Alex und Elias + Kai - „Babysitting" oder Liebe auf den zweiten Blick

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!Achtung!
Enthält Spoiler zum 3 Band:Wie im Fall und sollte idealerweise erst nach diesem gelesen werden

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Aus der Sicht von Elias

„Oh Gott... ich weißt nicht.“, murmelte Liam, während Tom ihn am Oberarm packte und mit sich ziehen wollte. „Komm schon, Struppi! Wir müssen los!.“, bat er seinen Freund. Ich hingegen lehnte mich an den Tresen und beobachtete weiter diesen Zwiespalt, dem der arme Struppi gerade regelrecht ausgeliefert war.

„Ich denke, dass ist keine gute Idee.“, sagte er schon fast flehentlich und konnte seine Augen nicht von seinem Sohn lösen, der gerade auf Alex' Schoß wollte, dieser ihn aber an der Stirn festhaltend eine Armlänge auf Abstand hielt.

„Marmeladenfinger gehören nicht auf einen Armani.“, schimpfte mein Herzblatt mit dem Kleinen, der seit jeher einen Narren an meinem Mann gefressen hatte. Dieser hingegen, rannte jedes Mal um sein Leben, kaum, dass er in den Fokus des Kindes geriet.

„Hol das Bärchen...“, rief Alex plötzlich, scheinbar einem Geistesblitz folgend, nahm das Kuscheltier vom Tisch und warf es in meine Richtung, in der Hoffnung der kleine Kai würde von ihm ablassen und zu mir kommen. Weitgefehlt, dem jungen Mann war das Kuscheltier nicht einmal einen Blick über die Schultern wert. Stattdessen streckte er die Arme aus und rief in einer Tour „Onkel Alex.“ In der Hoffnung dieser würde sich endlich erbarmen und auf den Arm nehmen.

„Wie macht man das wieder aus?“, brummte besagter Onkel wenig euphorisch und drehte das Kind, welches augenblicklich zu lachen begann, um recht offensichtlich nach einem Schalter zu suchen.

„Tom, ich kann das nicht. Lass mich ihn doch zu seiner Tante bringen. Das...“

„Wir schaffen das schon.“, mischte ich mich ein, weil ich beide Kämpfe nicht mehr mit ansehen konnte. Ging hinüber und schnappte mir den Kleinen, der ein langes Gesicht zog.

Ja, gegenüber Alex war ich nur die zweite Wahl. „Was hältst du davon, wenn wir Kekse machen?“, lockte ich ihn und marschierte geradewegs Richtung Küche. „Mit Onkel Alex?“, wollte er wissen und strahlte mich an. Ein Blick über die Schultern genügte, um zu sehen, dass mein Großer vehement den Kopf schüttelte. „Aber sicher doch.“, überging ich diese Geste und zwinkerte meinem Liebsten zu, der mich nun beleidigt mit Blicken erdolchte. „Der zieht nur schnell seinen Armani aus.“ Überging ich ihn weiter hin.

Auf den Weg zur Küche blieben wir vor Tom und Liam stehen, der immer noch dermaßen unglücklich dreinschaute, dass er mir immer mehr leidtat. Sie mussten endlich verschwinden. Ich würde das hier schon auf die Reihe bekommen.

„Sagst du deinem Papa und Tom noch Auf Wiedersehen?“, bat ich Kai, der sich vorbeugte und Struppi einen Kuss gab. „Ich werde gut auf ihn aufpassen.“, versicherte ich gleichzeitig und tätschelte Struppis Schulter, der dreinschaute, als würde er sein Kind bei Jack the Ripper lassen, statt bei uns.

„Lass ihn ja nie mit Alex allein!“, flehte er und ich fürchtete zum ersten Mal, dass der sonst kühle, starke und sehr oft unnahbare Mann das Weinen anfangen würde, was ich nun sehr übertrieben fand.

Gut, ich hatte selbst keine Kinder, aber ich hatte meine Schwester Anna praktisch alleine groß gezogen und würde das Kind schon schaukeln. Kai war immerhin pflegeleicht und dadurch, dass die Großeltern mütterlicherseits regelmäßigen Umgang hatten, gewöhnt, mal ein Wochenende von seinem liebsten Papa getrennt zu sein.

„Niemals.“, versicherte ich und irgendwo hinten ertönte ein Schnauben. Aber ein Blick von mir reichte, um Alex zum Schweigen zu bringen. Man musste den armen Liam in dieser verzwickten Situation nicht auch noch absichtlich zur Verzweiflung bringen.

Schmeiß die Cupcakes an die Wand (Capcakes 1)Where stories live. Discover now