Stadtbummel und gutes Essen

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Die Frau hatte eine recht schlanke Figur, braune lange Haare und dunkelgrün Augen.
,,Natürlich. Ist ja auch ziemlich voll hier", sprach Petunia freundlich.
,,Da haben sie recht. Mein Name ist Helga. Darf ich nach dem ihren Fragen?"
*An der heutigen Sprache sollte man noch feilen*, dachte Harry und fing einfach an zu essen.
,,Natürlich…", kicherte Petunia.
,,Ich heiße Petunia. Das ist mein Neffe Harry und seine Freundin Hermine."
,,Schön euch kennenzulernen", sprach Helga freundlich und lächelte. Die Kinder lächelten zurück. Nachdem sich dann auch Helga etwas zu essen bestellte, aßen sie in Ruhe. Die Frau unterhielt sich mit Harrys Tante, während die Kinder ihre Vertrauten streichelten. Zwei Stunden saßen sie im Café. Die Kinder bestellten sich ab und zu etwas, aber sonst wurde hauptsächlich geredet. Nach geraumer Zeit konnte der Junge sogar den Herzschlag seiner Tante hören. Dieser war schneller als gewöhnlich, was den Jungen lächelnd ließ. Ging das mit der Liebe bei Gefährten wirklich so schnell?

,,Also dann, wir wollten noch ein wenig durch die Stadt. War nett dich kennenzulernen Helga", sprach Petunia und stand auf.
,,Was dagegen, wenn ich mit komme?", fragte die Frau. So schnell wollte sie anscheinend nicht von der neuen Professorin weg.
,,EM… also… Natürlich nicht. Kinder, habt ihr was dagegen?", fragte sie mit roten Wangen.
,,Also ich nicht", lächelte Harry.
,,Ich auch nicht", gab Hermine dann zurück. Von den Vertrauten kam ein Bellen und ein Mauzen.
,,Die beiden auch nicht", übersetzte der Junge die Laute der Vertrauten.
,,G-Gut, dann los." Petunias Herzschlag war um das Doppelte angestiegen. Zu viert verließen sie das Café, während Harry sich wieder auf den Rücken von Tatze gesetzt hatte.
,,Bin ich nicht zu schwer?", fragte er leise an den Hund gerichtet.
》Ach was, überhaupt nicht. Noch wiegt du ja keine 60 Kilo《, gab er zurück, was sich für alle anderen nur nach ein Bellen anhörte.
,,Na wenn du meinst. Sollte ich zu schwer werden, sag mir bitte Bescheid."
》Mach ich.《

Petunia stutzte.
,,Das muss für sie seltsam sein, habe ich recht?", fragte sie und deutete auf das kleine Gespräch zwischen Harry und seinen Vertrauten.
,,Ich will dich nicht anlügen. Ich stamme selbst aus der Zauberwelt, also ist es für mich keinesfalls seltsam."
,,Ach Wirklich? Dann sieht man sich bestimmt etwas öfter."
,,Das wird sich zeigen. Man sieht nicht alle Tage, dass ein Muggel in der Zauberwelt herumläuft." Petunia lächelte verlegen.
,,Stimmt. Es ist für mich auch noch recht neu, dass mir so ein Privileg zuteil wurde."
,,Willst du mir das erklären?" Jetzt in Helga wahren Gestalt kannten sie sich als Freunde. Jedoch in der Gestalt von Minerva waren sie fürs erste nur flüchtige Bekannte, bis sie später Arbeitskollegen werden würden.

,,Ich weiß nicht, ob ich darüber reden darf. Andererseits habe ich auch ein komisches Gefühl, als könnte ich dir alles sagen."
,,Schon gut, ich werde es sicher irgendwann erfahren." Petunia lächelte verlegen. Was waren das nur für Gefühle? Das hatte sie bei Vernon aber nie gespürt. War sie überhaupt wirklich in Vernon verliebt? Jetzt, wo die Frau so darüber nachdachte, bekam sie fast das Würgen. Wie konnte sie mit so einem Mann zusammen leben? Sie schüttelte kurz ihren Kopf und sah dann nach vorne.
,,Alles in Ordnung?", fragte Helga und sah sie sowohl besorgt als auch verwirrt an.
,,Em ja, ich habe nur gerade an meinen Ex Mann gedacht. Jetzt stelle ich mir die Frage, wie ich mich in so einen Menschen verlieben konnte. Er war ein furchtbarer Mensch. Er hatte unserer Sohn immer nur gelobt, wenn dieser scheiße gebaut hatte."
,,In wie fern?"
,,Mein Sohn ist ein wirklich schwerer Junge. Wegen ihm ist Harry ja auch Blind. Auch Tiere hat er schon auf dem Gewissen. Nach der Aktion mit Harry habe ich ihn auf ein Internat geschickt. Ich hoffe, er kommt dort mal zur Vernunft."

Sie schwiegen eine Weile und gingen einfach weiter. Harry hatte sich komplett auf seinen Vertrauten gelegt.
,,Schläfst du schon Harry?", fragte sie schmunzelnd.
,,Nicht ganz", nuschelte er zurück und setzte sich wieder auf. Kurz beugte er sich zu Tatze vor und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Kurz darauf blieb er stehen und legte sich hin. Verwirrt wurde er angesehen. Harry stieg von Tatze runter und Sah Hermine an.
,,Tatze kann dich den Weg weiter tragen. Du hast doch bestimmt schon Fußschmerzen", meinte er.
,,Ach, das geht schon. Es ist ja nicht mehr weit", meinte das Mädchen verlegen.
,,Schon gut. Tatze hat nichts dagegen." Das Mädchen nickte daraufhin und setzte sich auf den Rücken. Harry währenddessen krallte sich an dessen Fell fest und so gingen sie weiter.

In der Stadt angekommen, wollte Harry in einen Klamotten Laden. Sein Schlafanzug musste Tatze ja irgendwie zerfetzen.
,,Hat dir das Spaß gemacht Sirius?", fragte Helga, die draußen mit dem Hund und der Katze blieb.
》Vielleicht. Auch ich darf mal Hund sein.《
,,Aber gleich seine Klamotten?" Der schwarze riesen Hund legte sich hin und legte seinen Kopf auf seine Pfoten.
》Ich habe auch schon einige Sachen zerkratzt. Hermine durfte sich ein neues Bettlaken holen《, gab Regulus zurück.
》Wir sind nun mal Tiere. Das liegt in unseren Instinkten.《
,,Ihr seid Animagi und keine vollwertigen Tiere."
》Ist ja gut. Kommt nicht mehr vor.《

Regulus lag auf dem Rücken des großen Hundes und spielte mit seinen Krallen im Fell herum. Sirius störte dies überhaupt nicht. Regulus war nicht nur sein Bruder, sondern auch sein fester Freund. Jap genau, die Black Brüder betrieben Inzest. Jedoch störte es nicht wirklich jemanden. Inzest war schließlich normal bei Reinblütern. Besonders bei so einer Familie wie die Blacks.

Als die drei wieder herauskamen, sah Hermine ihren Vertrauten streng an.
,,Wehe, du zerkratzt mir wieder meine Sachen. Zum kratzen hast du einen Kratzbaum", sprach sie, fing aber an den Kater zu streicheln.
,,Er wird es nicht mehr machen", übersetzte Harry das Mauzen.
》Ich tue es auch nicht mehr《, sprach Tatze und der Junge streichelte ihm.
,,Wo wollt ihr jetzt hin?", fragte Petunia und Harry musste grinsen.
,,Einfach mal rumgucken."
,,Sehr witzig."
,,ich weiß. Ok Spaß beiseite. Ich wollte mich mal ans Malen versuchen. Heißt ja nicht, dass ein Blinder nicht auch künstlerisch begabt ist." Petunia nickte.
,,Gut, dann auf zum Kunstgeschäft." Harry lächelte.
,,Wie wäre es mit Schwarz weiß Kunst?", fragte er, während sie auf dem Weg durch die Stadt waren.
,,Schwarz weiß wäre auch nicht schlecht. Mit etwas Übung würde es sich bestimmt bezahlt machen", sprach Helga freundlich. Harry nickte und lächelte den ganzen Weg über.

Im Kunstgeschäft ging Harry mit seiner Tante durch die regale. Er packte sich Leinwände in verschiedenen Größen ein, verschiedene Pinsel so wie mehrere schwarze und weiß Farbene Tuben. Außerdem dürfen Kunst Spachtel, ein Leinwand Aufsteller und Tupfer nicht fehlen.
,,Harry, wie wäre es hiermit?", fragte Hermine und kam mit spray Dosen an.
,,Darf ich, Tante?", fragte er.
,,5£ pro Stück", meinte Hermine.
,,Wenn du sie zum malen brauchst, dann kannst du sie gerne haben." Der Junge umarmte seine Tante und bedankte sich überschüssig. Als sie dann wieder den Laden verließen, war Petunia um etwa 100£ ärmer.
,,Ich gebe dir das Geld wieder, versprochen", meinte er und hoffte, dass man das Gold in seinem Verließ irgendwie umtauschen kann.
,,Schon gut Harry, ich konnte dir wenigstens eine Freude machen. Schließlich sollten Talente gefördert werden", meinte sie.
,,Ich weiß doch noch gar nicht ob ich zeichnen oder Malen kann. Ich habe nur gerade ein großes Interesse dafür."
,,Trotzdem. Selbst wenn nicht, sollte es weiter gefördert werden. Übung macht den Meister." Der Junge nickte. Trotzdem würde er es ihr zurückgeben.

Sie liefen noch in einige anderen Geschäfte, ehe Helga sich zu Wort meldete.
,,13 Uhr, wie wäre es mit einem kleinen Mittagessen? Ich gebe gerne einen aus." Petunia wedelte verlegen mit ihren Händen.
,,Das… das musst du nicht. Ich… Ich habe doch eigenes Geld." Am liebsten wäre Petunia gerade im Erdboden versunken. Sie verhielt sich wie ein Teenager. Dabei ist sie doch schon 32. Helga musste schmunzeln, genauso wie Harry.
,,Dann ist es beschlossen, ich gebe aus", bestimmte sie schmunzelnd. Verlegen nickt die andere Frau. So gingen sie in eine etwas abgelegene Gasse der Stadt und betraten dort ein kleines Restaurant.
,,Das kenne ich gar nicht", meinte Petunia.
,,Das Restaurant wird von Zauberern betrieben. Nur Angehörige von einem Zauberer oder Hexe können dieses Restaurant betreten und dann nur auf Einladung auch sehen. Es ist dann jedenfalls sicher, dass auch die beiden Vertrauten mit hinein dürfen." Verstehend und begeisternd nickte die Frau und folgte Helga zum Tresen.

,,Ah Helga, schön sie wieder hier begrüßen zu dürfen", sprach der Mann und die Frau lächelte.
,,Auch immer wieder schön dich zu sehen Elijah. Ich hatte einen Tisch reserviert."
,,Gut, dann wird sie Hermes in ihr Zimmer bringen." Vor ihnen erschien ein Hauself und bat sie, ihm zu folgen.
,,Wann hast du denn ein Tisch bestellt?", fragte Petunia.
,,Als ihr die Klamotten gekauft habt. Ich dachte, es wäre schön, zusammen zu Mittag zu essen."
*Naja, eigentlich schon gestern. Aber das muss sie ja nicht wissen.* Harry kicherte, als er die Gedanken der Frau hörte und hielt sich weiter an Tatze fest. Er spürte die ganzen Blicke der Gäste auf sich und es war ihm unangenehm.
,,Ein Grimm", hörte Harry jemanden sagen.
,,Soll das Heißen der Junge konnte so eine Bestie zähmen? Wie ist das möglich?" Diese und noch weitere Gespräche konnte Harry durch sein Gehör verstehen. Was war ein Grimm?
》Ein Grimm ist ein großer Hund, welcher auch sehr gefährlich ist. Er steht dafür dass, wenn man ihn sieht, dass man sterben wird《, erklärte Tatze leise, damit sein bellen nicht durch das ganze Restaurant geht.
,,Dann wäre ich aber schon lange tot", kicherte der Junge.

Blindes Leben (Pausiert)Where stories live. Discover now