Kapitel 27

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"Mein Hübscher", wiederholt Caleb. Ich sehe die Tränen in seinen Augen, spüre seine Hand an meiner Wange. Mein Kopf versucht zu verstehen was hier gerade passiert. Aber egal wie sehr ich mich auch anstrenge, ich verstehe es nicht. Woher kennt er diesen Namen?

"Ich kann es kaum glauben. Aber du bist es", höre ich Caleb leise sagen. "Du bist es wirklich." Kann das sein? Ich betrachte Caleb und rufe mir alle Erinnerungen der letzten Wochen und Monate auf. Copperfield der so unerwartet in mein Leben trat und sich schleichend einen Platz in meinem Herzen eroberte. Caleb der wie ein Sturm meine Welt auf den Kopf stellte. Copperfield mit dem ich stundenlang über Gott und die Welt reden konnte. Caleb mit dem Stille nicht unangenehm, sondern beruhigend ist. Copperfield der mir die Sonne, den Mond und die Sterne versprach. Caleb der mir zeigte, wie es sich anfühlt geachtet und etwas Besonderes zu sein.

"Wie konnten wir nur so blind sein?" Ich weiß es nicht. Und je länger ich hier stehe und realisiere was gerade passiert, umso größer wird der Hass auf mich selbst. Ich habe ihn so verletzt und mit einem gebrochenen Herzen zurückgelassen.
"Robin? Bitte sag doch etwas", höre ich ihn sagen. Diesen Namen aus seinem Mund zu hören, hinterlässt ein seltsames Gefühl. Ich habe ihm viele private Dinge über mich erzählt. Er hat Bilder von mir gesehen. Intime Bilder. Das Video.

Plötzlich wird mir übel und ich schaffe es noch gerade so ins Bad. Ich sacke weinend an der Wand zusammen und versuche genügend Luft in meine Lunge aufzunehmen. Aber es gelingt mir nicht. So oft habe ich mir vorgestellt, wie es sein wird auf Copp zu treffen. Nur das ich ihn bereits seit drei Wochen kenne, dass hätte ich mir nicht mal in meinen kühnsten Träumen ausmalen können. Es fühlt sich gerade an wie in einem schlechten Film. Was er wohl von mir denkt? Copperfield weise ich ab, verweigere jegliche Treffen. Aber Caleb lass ich in mein Bett. Und dass, obwohl wir gerade mal drei Wörter miteinander geredet haben. Dabei kenne ich Copp länger und besser.

Sie sind ein und dieselbe Person. Copperfield ist Caleb. Caleb ist Copperfield.

"Oh Gott", presse ich hervor und höre, wie die Tür vom Bad geöffnet wird. Caleb steht im Türrahmen und nestelt schon wieder am Bund meiner Shorts. Sie ist ihm einfach zu groß. Er setzt sich rittlings auf meinen Schoß, seine Hände umschließen mein Gesicht. Meine Hände finden wie automatisch ihren Platz an seinen Hüften. Ein feines Lächeln umspielt seinen Mund mit diesen sinnlichen Lippen.

"Es tut mir so leid", sage ich unter Tränen und Caleb schüttelt leicht den Kopf.
"Egal welche düsteren Gedanken gerade durch deinen Kopf rasen, vertreibe sie. Du glaubst gar nicht wie glücklich ich bin", sagt Caleb.
"Ich habe dich abgewiesen", antworte ich entschuldigend. "Ich wollte nicht, dass du dich benutzt fühlst."

"Quäl dich nicht." Caleb legt seine Lippen auf meine, ich seufze in unseren Kuss und ziehe ihn dichter an mich heran. Ich will den Moment auskosten. Denn sollte er seine Meinung ändern, kann mir diese Erinnerung niemand nehmen. Noch vor wenigen Tagen war es für mich unvorstellbar mit einem anderen Mann knutschend auf dem Boden meines Badezimmers zu sitzen. Geschweige denn Sex mit ihm zu haben. Ich habe es mir vorgestellt. Sehr oft. Aber ich hatte einfach nicht den Mut.

Die Unsicherheit etwas falsch zu machen, die Scham mein Körper würde den anderen Mann abstoßen, die Angst einfach benutzt zu werden, ungeachtet, ob es mir dabei gut geht, war immer da und sehr präsent. Der erste Mann, der mich anders behandelte war Copperfield. Und Caleb.

Caleb zu küssen, fühlt sich unglaublich gut und richtig an. Seine Zungenspitze tippt an meine Unterlippe und ich lasse sie bereitwillig gewähren. Ich will Caleb schmecken, ihn berühren, nie wieder gehen lassen. Nur einmal möchte ich nicht über mein Handeln nachdenken. Gierig verwickele ich uns in einen Kampf der Zungen, meine Hände sind überall an seinem Körper. Caleb vergräbt seine Hände in meinen Haaren, zieht an den Spitzen und ich stöhne ungehalten in seinen Mund. Ich liebe es, wenn er mit meinen Haaren spielt.

Wir sind beide erregt. Caleb bewegt leicht sein Becken. Die Reibung zwischen unseren Körpern reicht mir nicht. Ich will mehr. So viel mehr. Aber ich will mich nicht von Caleb lösen. Verlangend lege ich meine Hände auf seinen Hintern, streichele über die Wölbung und platziere meine Hände an seinen Hüften. Caleb versteht und erhöht das Tempo.
"Caleb. Mehr", keuche ich, begleite seine Bewegungen und spüre bald darauf das Kribbeln in meinen Lenden. Caleb stöhnt laut und krallt sich in meinen Haare fest.

"Ashton. Das ist so gut." Ich liebe es wie er meinen Namen ausspricht. Ich möchte nie wieder etwas anderes hören.
"Ich halte das nicht länger aus. Komm mit mir Ashton." Gemeinsam geben wir uns der Lust und Begierde hin. Wir stöhnen in den Mund des anderen, geben fahrige Küsse und ich beiße in Caleb Unterlippe als mich mein Orgasmus überrollt. Ich komme heiß in meine Shorts und fühle das Pulsieren von Caleb Schwanz an meinem als er sich laut stöhnend über die Klippen begibt.

"Copp"
"Robin."
Zwei kleine Worte. Und haben sie für uns doch eine so große Bedeutung.

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