19. Wahrheit - immer mit Beigeschmack

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Man sagt immer, Betrunkene sprechen die Wahrheit. Ihre dunklen Seelen übernehmen die Oberhand. Schließlich stopfen wir sie und unsere Gefühle immer in unser Herz, damit sie ja nicht zu laut werden.

Aber Gefühle zu ertränken in dem Meer des Alkohols und darunter das Geheimnis der großen Liebe ist nie eine gute Idee.

Doch noch weiß Itachi nichts davon. Er ist dafür zu unschuldig. Eigentlich war Shisui immer der, dem er mentale Unterstützung schenkte, weil der Lockenkopf seinen gesamten Mageninhalt auskotzte. Und darunter immer die Wahrheit.

»Weißt du noch deinen Geburtstagskuchen, den Tante Mikoto für dich backte? Ich habe ihn gegessen, weil ich Liebeskummer hatte.«

Oder:

»Mikoto hatte doch mal eine schöne Laterne bekommen, nicht wahr? Am nächsten Morgen war dort eine Pfütze. Ich hatte hinein gepinkelt, weil ich das Bad nicht mehr fand.«

Shisui hatte es ab und an ein wenig übertrieben. Dementsprechend musste er die restlichen drei Tage im Bett liegen. Seine Glieder schmerzten, ihm war die ganze Zeit schlecht.

Und erst jetzt im Nachhinein versteht Itachi, wieso Shisui das schamlos ausnutzte.
Um Zeit mit seinem besten Freund zu verbringen.

Denn es blieb dort nicht selten der Fall, dass Itachi bei ihm übernachte und sich mit Shisui ein Bett teilte.

Als sein süßer Cousin sich an seine Brust presste, seine Arme um den Rücken schlung und leise schnarchte.

Oder als Itachi spät von ANBU bei Shisui vorbeischaute, weil dieser immer noch krank war und leise in seinem Bett weinte.
Denn die Erinnerung an seine verstorbenen Eltern und die Einsamkeit machten ihn in jener Zeit sehr zu schaffen.

Da war immer nur Itachi. Und Mikoto, die seine Wäsche waschte und Essen für ihn mitkochte.

Natürlich legte sich Itachi immer zu ihm, um ihn zu beruhigen. Wie bei einem kleinen Kind.
Im Herzen ist Shisui immer ein Kind. Aber er musste schnell erwachsen werden und der traurigen Welt ins Auge blicken, die gar nicht so leicht ist und bunt strahlt, wie er immer dachte. Viel mehr färbt sie sich von Tag zu Tag in dunkles Grau, das immer mehr zum Schwarz schwenkt.

Gruselig und unheimlich und traumatisierend.

Blöd nur, dass der Lockenkopf auf Mission ist und nicht derjenige sein wird, der Itachis Haare über dem Klo halten wird, denn dieser tanzt unverblümt im satten Neonlicht des Clubs.

Unter all den ganzen Menschen, die zusammen wie ein Mosaik erscheinen.

»Sollten wir ihn nicht mal suchen gehen? Ich will später keinen Stress mit Izumi-Schreckschraube haben, weil ihr Verlobter betrunken vor ihrer Tür steht«, sagt Naruto etwas schüchtern.

Er versucht, mit seinem blonden Schopf nach dem Uchiha Ausschau zu halten, scheitert jedoch kläglich daran, dass es so unendlich voll erscheint.

»Mah, die überlässt Fugaku das Killen«, schlussfolgert Kakashi angetrunken, der auch ordentlichen Intus hat.

»Was ist mit ... Obito? Hat ihn einer von euch gesehen?« Naruto blickt überrascht zwischen seinem Freund und Kakashi umher, doch auch von Obito fehlt jede Spur. »Gott, das nächste Mal nehmen wir Shisui mit. Alle sind weg! Nur unserer angetrunkener Lehrer chillt hier. Und selbst der hat nichts Besseres zu tun, als sein Buch zu lesen.
Ob Obito jetzt einen Wischmop küsst?«

Der Uzumaki ist frustriert.

»Glaub mir, Dobe. Shisui hätte den Schuppen noch mehr zum Kochen gebracht«, antwortet Sasuke mit suchenden Blicken.

Sunset Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin