Erstes Quidditch Spiel

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,,Sie töten ihren Wirt.’’ Hinter seiner Maske riss er seine Augen geschockt auf.
,,Ariana.’’ Sie hielt ihn sanft an der Schulter.
,,Ich werde nicht sterben. Ja, normalerweise sterben die Kinder, aber ich bin mit ihm geboren. Er ist jetzt wie ein magisches Wesen in mir. So hat Aberforth es mir erklärt. Wir waren bei dem Magie Zoologen Newt Scamander. Er hat es uns so gesagt. Er hat sich auch darüber ausgelassen, wie Dumbledore sich so verändern konnte.’’
,,Sicher, dass er nicht schon immer so war?’’, sprach Hermine.
,,Das hat Aberforth auch gesagt.’’ Harry nahm sie in den Arm. Er war froh, dass du hören. Er wollte seine Freundin und Schwester nicht verlieren. Sie legte beruhigend ihre Arme um ihn.
,,Mein Obskurus hat mich eben auch vor Dumbledore beschützt.’’ Er trennte sich von ihr.
,,Dann brauche ich mir ja keine Sorgen zu machen. Aber sollte er es nochmal versuchen, werde ich sauer.’’ Seine Freunde kicherten.

Nervös stand Harry nun da und hielt den Schulbesen in der Hand. Er trug das Slytherin Quidditch Trikot.
,,Alles gut, Harry?”, fragte Markus Flint neben ihn.
,,Seid bloß nicht sauer, wenn ich es vergeige. Ihr wolltet, dass ich mit mache.”
,,Keine Sorge. Wir werden es dir schon nicht krumm nehmen. Aber wir haben auch Vertrauen in dich. Wir werden dich vor den Klatschern bewahren, also brauchst du keine Angst zu haben.”
,,Sehr beruhigend. Bälle, die einen den Schädel zertrümmern.” Er hatte sich letzten Endes doch dafür entschieden, Quidditch wenigstens einmal zu testen.
,,Wir sind dran.” Harry nickte und sie stiegen auf den Besen, ehe sie aufs Spielfeld hinaus flogen. In der Luft standen sie auf dem Feld und sahen ihre Gegner gegenüber an.
,,Das wird doch ein Kinderspiel für uns, wenn schon euer Sucher blind ist”, sprach einer von Gryffindor, den Harry nicht kannte.
,,Hochmut kommt vor dem Fall, Loander”, gab Markus spöttisch von sich, da er überzeugt davon war, dass Harry es konnte.
,,Pah. Er kann ja nicht mal den Schnatz sehen, geschweige denn seine Gegner.”
,,Ich brauche euch nicht zu sehen, um euch zu hören”, gab Harry zurück. Er mochte es nicht, wenn man auf seine Blindheit rumhackte.
,,Heulen aber nicht rum, wenn du verlierst.”
,,Das letzte Mal habe ich geheult, wo man mir Wörter in den Rücken geritzt hat. Also, Schnabel halten." Diese Aussage irritierte seinen Gegner. Genau in diesem Moment wurden die Bälle freigelassen.

Harrys Konzentration lag auf den Schnatz. Die Schwingungen der Flügel waren sehr nahe, weshalb er annahm, dass der Schnatz direkt vor ihm war. Er streckte seine Hand aus und wollte danach greifen, als der Schnatz auch schon davon flog.
,,Ha, du Blindschleiche. Du wirst den Schnatz niemals finden.’’
,,Blindschleichen sind nicht blind.’’ Loander rammte ihn von der Seite und Harry taumelte ein wenig. Er hatte durch das Taumeln ein wenig Schwierigkeiten sich auf den Besen zu halten. Temos, ein Teammitglied, hielt ihn fest, so dass er wieder gerade auf dem Besen saß.
,,Alles gut, Harry?’’, fragte er.
,,Ja. Danke.’’
,,Die Gryffindors gehen mir mächtig auf die Nerven’’, knurrte Temos genervt. Sie machten nicht einmal vor einem blinden Halt.
,,Schon gut. Wir sollten uns jetzt auf das Spiel konzentrieren.’’ Temos nickte und ging seiner Aufgabe wieder nach. Harry währenddessen konzentrierte sich darauf, den Schnatz wieder zu spüren. Er spürte die Schwingungen der anderen Spieler. Als er den Schnatz spürte, sauste er auf ihn zu. Dabei wich er den Spielern aus, als wenn er sie sehen könnte. Als der goldene Ball zum greifen nahe war, spielte sein Besen auf einmal verrückt. Es hörte nicht mehr aus seinen Willen, so als ob er manipuliert werden würde.

Der Besen flog um den ganzen Platz und versuchte, Harry abzuschütteln. Er kam sich vor wie auf einem Rodeo mit einem Bullen. Der Junge klammerte sich an den Besen fest. Er wusste nicht, wie hoch er flog, und riskieren wollte er es auch nicht.
*Verdammt, was soll das? Das ist nicht fair*, dachte er und hielt sich so stark fest, wie er nur konnte.

Auf der Tribüne wollte Petunia besorgt aufstehen, wurde aber von Helga festgehalten.
,,Nicht. Wenn Dumbledore erfährt, dass du dich sorgst, schmeißt er dich womöglich noch raus.”
,,Aber….”
,,Überlass das mir.” Die Frau nickte und vertraute ihrer Gefährtin. Hoffentlich würde alles gut gehen. Hermine, welche auf den Schüler Tribünen saß, bemerkte, dass der Besen verrückt spielte. Wie konnte man das denn auch nicht bemerken, schließlich flog der Besen mal hoch, mal runter. Nach links und nach rechts. Sie nahm einem der Schüler ihr Fernglas weg und sah sich um, wer das sein könnte, welcher Harrys Besen steuerte. Dabei blickte sie auf Dumbledore und bemerkte, dass dieser intensiv auf Harry starrte.
,,Ich glaube, dass Dumbledore Harrys Besen verzaubert’’, meinte sie und wurde verwirrt angesehen.
,,Wie kommst du darauf?’’, fragte Draco.
,,Guck mal auf den Direktor. Er schaut komisch, während er Harry mit seinem Blick verfolgt.’’ Sie reichte dem Blonden das Fernglas und dieser achtete nur auf den Direktor. Er gab zu, dass das Mädchen recht hatte. Dieser Blick war sehr ungewöhnlich.

Sie versuchte, einem ihrer Kameraden zu signalisieren, dass dieser kurz zu ihr kommen soll. Ted Miller, ein Treiber von Slytherin, kam zu ihr geflogen.
,,Es ist Dumbledore. Ihr müsst irgendwie versuchen, dass er seinen Blick von Harry abwendet. Ansonsten wird er früher oder später vom Besen fallen.’’ Der Junge nickte und berichtete es seinen Kameraden. Diese waren natürlich danach sehr darauf getrimmt zu versuchen, dass der liebe Direktor vielleicht etwas von einem Klatscher gestriffen wurde. Ihnen war es auch recht, wenn dieser ihn etwas verletzen würde, aber damit würde sie ihren Rauswurf unterschreiben. Nun flog jeder, der immer mal einen Klatscher im Rücken hatte, auf Dumbledore zu und bog rechtzeitig ab. Natürlich waren die Professoren allesamt erschrocken, wenn sie fast von einem Klatscher getroffen wurden, doch nachdem Marcus Flint auf den Direktor zu flog, kam er ihm gefährlich nahe. kurz vor der Nase des Mannes flog der Junge nach Links und alle mussten sich vor dem Klatscher ducken. Jedoch war somit die Manipulation unterbrochen und Harrys Besen hörte wieder auf seinen Befehl.

,,LOS HARRY’’, riefen seine Freunde ihm zu und der Junge nickte. Er nahm die Fährte vom Schnatz auf und flog ihm sehr schnell hinterher. Er konnte spüren, dass er nicht mehr weit vom Schnatz entfernt war, jedoch war neben ihm noch eine andere Person, die es scheinbar auch auf den Schnatz abgesehen hatte.
,,Du glaubst doch nicht wirklich, dass du den Schnatz bekommst. Ist ja lächerlich. Gib es auf, Kleiner, du bist Blind’’, sprach Loander zu ihm und rammte ihn kurz. Das machte den Jungen nur noch entschlossener, den Schnatz zu fangen. Er wollte diesen arroganten Jungen zeigen, dass er auch als Blinder, Quidditch spielen konnte. Harry lehnte sich weiter nach vorne, um die Beschleunigung zu erhöhen. Immer wieder wurde er von Loander von der Seite gestoßen, jedoch ließ er sich nicht unterkriegen. Seine Mannschaft vertraute ihm. Harry tat etwas, was er später sicherlich bereuen würde. Er stand auf und stellte sich etwas wackelig auf den Besen. Er hatte vor zu springen. Er spürte den Boden nahe unter sich. Schlimmer als die Behandlungen von Dudley und Vernon konnte dieser Aufprall mit dem Boden nicht sein.

Er spürte, wie Loander auf einmal einen anderen Weg einschlug, doch ihm war es egal. Er streckte die Hand zum Schnatz aus und gerade, als er danach greifen wollte, traf etwas seinen Besen. Harry wurde zur Seite getrieben, spürte jedoch den Flügel des Schnatzes an seinem Finger und hielt ihn dort so gut es ging fest. Er rollte mehrmals über den Boden und spürte einen Schmerz an seinem Bein.
*Shit*, dachte er und kam auf den Boden zum Liegen. Der Schmerz zog durch seinen gesamten Körper, doch er unterdrückte einen Schrei. Der Grünäugige spürte den Schnatz in seiner Hand und hielt ihn trotz Schmerzen hoch. Lee Jordan kündigte lautstark an.
,,Harry Potter hat den Schnatz gefangen, trotz seines Zusammenpralls mit dem Klatscher. 150 Punkte für Slytherin. Damit ist das Spiel beendet und Slytherin gewinnt.”

Harry atmete tief ein und schloss die Augen. Er vermutete, dass sein Bein durch den Klatscher gebrochen war. Seine Freunde, Kameraden und einige Professoren kamen auf ihn zu.
,,Harry, geht es dir gut?”, fragte Hermine besorgt.
,,Den Umständen entsprechend”, gab er zurück. Tatze kam auf ihn zu und leckte ihn übers Gesicht.
,,Schon gut, Tatze. Es geht mir gut’’, sprach er, auch wenn es gelogen war. Sein Bein schmerzte wie die Hölle.
》Ach ja? Soll ich mal rauftreten?《, fragte der Hund.
,,Mach das und ich schicke dich ins Tierheim zurück’’, gab Harry zurück. Harrys Freunde verfrachteten den Jungen auf Tatzes Rücken, ehe sie ihn auf die Krankenstation brachten, damit man sich dort um sein Bein kümmern konnte.

Blindes Leben (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt