Verdammt alleine

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„Hey Alyssa, Richtig?", hörte das Mädchen jemanden rufen, als sie mit Wednesday zusammen das Klassenzimmer verließ.

„Kommt drauf an wer fragt", hob sie eine Augenbraue.

„Tyler Galpin, du hast mich vorhin verteidigt. Ich wollte mich bedanken. Seit der Hyde-Sache, hatte ich nicht wirklich Freunde", offenbarte er.

„Nur weil ich dich verteidige, sind wir noch lange keine Freunde. Außerdem kenne ich dich nicht, beziehungsweise, kenne ich dein vergangenes Ich nicht. Ich werde mir erstmal ein eigenes Bild schaffen", sagte Alyssa, während Wednesday nur angespannt neben ihr stand.

Als Tyler bat, kurz alleine mit Wednesday zu sprechen, war Alyssa verwirrt, also nahm sie sich vor, nachher ihre Freundin nach den Details zu fragen. Wednesday reagierte seltsam auf den Jungen und Alyssa wollte wissen weshalb.

„Hey We", sprach sie ihre Freundin deshalb. „Was ist das mit Tyler? Er lässt dich nervös werden, das kenne ich nicht von dir."

Nachdem Wednesday ihr die ganze Geschichte, über ihre Vergangenheit mit Tyler erzählt hat, nickte Alyssa verstehend. Wednesday hatte ihr versichert, dass sie jetzt nichts mehr von ihm möchte, da sie wen anders kennengelernt hatte. Wen wollte sie nicht sagen.

„Wir haben uns lange nicht gesehen. Singst du noch?", gab Wednesday gewohnt monoton von sich und sah ihre beste Freundin an, welche leicht lächelnd nickte. Alyssa liebte das Singen. Ihre Mutter brachte es ihr damals bei und nun konnte sie nicht mehr ohne.

„Wie wäre es mit einem Duett? Wie früher? Mein Cello steht draußen".

Alyssa überlegte lange, doch entschied sich dann zuzustimmen. Sie hatte ihre beste Freundin sehr vermisst und das würde sie vielleicht wieder zusammenbringen.

„Achilles, come down", sagte Wednesday draußen entschlossen und begann zu spielen. Alyssa setzte ein und beide versanken in ihrem Element. Von diesem Dach konnte sie jeder hören, aber das störte die beiden nicht, in diesem Moment zählten nur sie.

Wednesday ließ energisch den Bogen über das Cello gleiten, während Alyssa entspannt die Töne sang.

„Ah, it's more courageous to overcome", beendete Alyssa und die beiden Mädchen lächelten sich still an.

„Wednesday? Wo bist du?", hörte man Enid rufen. Seufzend gingen die Mädchen herein und begrüßten Enid.

„Okey ich weiß, dass es ein sehr anstrengender Tag war", fing Enid an und machte schon die bitte-sag-ja-Augen. „Ajax hat mich auf eine Party eingeladen, alle werden dort sein. Alle.. Du weißt schon", zwinkerte sie Wednesday zu. Alyssa gefiel es garnicht so ausgeschlossen zu sein.

„Ich werde dann mal gehen, ich glaube ich bin hier gerade etwas fehl am Platz", sagte Alyssa, sichtlich genervt von Enids Verhalten und ging schnellen Schrittes.

„Na toll, ich werde ausgeschlossen", beschwerte sie sich.

„Ich weiß, dass ich sonst immer alleine war und es sein wollte, aber jetzt ist es anders. Wednesday ist hier und Enid ist auch meine Freundin. Zumindest dachte ich das", sprach sie weiter zu ihrem Raben Alvar.

Seufzend ließ sie sich auf ihr Bett fallen. Noch nie hatte sie sich so gefühlt. Sie liebte es alleine zu sein, da sie sich dann nie alleine gefühlt hatte, aber jetzt, an dem Ort, wo sie in einem Tag mehr gelacht hatte als im vergangenen Jahr, fühlte sie sich alleine. Verdammt alleine.

Etwas Zeit verstrich, ehe das Mädchen ein Geräusch bemerkte. Ein Zettel wurde unter ihrer Tür durchgeschoben. Mit einem Nicken signalisierte sie Alvar, den Zettel zu holen.

Ich weiß wie du dich fühlst. Mir ging es auch so, obwohl es äußerst überraschend war. Ich kann dich nicht direkt einladen, an der Festivität anwesend zu sein, allerdings kann ich dir den Tipp geben, um genau 20:30 Uhr die Edgar Allan Statue zu inspizieren, vorzugsweise nicht in deiner Schuluniform. Ich bin überzeugt, dass du hinter jedes Rätsel kommst Alyssa.

-Wednesday und kaltes Händchen

Alyssa schmunzelte. Das klang nach ihrer Freundin.

„Na schön, was machen wir jetzt? Wie haben erst 19:00 Uhr. Wie wäre es mit Bogenschießen?", fragte sie Alvar, welcher sofort zustimmte.

Alyssa holte ihren Bogen und ihre Pfeile - die nicht giftigen - und machte sich auf den Weg auf den Schulhof. Dort angekommen standen die Ziele bereits bereit und sie zielte.

Sie traf ins schwarze. Jeden einzelnen Schuss.

„Gibt es etwas, das du nicht kannst?", lachte auf einmal Tyler hinter ihr und sah ihr von oben in die Augen.

„Meine Kindheit war nicht gerade romantisch", lachte sie verbittert. „Was machst du hier?"

„Ich wollte üben. Ich kann es nicht so gut und da Coach Vlad uns auch im Schießen prüft", sagte Tyler und schnappte sich einen Bogen.

„Na dann lassen wir dich mal alleine", erwiderte Alyssa, als ihr Rabe auf ihre Schulter flog und ging davon.

Schließlich wollte sie noch eine Party sprengen.

-Wednesday-     Alyssa DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt