23. Die Verbannung

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Am nächsten Morgen wachte ich mit gemischten Gefühlen auf. Die Ereignisse des gestrigen Tages hatten mich noch immer im Griff. Der Gedanke, dass Ben heute verbannt werden sollte, ließ mich unruhig werden. Ich machte mich fertig und begab mich zu Newt. Da mein Bein immer noch verletzt war, musste ich langsam laufen.

Angekommen in Newts Hütte, klopfte ich an und trat ein. Er saß auf seinem Bett und sah nachdenklich aus.
"Hey, Blondie", sagte ich und setzte mich neben ihn.
"Hey, Kleine", erwiderte Newt mit einem nachdenklichen Blick.
"Was ist los?", fragte ich besorgt und schaute ihn an.
"Mir macht die Verbannung von Ben zu schaffen...", antwortete Newt und legte sich nach hinten auf sein Bett.

Ich legte mich neben ihn und schmiegte mich an ihn. Er legte einen Arm um mich und wir verbrachten eine Weile damit, uns gegenseitig zu trösten.

Schließlich war es Zeit zum Frühstücken, aber ehrlich gesagt hatte ich keinen Appetit. Es schien, als ginge es vielen von uns so.
Gemeinsam gingen wir zum Essenssaal und holten uns unser Essen. Minho rief uns zu unserem Stammtisch und wir setzten uns.

"Warum bist du hier, Minho?", fragte ich verwirrt.
"Wegen der Verbannung wurde mir gesagt, dass ich nicht ins Labyrinth rennen soll", erklärte Minho und begann sein Essen zu genießen.

Newt begann ebenfalls zu essen, doch ich stocherte nur in meinem Essen herum.

"Warum isst du nichts, Süße?", flüsterte Newt besorgt.
"Ich kann einfach nichts essen... Meine Gedanken kreisen die ganze Zeit um die Verbannung", antwortete ich und seufzte.

Newt nahm meine Hand und drückte sie sangt.
"Ich verstehe dich, aber wir müssen stark bleiben. Ben hat sich in eine gefährliche Situation gebracht, und wir müssen die Sicherheit der Gemeinschaft über alles stellen."

Ich nickte und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Die Entscheidung war schwer, aber wir hatten keine andere Wahl.

Nach dem Frühstück versammelten sich alle Bewohner der Lichtung im Hauptgebäude. Alby trat vor und hielt eine emotionale Ansprache über die schwierige Entscheidung, Ben zu verbannen, um die Gemeinschaft zu schützen. Er erklärte, dass die Verbannung am Abend stattfinden sollte, kurz bevor sich die Tore des Labyrinths schlossen.

Die Stunden vergingen langsam, und die Spannung in der Luft war greifbar. Jeder ging seinen Aufgaben nach, doch die Gedanken waren bei Ben und der bevorstehenden Verbannung. Es war eine Zeit der Unsicherheit und der inneren Kämpfe.

Als der Abend näher rückte, versammelten sich alle Bewohner vor den Toren des Labyrinths. Die Sonne neigte sich dem Horizont zu, und ein Hauch von Melancholie lag in der Luft.

Die Gemeinschaft stand in einem Kreis um Ben herum, während Alby das Wort ergriff. Er sprach von den Taten und Entscheidungen, die zu dieser schweren Situation geführt hatten. Er betonte jedoch auch, dass Ben einst Teil von ihnen gewesen war und es immer sein wird.

Die Stimmung war getrübt, als Ben den Blick in die Runde schweifen ließ. Ich konnte sehen, wie die Emotionen in seinem Gesicht tobten. Trauer, Reue und auch ein Hauch von Verständnis spiegelten sich darin wieder.

Alby verkündete schließlich die Verbannung und wies darauf hin, dass Ben die Lichtung nie wieder betreten dürfte. Es war eine harte Strafe, die gleichzeitig auch sein Todes punkt war.

Ben wurde von den Jungs die halfen, einschließlich Newt, aus dem Kreis geführt, während wir restlichen Leute alle stillstanden und ihn mit traurigen Augen verfolgten. Es war ein trauriger Moment des Abschieds, aber auch ein Moment, in dem wir alle erkennen mussten, dass wir ein Opfer bringen mussten, um unsere Gemeinschaft am Leben zu erhalten.

Als  die Tore des Labyrinths sich schlossen, wurde Ben immer mehr hineingedrückt bis er schließlich weg rannte. Während Ben in der Ferne verschwand, blieben wir zurück und versuchten, die Schwere des Moments zu verarbeiten. Wir wussten, dass die Entscheidung notwendig war, aber es hinterließ dennoch einen bitteren Nachgeschmack.

Newt kam langsam auf mich zu und bemerkte, dass ich weinte. Er nahm mich fest in den Arm und versuchte mich zu trösten. Nach einer Weile gesellte sich auch Minho zu uns und wir bildeten eine stille, tröstende Umarmung zu dritt. Gemeinsam versuchen wir den Schmerz der Verbannung zu verarbeiten und uns gegenseitig Halt zu geben.

In diesem Moment spürte ich die Verbundenheit unserer Gemeinschaft. Auch wenn wir einen schweren Verlust erlitten hatten, waren wir nicht allein. Wir hatten uns gegenseitig, um durch diese schwierige Zeit zu gehen.

Nach dem wir uns ein wenig beruhigt hatten, beschlossen wir, einen Moment der Stille einzulegen, um Ben zu ehren. Wir standen zusammen und gedachten seiner, indem wir an die guten Zeiten erinnerten, die wir mit ihm verbracht hatten. Es war ein trauriger, aber auch wichtiger Schritt, um Abschied zu nehmen und uns auf das gemeinsame Ziel zu fokussieren: das Überleben und die Flucht aus dem Labyrinth.

Langsam begaben wir uns alle in Richtung unserer Schlafplätze, aber ich hatte keine Lust, diese Nacht alleine zu verbringen. Stattdessen begleitete ich Newt zu seiner Hütte. In diesem Moment brauchte ich ihn mehr als je zuvor.

Das war das dreiundzwanzigste Kapitel!
Ich hoffe, es hat euch gefallen, und lasst gerne ein Feedback da!
Bis zum nächsten mal!
Tschüssiiii!

What if he is mine? [Mazerunner]Where stories live. Discover now