3. Rhabarberkuchen - nein, danke

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»Wann wolltet ihr mir eigentlich sagen, dass diese Schlange zu uns zieht?«, zischt Sasuke zu seinen Eltern, als sie am Esstisch sitzen.

Itachis kleiner Bruder findet die Situation nämlich nicht ganz so lustig. Deswegen mustert er alle anwesenden angewidert.

»Ach Spatz. Es ist doch nicht für immer«, meint Mikoto mit einem sanften Lächeln.

»Deine Mutter hat recht, in einer Woche wird sie eh wieder ausziehen ...«, beginnt der alte Mann.

Sasuke beruhigt sich etwas, ist aber immer noch angespannt,
doch dann haut Fugaku mit allem Ernst raus: »Und dein Bruder auch. Die beiden werden zusammenziehen, um ihre Beziehung zu verbessern, bis zur Hochzeit.«

Unglaubwürdig blickt Sasuke zu seinem Vater. Das Kinn hängt hinab und die Knöchel seiner Hand weiß, weil er sie zur Faust ballt.

»Das könnt ihr doch nicht ernst meinen?!«, keift der junge Uchiha wütend. »Ihr verschachtelt Niisan nicht nur an diese dumme Kuh, sondern zwingt ihn auch noch, mit ihr zusammenzuziehen? Euer Ernst?!«

»Sasuke, bitte«, versucht Mikoto ihr Glück, ihren Jüngsten zu beschwichtigen, und legt ihre Hand auf seine Faust.

»Jetzt mach doch nicht so ein Theater daraus, Sasuke. Früher oder später wäre es eh so gekommen«, zuckt der Mann mit den Schultern.

»Das ist nicht fair!«, behagt der Junge an seinem Glauben, für den sein Vater ein rotes Tuch ist.

»Wirklich? Hm ... vielleicht wäre das nicht so, wenn du nicht mit dem Uzumaki Jungen ein Paar wärst. Dann könntest du mir später einen Enkel oder eine Enkelin schenken.«

Sasukes dunkle Augen werden riesig. Die Worte treffen seine gebrochene Kinderseele, was sie noch mehr zum Einstürzen bringt. Sein Vater schneidet so tief mit seinen Sätzen wie Glas auf Haut.

»Fugaku!«, donnert Mikoto und blitzt ihren Mann finster an. »Das ist nicht wahr, mein Schatz. Es ist nicht deine Schuld-«

Noch bevor sie zuende sprechen kann, steht Sasuke auf und geht davon. Diese Worte haben alles zum Überlaufen gebracht. Mit schnellen Schritten verschwindet er nach draußen.

»Hey, Sasu, ist Itachi da?«, fragt Shisui unschuldig, weil er nicht merkt, dass Sasuke gerade kurz davor ist, durch die Decke zu sausen.

Für einzelne Sekunden schaut Sasuke zu ihm rüber.
»Hn.«

Perplex sieht Shisui ihm nach.

Er geht mit festen Schritten wütend zu seinem Ruhepol. Naruto. Aber was soll man auch anderes machen, wenn man so einen Vater hat, der die Fehler immer nur bei anderen sieht.

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»Bist du dumm? Das schmeckt doch gar nicht!«

»Sei mal leise, du Pfeife! Das ist immer noch meine Hochzeit!«

»Itachi mag doch gar kein Rhabarber!«, protestiert der Lockenkopf aufgebracht gegen Izumi.

»Wenigstens ziehe ich mir meine Hosen nicht mit einer Kneifzange an, weil ich so verklemmt bin!«, keift Izumi ihn feurig an.

»Pff! Immerhin trage ich keine Kleider, die mich süß und unschuldig wirken lassen sollen, obwohl ich eine Schlamp-«, kontert Shisui halbherzig, jedoch unterbricht Itachi ihn: »Wie wäre Zitronenkuchen? Oder Marmor?«

»Ich finde Marmor am besten«, grinst der Lockenkopf breit. »Wegen der Schokolade.«

»Oder Schwarzwälder Kirsch?«, schlägt das Mädchen vor und gluckst ihren zukünftigen Ehemann goldig an.

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