Einkäufe

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Minerva blieb mit den Männern und einer Frau in einer Ecke des Ladens stehen. Diese hatte die Anderen erstmal die Listen für die Bücher gegeben und sie mit Petunia losgeschickt. Die Bücher von Harry müsste man in Blindenschrift verzaubern, aber dies wäre kein Thema. Auch hatte sie die Vier von Petunia berichtet und was Dumbledore vor hatte.
,,Was ist los Sal?", fragte sie, da dieser die ganze Zeit eher abwesend war.
,,Ich habe gespürt, dass der Junge meinen Zwillingsstab hat. Dies kann nur bedeuten, dass er mein Gefährte ist oder eher wird. Ansonsten hätte der Stab erstens nicht gefunden werden können und zweitens hätte dieser den Jungen nicht angenommen." Minerva nickte.
,,Auch ich habe meine Gefährtin gefunden, weiß aber nicht, wie ich es ihr sagen sollte. Sie ist ein Muggel und ich weiß nicht, wie viel sie von der Gefährten Sache versteht."
,,Helga, muss man dir alles aus der Nase ziehen?", fragte Sal und verschränkte die Arme.
,,Beruhig dich, du hast dich in den tausend Jahren kein Stück gebessert. Man hätte meinen können, du würdest etwas Geduld erlernen. Es ist die Tante deines Gefährten. Ich habe es gespürt, als ich sie berührte." Der Mann nickte. Dann musste er ja jetzt, mit wem er später die Unterwelt beherrschen würde.

,,Nun Helga, ich an deiner Stelle würde es eher ruhig angehen lassen. Unternimm immer mal was mit ihr. Vielleicht an einem Hogsmeade Wochenende? Dann kannst du sie auf einen Drink einladen oder du tauchst in Hogsmeade in deiner wahren Gestalt auf und setzt dich zu ihr oder so. Du wirst es schon schaffen. Du bist ja einen starke Hexe mit viel Erfahrung", beratschlagte Narcissa und lächelte.
,,Ja, wahrscheinlich werde ich es so machen. Wer weiß, vielleicht komme ich auch in den Ferien an sie heran." Sie seufzte.
,,Ich fühle mich so alt", stöhnte Sie.
,,Du bist alt."
,,Ja, aber meinem wahren Aussehen sieht man es nicht an."
,,Oh man Helga, Rowena würde dich dafür Ohrfeigen."
,,Genau so, wie sie es immer mit dir macht Sal?" Genannter Gründer runzelte die Stirn, gab aber dann nach, da seine Freundin ja recht hatte.

Harry blieb stehen, als sein Gehör sich selbständig machte und er das Gespräch der Erwachsenen mithören konnte. Ungewollt natürlich. Das mit seinem Gehör musste er noch in den Griff kriegen. Besonders hellhörig war es immer, wenn die Schulklingeln geläutet hatte. Er hatte noch immer Kopfschmerzen davon.
,,Harry, kommst du?" Sprach Petunia freundlich. Der Junge hatte sich an das Fell von Tatze gekrallt und nickte.
,,Ja, tut mir leid." Er ging weiter und sammelte mit seiner Tante die Bücher. Was das mit den Gefährten anging, würde er die Professorin noch fragen müssen. Jedenfalls wusste er, dass sie nicht die ist, für die sie sich ausgab.

Am Nachmittag waren sie dann alle bei Madam Malkins. Sie hatten nach dem Kauf auch die Malfoys mitgenommen und ließen sich nun die Masse abnehmen. Harry währenddessen spürte einen Blick auf sich liegen, welche jedoch nicht unangenehm war. Viel eher waren sie ungewohnt. Er musste unbedingt wissen, was das mit den Gefährten zu bedeuten hatte. Harry setzte seine Wahrnehmung ein und sah sich etwas um. An den Mann namens Sal, blieb er hängen. Sie sahen sich an und Harry spürte etwas komisches. Wer war dieser Mann wirklich? Er schaltete seine Wahrnehmung wieder aus, schließlich kostete ihn das einiges an Kraft. Als er dann fertig bemessen wurde, half Petunia ihn vom Podest herunter. Sie führte ihn zu Tatze zurück, an welchen er sich wieder festhielt.
》Alles in Ordnung Harry?《, fragte dieser.
,,Ja, alles gut", gab der Junge zurück.
》Setz dich wieder auf《, bot Tatze ihn an und Harry nickte. Er kletterte auf den Rücken seines Vertrauten und wartete, bis seine anderen Freunde auch fertig waren.

Am Tagesende brachte Minerva sie wieder nach Hause.
,,Professor, kann ich noch mal mit ihnen reden? Ich würde gerne etwas Wichtiges wissen", fragte Harry, als sie an der Tür zu ihrem Haus standen.
,,Natürlich. Wollen wir das hier draußen machen oder drinnen?"
,,Ich glaube draußen wäre gut." Die Frau nickte. Tatze wollte mit, wurde aber von Harry zurückgehalten.
,,Bleib bitte bei meiner Tante. Ich bekomme das schon hin. Ruhe dich aus, du hast mich heute den ganzen Tag getragen." Widerwillig folgte der schwarze Hund der Anweisung, auch wenn er erfahren wollte, was sein Mensch mit Minerva besprach.

,,Also Mr. Potter, worüber wollten sie reden?", fragte die Frau.
,,Es tut mir leid, aber ich habe bei Flourish & Blotts ihr Gespräch mitbekommen. Ich kann mein Gehör noch nicht wirklich kontrollieren. Ich wollte wissen, was das Wort Gefährte richtig bedeutet. Ich kann es mir ein bisschen vorstellen, aber da gibt es doch bestimmt mehr." Minerva sah ihn an. Na super, da war ihre Tarnung gleich am Anfang aufgeflogen.
,,Wie viel haben Sie gehört, Mr. Potter?", fragte sie dann, blieb aber freundlich.
,,Sie heißen in Wirklichkeit Helga, richtig? Ich habe gehört, wie Sie sagten, dass meine Tante ihre Gefährtin sei. Außerdem scheine ich der von diesem Sal zu sein." Sie seufzte untypisch.
,,Sie haben recht. Mein Name ist Helga Hufflepuff. Ich bin eine der Gründer von Hogwarts. Die anderen und ich sind Dämonen, weshalb wir bis heute überleben konnten. Salazar Slytherin, oder wie wir ihn auch nennen, Sal, ist ihr Gefährte und zudem der Teufel persönlich. Keine Sorge, er ist nicht so, wie die Muggel einen Teufel beschreiben. Er ist sehr freundlich und immer für seine Freunde da. Ich bin ein Vampir, Godric Gryffindor ist ein normaler Dämon, genau so wie Rowena Ravenclaw auch."

Harry nickte. Das war interessant zu wissen.
,,Und was genau bedeutet Gefährte jetzt im ganzen?"
,,Hauptsächlich bedeutet es Liebe. Aber auch Schutz und Geborgenheit. Ein Gefährte ist immer für seinen Partner da und lässt ihn nicht im Stich. Wer weiß, vielleicht, wenn sie älter sind, unternehmen sie mal was mit Sal. Vielleicht entwickelt sich ja was. Ansonsten werden sie es an ihrem 17. Geburtstag spüren." Harry legte seinen Kopf schief.
,,In wie fern spüren?"
,,Sie würden sich nach ihrem Gefährten sehnen und er nach ihnen. Der Stärkere von euch beiden würde den Schwächeren beschützen. Glaub mir, ehe sie sich versehen, haben sie sich schon Hals über Kopf in den Teufel persönlich verliebt", kicherte sie am Ende.
,,Und sie? Lieben Sie meine Tante?" Da verging ihr das Kichern wieder und sie horchte in sich hinein.
,,Ja, ich glaube schon. Ich fand es schön den ganzen Tag bei ihr zu sein und auch ihre Stimme zu hören. Leider weiß ich nicht wirklich, wie ich ihr alles erklären soll."
,,Ich würde das tun, was die andere Frau ihnen geraten hatte. Ich glaube sie hieß Narcissa. Die Idee war jedenfalls nicht schlecht. Dies würde meiner Tante sehr gefallen."

Helga lächelte sanft.
,,Danke Mr. Potter."
,,Nennen Sie mich doch Harry. Ich glaube, wir werden in Zukunft, auch im Privaten, mehr miteinander zu tun haben."
,,Gut, dann darfst du mich auch Minerva nennen. Zumindest vorerst. Wenn alles enthüllt ist, werde ich gerne wieder Helga genannt. Außerdem solltest du nicht vergessen, mich in der Schule mit Professor McGonagall anzusprechen." Harry nickte.
,,Ok Minerva."
,,Gut, du solltest wieder rein gehen. Wir sehen uns dann in einem Monat. Vielleicht auch früher." Sie standen von der Bank im Garten auf und lächelten sich noch einmal zu.
,,Gute Nacht, Minerva."
,,Gute Nacht, Harry."

Zwei Wochen später machte Harry sich fertig. Seine Tante wollte mit ihm ins Café und dann noch ein bisschen in die Stadt. Im Café würden sie erstmal Frühstücken.
,,Ob Tatze wirklich mit rein darf? Er ist nicht gerade klein", meinte er, als er unten im Wohnzimmer stand.
,,Nun ja, du hast einen Blindenausweis und man kann behaupten, dass er dein Blindenhund ist. Theoretisch ist das ja nicht gelogen." Petunia kicherte. Jedoch nahm sie zur Not eine Leine mit.

Draußen vor der Tür mussten sie kurz anhalten. An ihrer Türschwelle saß Krummbein und mauzte kurz. Schmunzelnd hob Harry ihn hoch und setzte ihn auf den Rücken seiner einzigen Familie. Dieser kuschelte sich auch gleich in das Fell hinein.
,,Da Krummbein schon hier ist, kann man doch gleich Hermine auch fragen, oder?", fragte der Junge und sah seine Tante an.
,,Natürlich, warum nicht." Harry freute sich und zusammen gingen sie zum Haus nebenan.
,,Da bist du ja Krummbein", sprach Hermine, als sie die Tür öffnete.
,,Er saß vor unserer Tür", meinte Harry. Krummbein kam oft zu ihnen, nur um bei Tatze zu sein.
,,Wie wäre es, mit einem Weg aus deinem Fenster zu meinen? Dann kann Krummbein auch ins Haus, ohne draußen vor der Tür warten zu müssen", schlug Harry vor.
,,Gute Idee. Hat es ein Grund, warum du früh am Morgen klingelst?"
,,Ja, willst du mit ins Café. Wir wollten dort Frühstücken."
,,Klar, ich sage meinen Eltern bescheid." Harry nickte und kurz darauf waren sie schon auf dem Weg ins Café. Natürlich auch extra für Tiere. Hermine konnte Krummbein schlecht draußen anketten.

Sie setzten sich an einen Tisch in einer Ecke und bestellten sich eine Kleinigkeit. Das Café war recht gut besucht. Gefühlt waren alle Tische besetzt. Als sie dann anfingen zu essen, kam eine junge Frau zu ihnen.
,,Dürfte ich mich vielleicht zu ihnen setzen?"

Blindes Leben (Pausiert)Where stories live. Discover now