Die Chemie

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,,Mama?", meinte Dudley und rollte mehr in die Küche, anstatt zu laufen.
,,Dudley, wer schreit da?", fragte sie, als sie jemanden lautstark schreien hörte.
,,Ich habe Harry Chemikalien ins Auge geschüttet", strahlte er und erwartete ein Lob seiner Mutter. Stattdessen gab sie ihm jedoch eine Ohrfeige.
,,Bist du verrückt geworden? Man schüttet niemanden Chemikalien in die Augen. Du gehst sofort in dein Zimmer und bleibst da. Ich werde Harry ins Krankenhaus fahren."
,,WARUM? ER IST EIN FREAK UND HAT ES NICHT ANDERS VERDIENT!", brüllte dieser und sah seine Mutter erzürnt an.
,,PAPA HÄTTE MICH DAFÜR GELOBT!"
,,Dein Vater ist ein Idiot. Er schlägt Kinder und das ist verboten."
,,ES IST NUR HARRY!" Sie packte ihren Sohn am Arm und schleifte diesen in sein Zimmer.
,,Du wirst hier bleiben, hast du verstanden!" Damit knallte sie die Tür zu und sperrte die Tür ab, ehe sie schnell in das Zimmer ihres Neffen lief.

Am nächsten Morgen wachte Harry, schreiend vor Schmerz, auf und drückte seine Handflächen auf seine Augen.
,,DAS BRENNT!", schrie er und warf sich hin und her. Er hatte aufeinmal solche Schmerzen. Wo war er? Warum sah er nichts? Was war passiert? Starke Arme hielten ihn auf etwas fest und versuchten irgendetwas in deinen Mund zu bekommen. Vor lauter Panik, wehrte sich der Junge, im Alter von 9 Jahren, mit all seiner Kraft.
,,LASST MICH LOS. DAS BRENNT!", schrie er weiter.
,,Beruhigen Sie sich. Wir müssen ihnen Schmerzmittel geben, also hören sie auf zu zappeln", sprach eine ihm unbekannte Stimme, welche den Jungen nur noch weiter in Panik versetzte.

Einige Minuten später, hatten die drei Ärzte es dann doch geschafft, den Jungen die Schmerzmittel zu verabreichen, so dass die Schmerzen langsam verschwanden und Harry ruhiger wurde. Er weinte. Was war Passiert? Er versuchte das, was auch immer auf seinen Augen lag, hinunter zu bekommen.
,,Nicht, die Augenbinde muss dran bleiben. Es ist unklar, ob sie überhaupt jemals wieder sehen können", sprach ein Mann und hielt die Hand des Jungen fest. Neben ihm hörte er leises schniefen, welches jedoch nicht sein eigenes war. Was sollte das heißen, dass er wahrscheinlich niemals mehr sehen konnte? War er jetzt… blind? Eine Hand legte sich auf seinen Rücken.
,,Es wird alles wieder gut Harry. Ich werde dir helfen damit umzugehen", sprach seine Tante etwas weinerlich.
,,Tante?", fragte er und tastete nach ihr. Sie nahm seine Hand.
,,Ich bin hier. Es wird alles gut."
,,Was ist passiert?"
,,Das erzähle ich dir später ok, beruhig dich erstmal."
,,Ok."

Der Arzt ließ ihnen noch Schmerzmittel, eine Creme für die Augen und eine Extra Augenbinde da, ehe er sie beide alleine ließ. Die Frau nahm ihren Neffen in den Arm und streichelte dessen Kopf.
,,Was ist passiert?", fragte er, als er etwas ruhiger wurde.
,,Dudley hat, wie er mir lächelnd erzählte, dir Chemikalien, von eurem Ausflug, in die Augen geschüttet. Ich habe ihn gestern erstmal ins Zimmer gesperrt und dich hierher ins Krankenhaus gebracht. Danach bin ich wieder nach Hause und habe in sämtlichen Internate angerufen, damit diese ihn vielleicht auf die richtige Bahn bringen. Er ist wie sein Vater geworden und das kann ich nicht akzeptieren", erzählte sie sanft.
,,Du… Du hast ihn auf ein Internat gebracht? Warum? Er ist dein Sohn."
,,Ich habe deine ganzen Wunden gesehen und die meisten davon sind nicht von Vernon. Nein, diese Wunden waren frisch."

Harry sagte nichts mehr. Er wollte nicht, dass sie seine Wunden sah.
,,Warum hast du mir nichts gesagt?", fragte sie.
,,Dudley ist dein Sohn. Vernon und er, haben mir immer gesagt, dass ich nicht zur Familie gehöre und ich somit allen egal bin."
,,Das stimmt nicht. Wärst du zu mir gekommen, hätte ich etwas dagegen gemacht. Ich hätte strenger mit Dudley sein müssen." Harry drückte ihre Hand.
,,Bitte mach dir keine Vorwürfe. Vielleicht haben sie ja Recht. Ich bin kein Dursley oder jetzt Evans. Ich bin ein Potter. Ich kam einfach in eure Familie und habe alles durcheinander gebracht."
,,Das stimmt nicht Harry. Du bist mein Neffe und somit auch ein Teil der Familie. Deine Mutter war schließlich meine Schwester."

Blindes Leben (Pausiert)Место, где живут истории. Откройте их для себя