Diamant

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Am Dienstagmorgen wachte Alyssa müde auf und tippte aggressiv auf ihren Handywecker, da sie erst um zwei Uhr morgens ins Bett gegangen war.

„Guten Morgen", flüsterte Xavier neben dem Mädchen und küsste ihren Scheitel, ehe er aufstand, sich ein paar Klamotten schnappte und zu den Duschen ging.

Zwischen den Beiden war eigentlich alles perfekt. Eigentlich. Immer und immer wieder fragte sich Alyssa, warum sie es ihm nicht anvertraute. Hatte sie angst vor seiner Reaktion? Dass er sie weniger lieben würde? Was war es, dass Alyssa zurück hielt?

Seufzend stand das Mädchen auf und machte sich ebenfalls frisch, ehe sie zum Unterricht ging, wo sie auch schon auf ihre Freunde stieß.

„Ich kann nicht glauben, dass wir ohne Heute nur noch drei Tage Schule haben und uns dann sechs Wochen lang nicht sehen", flüsterte Enid traurig und fing sich einen bösen Blick der Lehrerin ein, ehe Wednesday und Alyssa ebenfalls bedrückt aussahen.

Auch ihren Beiden Freundinnen hatte Alyssa ihr Geheimnis nicht anvertraut, obwohl sie es nicht einmal als etwas schlimmes empfand. Es hätte jedem passieren können, oder nicht?

„Ich will nicht nachhause", sagte Alyssa stumpf und sah geradeaus an die Tafel, bevor die Lehrerin den Unterricht beendete und alle ihre Sachen packten.

Der Tag verging schneller, als es Alyssa lieb war und sie überlegte sich gerade eine Ausrede, um nicht zu Imperium virium zu müssen, denn dafür hatte sie in dem Moment keinen Nerv mehr übrig.

„Ich habe starke Krämpfe, kannst du Herrn Boretto bescheid sagen und mich entschuldigen?", fragte das Mädchen ihre beste Freundin, als die Beiden zusammen draußen auf einer Wiese saßen und gerade los zum Unterricht wollten.

Die Schwarzhaarige nickte, ehe sie darauf bestand, Alyssa auf ihr Zimmer zu begleiten.

„Wir haben immer noch nicht darüber gesprochen", fing Wednesday vorsichtig an und sah zu ihrer Freundin hoch, die genau wusste, worauf sie hinaus wollte.

„Was meinst du?", fragte diese dennoch unschuldig und schloss gerade ihr Zimmer, eines der wenigen abschließbaren in Nevermore, auf.

„Ich weiß du möchtest nicht darüber reden, aber wir müssen. Ich war tot. Du hast mich verloren gehabt, konntest aber nicht loslassen. Ich hatte in diesem Moment so eine Angst Alyssa. Ich! Wednesday Friday Addams hatte Angst. Ich spürte, wie das Blut aus meinen Armen floss und auf einmal hörte alles auf weh zu tun. Ich war weder im Himmel, noch in der Hölle. Da war einfach... Nichts", endete das Mädchen und sah aus schwarzen Augen nach vorne.

„Ich weiß nicht, wie ich es gemacht habe. Ich weiß nur noch, dass ich in dem Moment lieber sterben wollte, als dich gehen zu lassen", flüsterte Alyssa und sah ebenfalls ins Leere.

„Danke Alyssa. Du hast mich zurück von den Toten geholt und dafür werde ich für immer in deiner Schuld stehen. Außerdem hast du mir, ich weiß nicht genau wie, aber irgendwie hast du mir Kontrolle gegeben. Von mental schwächeren Personen, kann ich mit einer einzigen Berührung die Gedanken lesen und ich kann meine Visionen ganz einfach kontrollieren", erzählte Wednesday glücklich und ihre Augen glänzten dabei.

„Wie sehr Nevermore sie verändert hatte", dachte Alyssa sich und musterte ihre beste Freundin einige Sekunden, ehe sie in das Zimmer trat.

„Ich hab es gerne gemacht und würde es jederzeit wieder machen. Und jetzt husch, sonst kommst du zu spät", scheuchte Alyssa ihre Freundin fort und schloss dir Tür, nachdem diese weg war.

„Ich weiß, ich werde es ihnen sagen. Allen. Aber ich habe Angst, dass es die Weise, wie sie mich sehen, verändert", sagte das Mädchen zu ihrem Raben, welcher sie nur schief anguckte.

„Ich habe es dir nicht erzählt? Oh, das muss ich vergessen haben", lachte Alyssa leise und setzte sich auf ihr Bett, woraufhin ihr Rabe zu ihr flog und sich streicheln ließ.

„Also, als ich dann fühlte, wie sie starb, schrie ich und pumpte all meine Heilungskraft in sie und auf einmal hörte ich ein leises Atmen. Ich wusste in dem Moment ganz genau, dass ich sie von den Toten zurückgeholt hatte, sagte aber erstmal nichts. Naja und jetzt ist sie hier", beendete Alyssa ihre Erzählung und begann sich umzuziehen, während ihr Rabe sich wegdrehte und aus dem Fenster schaute.

Ein leises Klopfen riss Alyssa aus den Gedanken und als sie vorsichtig die Tür öffnete, sah sie ihren Freund mit Abendessen und Snacks, wie er ihr schief entgegen lächelte.

„Du bist zu gut für mich", maulte das Mädchen und ging stampfend zurück in ihr Bett, ehe Xavier ihr folgte und sich neben sie setzte.

„Du denkst immer so schlecht von dir. Weißt du, du siehst dich wie so ein kleines, fast wertloses Stück Kohle oder was weiß ich", lachte der Junge und auch Alyssa musste sich ein Lachen verkneifen und sah ihn schief an.

„Aber für mich und viele andere, das weiß ich mit großer Sicherheit, bist du ein Diamant. Nicht weil du ein Objekt bist, das versuche ich nicht zu sagen! Ich meine, weil du unbezahlbar und wundervoll bist und uns alle mit deinem Strahlen glücklich machst", gestand Xavier und bekam dafür direkt einen Kuss aufgedrückt.

„Du bist zu niedlich, ich fange fast schon an, dich zu mögen", sagte Alyssa gespielt angeekelt und machte Würgegeräusche, ehe ihr Freund sie durch kitzelte und dabei darauf bestand, dass sie zugab, dass sie ihn mochte.

„Okay Frieden", lachte Alyssa und hielt ihm die Hand an, welche er höflich annahm, bevor sich ihre Gesichtszüge veränderten und sie wieder bedrückt aussah. Sie musste es ihm sagen. Und zwar am besten jetzt sofort.

„Xavier?", fragte sie unsicher und nahm seine Hand, ehe sie sich nervös ein paar Haarsträhnen hinter das Ohr strich und verzweifelt zu ihrem Vogel schaute.

„Was ist los?", erkundigte sich ihr Freund nun und nahm ebenfalls einen besorgten Gesichtsausdruck an.

„Ich muss dir etwas erzählen".

Hey ihr :)
Ich hoffe euch geht es gut <3

1. Wie findet ihr das Kapitel?
2. Konntet ihr herausfinden, was Alyssa Xavier sagen wird?
3. Votet gerne und lasst einen Kommi da
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-Wednesday-     Alyssa DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt