5. Chaos - macht auch glücklich

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»Karottenkuchen?!«, kräht Shisui. »Sagt mir, dass ich in einem gottverdammten Gen Jutsu gefangen bin«, reibt sich der Uchiha über sein Gesicht und wirft seinen Kopf gegen Itachis Schulter.

»Der ist gesund, Shisui. Und tausendmal besser als Rhabarberkuchen«, meint Hana sanft, die die Lage nicht genau kennt.

»Er ist trotzdem ekelhaft«, stöhnt der Lockenkopf aufgebracht.

»Es ist aber immer noch nicht deine Hochzeit, also reiß dich mal zusammen!«, poltert Izumi und knallt ihre Hand auf den Tisch. »Was hast du denn die ganze Zeit nur an Kuchen auszusetzen? Hm?«, bohrt sie mit verengten Augen nach.

Gerade will Shisui was sagen, da verstummt er wieder.

Ja, was hat er nur gegen Kuchen? An sich nichts. Aber der Gedanke, dass es der Hochzeitskuchen von Itachi ist, weil dieser Izumi und nicht ihn heiratet, macht ihm zu schaffen.

Er malte sich doch schon so oft vor, wie er selber Itachi eines Tages einen Ring an diese helle, große Hand schiebt. Doch nun?
Nun musste er es bei einer anderen machen. Bei jemandem, der nicht Shisui ist.

»Gut, dann wäre das ja geklärt«, seufzt Izumi geschlagen. »Komm, Hana, wir müssen noch wegen dem Kleid weg. Bis später, Itachi.«

Und so gehen sie. Hana lächelt Shisui noch an, wird leicht rot und geht dann mit Izumi nach draußen.

Wieso grinst sie so viel zum Uchiha? Wieso wird sie so schnell rot in seiner Nähe?

Shisui bemerkt dies überhaupt nicht. Nein. Dafür tut es Itachi umso mehr. Er sieht immer, wie Hana seinen geliebten Cousin anschaut. Mit einem Blick, den man sich nur schenkt, wenn man sich liebt.

Natürlich konnte der Ältere das nicht merken. Er liebt doch nur Itachi. Er hat nur Augen für ihn.
Warum sollte er sich nach jemand anderem umsehen?

Wenn du eine Person wirklich liebst, hast du nur Augen für diese Person, und nicht für die, die um der Person umhergeistern.

Desto mehr du jemanden liebst, umso weniger achtest du auf andere. Du liebst doch nur diese Person - was brauchst du noch?

So geht es Shisui. Doch Itachi bemerkt die ganzen Blicke der anderen.

»Karottenkuchen, Tachi, kannst du dir das vorstellen?«, will sein Cousin wissen, der sich immer noch nicht ganz beruhigt hat.

Itachi blickt weiterhin stumm zur Tür, wo die jungen Damen gerade rausspazierten.

»Warum interessiert dich eigentlich dieser Kuchen so sehr?«, fragt Itachi ihn ruhig und sieht danach zu ihm.

Verlegen kratzt er sich in seinem Lockenchaos. Heute ist es wieder besonders unordentlich. Die Haare stehen bergab. Gestern Nacht dachte er, er wäre im Himmel.

Im Himmel voller Itachi.

Er war ihm so nahe und konnte genau spüren, wie das Herz von Itachi unter seiner Hand klopfte. Schnell.
Ohne zu wissen, dass es seinetwegen so schnell schlug.

»Shisui?«

»Ähm, ja?«

»Der Kuchen«, erinnert Itachi ihn sanft und muss ein bisschen schmunzeln.

Wie kann man denn nur so verträumt sein und nebenbei trotzdem so süß aussehen?

„Ach ja. Das olle Ding«, murmelt Shisui mit einem Lächeln im Ton. »Na ja ... Weißt du, das ist so ...« Er sammelt sich zusammen, in der Hoffnung, etwas halbwegs Vernünftiges sagen zu können. »Ich dachte halt, du brauchst meine Hilfe, aber am Ende entschied eh sie wieder alles. Weißt du, ich ... ich möchte einfach nur nicht, dass du ... dass du denkst, ich könnte dir keine gute Hilfe sein.«

»Niemals könnte ich darauf verzichten«, besänftigt der Jüngere ihn zärtlich.

In Shisui Herz kocht die Flamme der Hoffnung neu hoch.

»Dann ist ja gut. Okay, ich muss noch ein paar Dinge erledigen«, seufzt er geschlagen. »Wie wär’s, wenn wir uns morgen Abend nochmal unter der Trauerweide treffen?«

»Ich werde da sein«, stimmt der Clan-Erbe zu, ohne mit der Wimper zu zucken.

Niemals könnte er zu Shisui Nein sagen. Wieso sollte er es morgen tun? Bei ihm bekommt er am besten seinen Kopf frei.
Egal, wie geordnet er von außen aussieht, innen ist er manchmal das größte Chaos auf Erden.

»Na dann. Bis morgen.«

»Bis morgen.«

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Nachts liegt er in seinem Bett und starrt an die Decke. Nebenbei denkt er an dieses lockige Chaos, das ihn so den Verstand raubt.

Was macht Shisui nur, dass er so eine Macht über Itachi hat? Und wieso rafft er nicht, dass er so eine Macht über Itachi hat?

Merkt er etwa nicht, wie Itachi ihn immer ansieht? Mit dieser Bewunderung und Liebe, weil sein Herz jedes Mal ins Stolpern kommt, wenn er ihn sieht.

Und wieso merkt sein Cousin nicht, dass er wegen der Hochzeit zerbrochen ist? Dass es ihn wütend und traurig zugleich macht, dass es seinen Vater nicht interessiert, ob er Izumi heiraten will oder nicht.

Schon seit damals, als Itachi erst dreizehn war, wusste er, dass er Gefühle für seinen Cousin hat, die tiefer gehen als Freundschaft. Tiefer als Familie. Er liebte ihn und das hat sich bis heute nicht geändert.

Aber es schmerzt, wenn man alles dafür gibt, um in der Nähe dieser Person zu sein, und die Person es trotzdem nicht rafft.

Manchmal fühlt es sich unnötig und erniedrigend an, so viel zu kämpfen. Doch aufgeben, wird er nicht. Niemals.

Der Schmerz zerfrisst sich durch seine Haut. Er will dieses Mädchen nicht heiraten. Keinen, außer Shisui. Es ist erniedrigend.

Man sollte sich nie mit etwas zufrieden geben, was das Herz gar nicht will.

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Ab morgen habe ich ENDLICH Sommerferien ❤️ ich kann nicht mehr 😭 kein Mathe und kein Spanisch. Hihi 🤭

Ich wollte mich nochmal für die 1k Votes bei meiner Shisui FF bedanken 🥺☀️ obwohl sie schon lange beendet ist, bleibt sie immer meine erste Story und somit mein kleines Baby 🥰
Deswegen DANKE ❤️❤️❤️

~L
930 Wörter

Sunset Onde histórias criam vida. Descubra agora