Fangen wir an

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Nachdem Tyler sich beruhigt hatte, redeten die Beiden noch eine Weile und gingen schließlich auf ihre jeweiligen Zimmer. Alyssa hatte eine schwere Zeit sich an die Zeiten zu gewöhnen, da sie Zuhause einen vollkommen anderen Zeitplan hatte.

An der Nevermore war von 7:45-8:45 Uhr Frühstückszeit, um 9:00 Uhr begann der Unterricht und endete regular um 13:00 Uhr. 13:30-14:30 fand das Mittagessen statt und um 15:00-17:00 Uhr findet nochmal eventueller Unterricht statt. Nur Imperium virium war eine Ausnahme, das auch mal etwas länger gehen konnte. Abendessen war von 19-20:30. Manche hatten den ganzen Nachmittag etwas zu tun, während andere nur noch eine Stunde machen mussten.

Alyssa hatte am Dienstag nachmittags nur noch Imperium Virium und machte sich gemeinsam mit Wednesday auf den Weg in den Wald, wo der Unterricht stattfinden sollte.

„Du hast Angst, das wirkt schwächlich", erläuterte Alyssas Freundin trocken und nahm ihre Hand, kurz bevor sie am Treffpunkt ankamen.

„Ich benutze meine Kräfte schon seid langer Zeit nicht mehr vollständig. Wer weiß, was passieren wird", sagte Alyssa in Gedanken und setzte sich auf einen der Baumstämme, die zu einem Kreis gelegt waren. Sie machte ihre Gruppenmitglieder aus und stellte fest, nur zwei zu kennen. Wednesday und Xavier.

„Willkommen in der Gruppe fünf. Ihr werdet hier lernen, eure Kräfte auszubessern. Guckt euch Xavier an. Früher einfache Schattenzeichnungen und jetzt kann er echtes Material kreieren", sprach Herr Boretto trocken.

„Stellt euch und eure Kräfte in einem Satz kurz vor, damit eure Gruppenmitglieder und ich uns einen Überblick verschaffen können", befahl er und zeigte immer auf die Person, die reden sollte, während er sich irgendwelche Mitschriften machte.

„Ich bin Jack und ich kann Feuer erzeugen und es kontrollieren"

„Ich bin Sebastian und ich kann Wasser erzeugen und es kontrollieren", lachte er, da er die genau gegenteiligen Kräfte zu Jack hatte.

„Ich heiße Eugene und ich kann Bienen kontrollieren".

„Mein Name ist Lumina, ich kontrolliere Licht".

„Wednesday. Ich kann die Vergangenheit und die Zukunft sehen", sprach das Mädchen monoton, aber man merkte, dass es ihr nicht gefiel darüber zu reden.

„Ich bin Alyssa und ich kann hauptsächlich Telekinese", sprach sie. Das Detail, dass das noch lange nicht alles war, was sie konnte, ließ sie bewusst aus. Es würde zu lange dauern, das zu erklären, außerdem behält sie es gerne für sich, da es nicht jeden etwas angeht.

„Fangen wir an", sprach der Lehrer und zeigte auf Jack und Sebastian, welche nicht genau wussten, was von ihnen verlangt wurde.

„Stellt euch gegenüber und Jack schießt Feuer und Sebastian Wasser. Im Idealfall könnt ihr beide eure Fähigkeiten kontrollieren und keiner stirbt", wies der Lehrer an und die Jungen sahen sich mulmig an, begannen dennoch.

Nachdem Herr Boretto von drei runter gezählt hatte, schossen die beiden aufeinander und aufgrund der Verdampfung des Wassers entstand ein lauter Zisch-laut, sodass sich die restlichen anwesenden erschraken.

„Genug!", rief der Lehrer stolz und sah Xavier an.

„Male eine Biene und erwecke sie zum Leben und du sorgst dafür, dass sie hierbleibt", sprach der Mann und zeigte zum Schluss auf Eugene.

„Ich habe noch nie ein echtes Lebewesen versucht. Nur aus Staub", sprach Xavier, der wusste er würde die Aufgabe nicht schaffen, doch Herr Boretto sah ihn so streng an, dass er es dennoch versuchte. Er nahm sich sein Skizzenbuch und begann zu malen.

Als der Junge fertig war atmete er einmal tief durch und hielt seine Hand darüber, um die Biene rauszuziehen. Tatsächlich kam eine heraus, aber sie sah nicht wirklich echt aus. Sie war nur aus Staub, anders als die Kette, die Xavier Alyssa gestern schenkte, welche sie gerade unter ihrem Pulli trug.

Eugene hielt sie bei sich und wurde von dem Lehrer gezwungen sie zu zerquetschen. Der Junge tat allen Leid und man sah, wie schwer es ihm fiel, doch er tat dennoch, was von ihm verlangt wurde.

Als nächstes war Lumina dran, welche Wednesday das Augenlicht vorübergehend nehmen sollte. Wednesday musste versuchen, durch ihre Kräfte aus Geisterperspektive zu sehen, was ihr leider nicht gelang. Alyssa drückte stärkend Wednesdays Hand und versicherte ihr, dass es bestimmt bald klappt. Schließlich kam sogar kaltes Händchen und streichelte Wednesdays Schulter.

„So die Letzte. Lass den kleinen da einfach ein wenig durch die Luft schweben", befahl der Lehrer und zeigte auf Eugene, welcher ängstlich um sich sah.

Alyssa schluckte einmal schwer und hielt dann ihre Hand auf den Jungen, um ihn schweben zu lassen. Tatsächlich schaffte sie es und setzte ihn sofort wieder ab, aus Angst ihn wegzuschleudern, wenn sie nicht aufpasste.

Der Lehrer beendete die Stunde, fasste zuvor jedoch nochmals zusammen: „Also der Kleine heult fast, wenn er eine Biene töten muss, der Große kann zeichnen, kann es aber irgendwie auch nicht, Wednesday hat so ziemlich gar keine  Kontrolle über ihre Kräfte und Alyssa hat so viel Angst vor sich selbst, dass sie lieber fast gar nichts macht... Wie enttäuschend".

-Wednesday-     Alyssa DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt