Eislauf zu Weihnacht

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,,Vielen Dank für die Einladung Helga", sprach Petunia und lächelte. Sie wurden am ersten Weihnachtstag von ihr eingeladen, um etwas Kaffee und Kuchen zu essen und zu reden.
,,Ist doch nicht der Rede wert. Ich feier gerne mit Freunden." Harrys Tante wurde rot.
,,Kommt, die anderen warten schon." Petunia nickte und zusammen mit Harry und Tatze folgten sie der Frau. Sie führte die drei in einen großen Saal, wo schon Freunde und Familien versammelt waren. Helga führte sie zum Tisch und setzte sich dann neben Petunia.
,,Wenn ich vorstellen darf, dass ist Petunia Evans und ihr Neffe Harry Potter", stellte Helga die beiden denen vor, die sie noch nicht kannten.
,,Schön euch endlich mal kennenzulernen . Nennt mich doch gerne Rowena", stellte sich eine Frau mit schwarzen langen Haaren und blauer Zauberer Kleidung vor.
,,Mich könnt ihr gerne Ric nennen. Freut mich." Harry spürte einen sanften Blick auf sich und lächelte die Person an. Salazar saß ihm gegenüber und durch Helga wusste er, dass der Junge Bescheid wusste. Dies machte die Sache etwas einfacher.
,,Ich heiße Abraxas Malfoy. Ich bin der Vater von Lucius Malfoy. Sehr erfreut."
,,Fenrir", war die kurze und grimmige Vorstellung des Werwolfs.
,,Macht euch nichts daraus, er ist immer so", sprach Helga entschuldigend und sah Fenrir dann etwas wütend an. Jedoch so, dass Petunia es nicht mitbekam. Aber alle wussten, wenn Helga so guckte, dann war mit ihr nicht zu spaßen, denn man kannte sie hauptsächlich als sanftmütige Frau. Nachdem sich dann auch die restlichen unbekannten mitglieder vorgestellt hatten, sprich, Bellatrix, ihr Mann Rudolphus so wie sein Bruder Rabastan, dazu noch Barty Crouch junior, die Eltern von Pansy, Theodore und Blaise und zu guter letzt noch Tom Riddle, wurde das Essen von den Hauselfen serviert.

Es gab Weihnachtsbraten, wie den gefüllten Truthahn und dazu einen englischen Pudding. Sowohl Christmas Pudding als auch Plum Pudding. Hinzu kommt für die Erwachsenen etwas Wein und für die Kinder Kürbissaft. Auch gab es verschiedene Salate sowie ein paar Weihnachts-Knabbereien.
,,Greift ruhig zu, es ist genug für alle'', sprach Godric freundlich.
,,Gibt es etwas, was du essen möchtest, Harry'', fragte Salazar und sah den Jungen an. Harry roch kurz in die Luft, um selbst zu erhaschen, was es überhaupt gab.
,,Ich nehme gerne etwas vom Truthahn.'' Mit einem Zauber fühlte der Gründer seinen Gefährten etwas vom Truthahn auf und packte noch etwas Salat dazu.
,,Danke." Auch wenn der Junge noch ein Kind war, so erfreute er sich an dessen ehrlichem Lächeln.
,,Kein Problem."

Nach dem Essen waren sie alle draußen. Harry saß auf dem Rücken von Tatze und stand mit den Erwachsenen auf der Terrasse. Salazar gesellte sich zu ihm.
,,Möchtest du nicht mit den anderen spielen?", fragte er.
,,Lieber nicht, sonst rutsche ich noch aus."
,,Möchtest du stattdessen etwas Eislaufen?"
,,Das habe ich noch nie gemacht."
,,Ich kann es dir beibringen, wenn du möchtest." Harry lächelte.
,,Gerne." Salazar führte Harry zum kleinen See, wo der Junge vom Rücken des Hundes abstieg.
,,Wenn ich bitten darf." Der Gründer reichte Harry seine Hand, welche dieser durch sein inneres Auge sehen konnte. Lächelnd nahm er sie an und ließ sich auf das Eis führen. Sie fingen erstmal damit an, den Halt mit bloßen Schuhen zu halten. Dabei ließ Salazar die kleine Hand nicht los.
,,Ich glaube, meine Mitschüler würden in Ohnmacht fallen, wenn sie wüssten, dass die 4 Gründer noch existieren", kicherte der Grünäugige.
,,Möglich. Es ist aber auch unerhört, wie viele Gerüchte in der Zeit entstanden sind."
,,Ich gebe mir nichts auf Gerüchte. Auch wenn ich schon oft gehört habe, dass du böse sein sollst. Ich mache mir von allem lieber selbst ein Bild. So böse scheinst du nicht zu sein, wenn du schon um deinen Jungen Gefährten wirbst."
,,Die Muggel würden auch aus allen Wolken fallen. Der Teufel lebt und ist anders, als die Bibel es sagt."
,,Für mich ist es nur ein Buch, geschrieben von jemandem, der sich wichtig macht. Aber naja, wer weiß schon, was die Menschen vor mehreren Millionen Jahren gedacht haben."
,,Nicht viel. Vor Millionen Jahren waren sie noch Neandertaler."
,,Du weißt, was ich meine." Salazar grinste.

Sie liefen noch einige Zeit, bis Harry sicher stehen konnte.
,,Bereit, es einmal mit Schlittschuhlaufen zu versuchen?" Der Junge nickte und keine Sekunde später hatte er Kufen unter den Füßen. Salazar hielt ihn gut fest, da Harry etwas unsicher wackelte. Dann fing er an, sich langsam zu bewegen. Harrys Blick war immer auf seine Füße gerichtet, welche er durch sein Inneres Auge beobachtete, ohne einmal aufzublicken. Erst als er fast fiel und Salazar ihn aufging, blickte er hoch.
,,Alles gut?"
,,Ja, danke."
,,Bereitet es nochmal zu versuchen?", fragte der Ältere.
,,Ja." Mit Hilfe des Gründers stellte er sich wieder ordentlich hin.
,,Jetzt ganz langsam ein Fuß nach dem anderen." Harry blickte weiter auf seine Füße.
,,Ist das Aufrechterhalten deines Inneren Auges nicht etwas anstrengend?", fragte der Ältere.
,,Doch, aber sonst sehe ich nicht, wo ich hin laufe."
,,Das musst du auch nicht. Ich halte dich, also brauchst du keine Angst haben, irgendwie hinzufallen. Entspann dich einfach." Zögerlich nickte Harry und schloss sein inneres Auge.

,,Sag mal Harry, hast du irgendwann mal vor, wieder sehen zu können? Ich könnte deine Augen richten."
,,Ich bin mittlerweile daran gewöhnt blind zu sein. Seit ich 9 bin, sehe ich schon nichts mehr, aber ich finde es nicht schlimm. Ich meine, wie ich bereits gesagt habe, haben sich dadurch einige Sinne verstärkt."
,,Dann werde ich deine Entscheidung akzeptieren müssen."
,,Müssen nicht."
,,Du bist mein Gefährte. Ich werde dir sicher nicht befehlen, dass du deine Augen heilen lassen sollst."
,,Ich weiß nicht, ob meine Augen dann immer noch so sind wie jetzt, wenn ich sie heilen lasse. Wenn ich ohne die Augenbinde herumlaufe und anderen in die Augen sehe, dann kann ich sie kontrollieren. Damit habe ich schon einmal 2 Menschen geschadet, die mir die Augenbinde von den Augen gezogen haben."
,,Verstehe."

Auf einmal stolperte Harry und fiel nach hinten. Dabei zog er Salazar mit sich, welcher sich noch mit Harry drehen konnte, damit dieser weich fiel.
,,Tut mir leid. Ich bin über meine Füße gestolpert." Salazar hielt ihn schützend im Arm.
,,Ist schon in Ordnung. Hast du dir wehgetan?"
,,Nein, ich bin ja weich gelandet", kicherte der Junge.
,,Das ist gut." Salazar stand auf und half dann auch Harry dabei aufzustehen.
,,Wollen wir wieder zurück zu den anderen?", fragte er und der Junge nickte. Salazar zauberte die Kufen weg, so dass sie entspannt zum Ufer gehen konnten.
,,Danke, es hat mir sehr gefallen", sprach Harry und lächelte den Mann an.
,,Mir auch. Ich hoffe doch, dass es nicht das letzte Mal war."
,,Bestimmt nicht. Ich meine, Tante Petunia und Helga werden bestimmt auch viel Zeit miteinander verbringen."
,,Bestimmt. Helga ist sehr darauf erpicht, sich deiner Tante zu nähern. Sag mal Harry, ist das nicht komisch für dich?" Verwirrt sah der Junge ihn an.
,,Weil ich noch ein Kind bin? Nun, nicht wirklich. Ich freue mich sogar darauf, wenn ich einmal groß bin. Ich kann mir dann immer sicher sein, dass es jemanden gibt, der mich nicht alleine lässt. Außerdem sterbe ich dadurch sicher nicht als Jungfrau." Harry kicherte.
,,Du bist sehr erwachsen für dein Alter. Das ist mir schon bei unserem ersten Treffen aufgefallen."
,,Naja, ich wurde bis vor ein paar Jahren von einem Onkel immer wieder geschlagen, bis Tante sich getraut hat, ihn rauszuschmeißen. Vielleicht ist deswegen etwas hängen geblieben. Ein Gefühl, dass ich erwachsen sein muss. Ich habe keine Eltern und mein Cousin hat sich auch nicht gerade vorbildlich verhalten. Ich wollte Petunia helfen, wenn es schon nicht ihr Sohn konnte. Zudem kann ich mir als Blinder nicht alles erlauben, was Kinder in meinem Alter können. Ich kann an unbekannten Orten nicht so herumlaufen wie andere. Ich muss mich erst daran gewöhnen und gefühlt jeden Schritt abzählen. Mein inneres Auge setze ich ja nicht immer ein, da es mich an Kraft kostet."
,,Da hast du wohl recht."

Sie kamen bei den anderen an, welche auch schon fix und fertig aussahen.
,,Harry, wo warst du?", fragte Draco.
,,Sal hat mir das Eislaufen beigebracht."
,,Hättest uns doch fragen können, ob wir mitkommen."
,,Schon gut. So konnte ich das in Ruhe lernen."
,,Wir sollten wieder rein. Die Hauselfen machen uns bestimmt einen schön warmen Punsch", sprach Helga und lächelte wissend zu ihrem Freund. Dieser zuckte nur mit den Schultern.

Blindes Leben (Pausiert)Where stories live. Discover now