37. Das Ende von Marcel

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Ich schlief den gesamten restlichen Tag in Newts Bett und bemerkte erst am Abend, dass er sich zu mir gelegt hatte. Newt hatte sich die ganze Nacht an mich gekuschelt, und ich genoss die Wärme und Geborgenheit, die seine Nähe mir gab.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wurde ich von einem wundervollen Geruch umgeben.

"Blondie", flüsterte ich vor mich hin, während ich mich langsam aufrichtete.
"Ja, Süße?", antwortete Newt verschlafen.
"Du reichst gut", sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen und atmete tief ein.

Newt lächelte und strich sich verschlafen durch das Haar.
"Das ist wohl das Wunderwerk von Wasser und Seife", erwiderte er scherzhaft.

Wir lagen noch eine Weile eng umschlungen da, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Minho hereinstürmte, scheinbar voller Energie.

"Was zum Teufel?! Ihr könntet auch mal anständig aufstehen!", rief er lachend und sprang auf uns.

Newt und ich erschraken und brachen in Gelächter aus. Minho war bekannt für seine impulsiven Aktionen und seinen einzigartigen Humor, der uns oft zum Lachen brachte.

"Minho, du verrückter Kerl!", rief Newt lachend aus und versuchte sich aus Minhos Umarmung zu befreien.

"Aufstehen, ihr Langschläfer! Wir haben eine Menge Arbeit vor uns", sagte Minho mit einem breiten Grinsen und half uns auf die Beine.

"Was steht heute an, Minho?", fragte ich ihn neugierig.
"Marcel wird verbannt", antwortete er mit einem triumphierenden Grinsen.

Eine Mischung aus Erleichterung und Sorge erfüllte mich bei dieser Nachricht. Marcel hatte uns allen großen Schaden zugefügt, aber ich konnte nicht leugnen, dass ich auch ein Gefühl von Bedauern und Mitgefühl empfand.

Schweigend quälte ich mich aus dem Bett, mein Körper noch müde und erschöpft von den Strapazen der vergangenen Tage. Die Gedanken an Marcel und seine Taten lasteten schwer auf mir, und ich wusste, dass seine Verbannung zwar eine notwendige Maßnahme war, aber dennoch eine traurige Angelegenheit.

Ich machte mich bereit für den Tag, zog meine Kleidung an und kämpfte gegen die Müdigkeit an. Trotz allem versuchte ich, meinen Fokus auf die bevorstehenden Aufgaben auf der Lichtung zu richten und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu bewahren.

Wir gingen zu dritt zum Speisesaal, wo wir gemeinsam eine Mahlzeit holten. Die Atmosphäre war gedämpft, während wir über die bevorstehende Verbannung von Marcel sprachen. Es war eine schwierige Entscheidung, aber notwendig, um die Sicherheit und den Frieden in unserer Gemeinschaft zu wahren.

Nachdem wir unser Essen beendet hatten, machten wir uns auf den Weg zu unseren jeweiligen Aufgaben. Newt begab sich in den Garten, um sich um die Pflanzen und das Gemüse zu kümmern, während Minho sich auf seine pflichten als Läufer vorbereitete. Ich selbst begab mich zur Med-Jack Hütte, um bei Jack und Clint zu helfen und die Verletzten zu versorgen.

Die Stunden vergingen, gefüllt von Hektik und Anstrengung. Wir arbeiteten hart, um unsere Gemeinschaft aufrechtzuerhalten und uns gegenseitig zu unterstützen. Inmitten der Aufgaben und Pflichten verlor ich mich fast in meinem eigenen Tu, doch immer wieder kehrten meine Gedanken zu Marcel zurück und zu den Ereignissen der vergangenen Tage.

Als der Abend näher rückte, fanden wir uns erneut zusammen, um gemeinsam die Ereignisse des Tages zu reflektieren. Wir teilten unsere Sorgen und Ängste, aber auch unsere Hoffnungen für eine bessere Zukunft. Es war wichtig, uns gegenseitig zu stärken und zu ermutigen, um die schwierigen Zeiten zu überstehen.

Nun war es an der Zeit für Marcels Verbannung. Die Sonne verschwand langsam hinter den mauern des Labyrinths, und die Jungs bereiteten sich darauf vor, ihm bei seiner Verbannung zu helfen. Jeder von ihnen holte seine Verbannungshilfen, während Alby den schwierigen Auftrag übernahm, Marcel zu holen.

Die Atmosphäre war gespannt, als wir uns alle versammelten, um Zeugen dieser entscheidenden Wendung zu sein. Die Bewohner der Lichtung waren in erster Linie erleichtert, dass die Bedrohung die von Marcel ausging, nun ein Ende fand. Doch es lag auch eine gewisse Traurigkeit in der Luft, da wir uns bewusst waren, dass es keinen Raum für Gewalt und Verrat in unserer Gemeinschaft geben durfte.

Alby kehrte schließlich mit Marcel zurück,  der ruhig und resigniert wirkte. Die Blicke der anderen ruhten auf ihm, während Alby mit ernster Stimme die Entscheidung verkündete.

"Marcel, aufgrund deiner Handlungen und des Verrats an unserer Gemeinschaft wirst du hiermit für immer aus der Lichtung verbannt", erklärte Alby mit einer Mischung aus Entschlossenheit und Bedauern. "Du wirst keine weitere Chance erhalten. Verlasse die Lichtung jetzt und betrete sie nie wieder."

Marcel senkte den Kopf und schaute mich mit einem entschuldigenden Blick an. Es war ein Moment der Schwäche in seinen Augen, ein Anflug von Reue, der mich für einen Augenblick innehalten ließ. Ich spürte einen Stich des Mitgefühls, obwohl ich auch die Wut und den Schmerz in mir trug.

Unsere Blicke trafen sich kurz, bevor Marcel sich abwandte und den Blick zu Boden senkte. Es war schwer, in diesem Moment eine angemessene Reaktion zu finden. Die Verletzungen, die er mir zugefügt hatte, waren tief, und es würde Zeit brauchen, um sie zu heilen, wenn überhaupt.

Die Tore schlossen sich langsam hier Marcel, und er verschwand auf unserem Blickfeld. Ein Gefühl der Erleichterung breitete sich in der Luft aus, aber auch eine gewisse Traurigkeit lag darin. Wir wussten, dass dies ein endgültiger Abschied war, dass wir Marcel nicht mehr in unserer Gemeinschaft haben würden.

"Y/N, geht es dir gut?", fragte Newt besorgt und legte einen Arm um mich.

"Ja, Newt, es geht mir gut", antwortete ich und lehnte mich leicht an seine Schulter.
"Es war nur eine erleichternde, aber auch beängstigende Situation."

Newt strich sanft über meinen Rücken und drückte mich etwas fester an sich.
"Ich bin froh, dass du jetzt in Sicherheit bist", sagte er leise.
"Wir werden immer aufeinander aufpassen."

Ich lächelte dankbar und fühlte mich von seiner Nähe beruhigt. Gemeinsam standen wir dort, umgeben von den anderen Lichtern, die langsam den Rückweg zur Lichtung antraten. Obwohl die Gefahr vorüber war, wusste ich, dass die Erinnerungen und die emotionale Belastung noch eine Weile in uns nachhallen würden. Aber mit der Unterstützung unserer Freunde und der gemeinsamen Stärke würden wir es gemeinsam durchstehen.

Wir gingen Hand in Hand zurück zur Lichtung, bereit, uns der bevorstehenden Nacht zu stellen.

So, das war das siebenunddreißigste Kapitel!
Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat!
Bis zum nächsten mal!
Tschüssiiii!

What if he is mine? [Mazerunner]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt