Zweiundreißig

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- IVANA -

Izàn war in seinem Büro, während ich am Laptop nach Wohnungen in der Umgebung suchte. Nach einer halben Stunde fand ich eine schöne Altbauwohnung, die ich mit meinem Budget ergattern könnte.

Früher hätte ich ohne zu überlegen den Vermieter kontaktiert, denn wen sollte ich noch informieren? Niemanden. Es gab nur mich.

Doch das war bevor Izàn mich gestern Abend im Bett in seine Arme gezogen hat und mit dem Daumen Kreise auf meiner Taille gezogen hatte, bis ich eingeschlafen war.

Mit dem Laptop in der Hand lief ich zu seinem Büro und betrat es ohne zu Klopfen, so dass er mich mit einem kühlen Blick strafte, als ich mich direkt vor sein Schreibtisch stellte.

Was genau tat ein Kartellanführer überhaupt an einem Schreibtisch? Löhne an seine untergeordneten kriminellen Arbeiter organisieren?

„Ich habe eine Wohnung gefunden" Lächelnd hielt ich ihm den Laptop hin. Izàn sah sich die Seite exakt nur fünf Sekunden an.

„Nein" Er sah wieder auf seine Unterlagen. Genervt zog ich die Augenbrauen zusammen. „Nein? Du hast dir die Bilder nicht einmal richtig angeschaut", beschwerte ich mich.

„Nein. Sie sieht nicht gut aus. Es gefällt mir nicht"

Ich rollte die Augen. „In der anderen Leiste ist eine andere Wohnung, die ich gut finde. Schau' dir die wenigstens richtig an"

Izàn fuhr mit der Maus über den Tisch und klickte auf die andere Wohnung. „Genau so hässlich. Die nimmst du auch nicht"

Ein empörter Laut verließ meinen Mund. „Izàn, ich weiß was du hier versuchst. Egal wie wenig du es möchtest; ich werde mir eine von den Wohnungen holen"

Izàn lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah überlegen zu mir. Setz' dich auf seinen Schoß. Meine innere Stimme war so unfassbar unverschämt, dass es beinahe schon weh tat, so etwas in dieser ernsten Situation zu denken.

„Sie sind zu weit weg"

„Fünf Minuten zu Fuß ist nicht weit weg. Willst du etwa dass wir direkte Nachbarn werden?"

„Bleib' bei mir. Hier"

„Nein, das haben wir doch schon geklärt. Regel Eins"

„Ich spucke auf diese idiotische Regel"

„Izàn. Wortwahl"

„Mein Fehler. Mir gefällt diese von einer wunderschönen Frau aufgestellte dumme verfickte Drecksregel nicht. Passt die Wortwahl jetzt?"

Ich rollte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Komm her" Schau, er will auch, dass du dich auf seinen Schoß setzt. Ich stellte meine innere Schlampe auf stumm und schüttelte den Kopf.

„Nein?", hinterfragte Izàn mich. „In Ordnung"

Und dann wand er sich ohne Weiteres seinen Unterlagen zu. Zwei Dinge fielen mir in dieser Situation extrem auf; erstens war es ihm wichtig, dass ich seine Nähe bewusst wollte und nicht, weil er mich dazu drängte, das heißt also, dass er es vollkommen akzeptiert, wenn ich ihn nicht berühren möchte auch wenn er innerlich beleidigt ist. Er gab mir keine dummen Sprüche oder eine Beleidigung. Viele Männer können nicht so sein, wie Izàn. Leider.

IZANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt