8. Mission - Zeitfresser

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Noch neun Tage, dann wird Itachi das Ehebündnis eingehen. Aber nicht mit ihm, sondern ihr.

Letzte Nacht war für den jungen Clan-Erben nicht so leicht. Nicht nur, dass seine Verlobte das halbe Bett eingenommen hat und er am Rand gequetscht wurde, sondern auch, dass die Worte seiner Mutter in seinem Kopf schwirren.

Die Bilder, wie Shisui vor ihm stand. Verdammt, er hätte was sagen sollen! Er hätte sein Herz ausschütten sollen, als es noch möglich war, denn nun bleibt ihm nicht mehr so viel Zeit.

Hoffnung ist alles, was gerade bleibt.

Nun sitzt er im Versammlungsraum von ANBU und starrt auf sein halbvolles Glas Wasser.

»Sag mal, Itachi, haben du und Izumi es eigentlich schon mal getrieben?«

»Alter, Obito, was fragst du denn?«, fragt Shisui aufgebracht und hebt die Brauen.

»Was denn? Ist doch eine normale Frage«, zuckt Obito mit seinen Schultern und sieht Shisui unbeeindruckt an.

»Nur weil du jedem von deinem Sexleben mit Kakashi erzählst, muss nicht jeder über sein eigenes reden«, meint der Lockenkopf sachlich und verschränkt die Arme vor der Brust.

Obito tut es ihm gleich. Neben ihm sein Freund, der nur Augen für sein Buch hat und nicht mitbekommt, was Shisui über Obito bekannt gibt.

»Man muss nicht unbedingt mit jemandem schlafen, bloß weil man zusammen ist!«, beharrt Itachis Cousin fest.

»Hab ja nur gefragt«, schmollt der Junge. »Also, Itachi, habt ihr? Du kannst es mir ruhig sagen.«

Itachis träge Augen wandern kurz ihm, aber antworten tut er nicht. Stattdessen blickt er weiterhin stumm auf sein Glas und grübelt.

»Jetzt lass ihn doch mal in Ruhe! Merkst du nicht, dass er nicht reden will?«, verteidigt Itachis bester Freund ihn.

»Kann doch keiner was dafür, dass du immer noch single bist! Such dir doch mal endlich eine Freundin, du Kaulquappe«, rollt Obito seine Augen, bevor er sich eine Erdnuss in den Mund schnippt, die auf dem Tisch stehen.

»Pff, ich brauche keine«, winkt der Angesprochene ab.

»Ich würde es mal bei Hana Inuzuka probieren, wenn ich du wäre. Ich meine, sie schaut die ganze Zeit zu dir.«

Obito deutet auf den Tisch hinter ihnen, wo Hana alle anfunkelt. Am meisten Shisui Uchiha. Sie sieht ihn so verträumt an.
Fast so, als wäre sie wirklich in den Lockenkopf verknallt.

Wäre das auch richtige Liebe? Wie bei Shisui und Itachi?

Fühlt sie auch dieses Herzklopfen, wenn sie ihn sieht;
bekommt sie auch Gänsehaut, wenn er an ihr vorbeiläuft;
hat sie auch Schmetterlinge im Bauch, wenn er lacht?

Und selbst wenn es so wäre, wäre es Shisui egal, denn er liebt nur einen - Itachi. Sei das Ganze noch so bescheuert und sinnlos.
Sein Herz wird niemals damit aufhören, ihn zu lieben mit all seinen Macken.

»Mir doch egal! Soll sie mich ruhig mögen, ich liebe jemand anderen!«

Alle reißen ihre Augen auf. Auch Itachi, der bis gerade eben noch überlegte, ob er sich im Wasserglas ertrinken kann.
Kakashi sieht kurz müde über sein Buch zu Shisui und beäugt ihn, wie er dasitzt.

»W...was?«, stottert Kakashis Freund ein wenig benebelt. »Ich dachte die ganze Zeit, du brauchst niemanden und bist gerne single?«

Tja, das dachten sie alle irgendwie. Doch es war nur eine Lüge. Mehr oder weniger. Eigentlich braucht er jemanden, aber nicht irgendjemanden, sonden seinen besten Freund.

Und egal, wie oft er das noch sagen oder grübeln wird, niemals wird er auf ein anderes Ergebnis kommen, als darauf, dass Itachi die einzige Person ist, der Shisuis Herz gehört.

»Ja ...«, kratzt sich Shisui verlegen am Nacken und meidet Augenkontakt zu jedem.

»Wen?« Natürlich kann Obito nicht verleugnen, dass es ihn interessiert. Offensichtlich tut es das gewaltig.

»Ist das nicht egal? Ich muss jetzt nämlich wirklich los, wisst ihr? Fugaku-Sama wollte mich sprechen.«

Zum ersten Mal in seinem gesamten Leben ist er glücklich darüber, dass Fugaku ihn zu sich gerufen hat.

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Lobe niemals den Tag vor dem Abend.

Diesen Spruch hätte jemand Shisui mal früher sagen sollen. Denn nun steht er im Büro des Clan-Oberhauptes. Und es ist nicht so, wie er es sich erhofft hatte.

Okay, er hatte schon damit gerechnet, dass Fugaku ihn jetzt nicht mit einer Tasse Tee und ein paar Dangos begrüßt, aber dass er ihn nun so mürrisch und kryptisch anstarrt, wollte er auch nicht.

»Sie wollten mich sprechen, Fugaku-Sama?«, beginnt Shisui leicht nervös.

Sein Nacken wird zum Schwimmbad und klebt voller Schweiß. Bitter kalt, nass und klebrig.

»Richtig. Ich habe da eine Mission für dich, die Danzo mir übertrug. Du sollst eine Schriftrolle nach Suna bringen zum Kazekage. Wir müssen etwas mit dem Dorf verhandeln.«

Drei bis vier Tage dauert es von Konoha nach Suna. Er wäre also eine ganze Woche weg.

»Du würdest in drei Tagen aufbrechen«, erklärt Fugaku ganz sachlich.

Schmerzhaft sachlich, denkt sich Shisui. Seine nächsten Gedanken gehen seinen Zeitplan durch. Dabei bemerkt der Uchiha, dass ihm dadurch noch mehr Zeit mit seinem Cousin verloren gehen wird und dass er es wahrscheinlich nicht rechtzeitig zu Itachis Hochzeit schaffen wird.

Verdammt, sein bester Freund braucht ihn doch!

»Es ist ein Muss, Shisui. Immerhin bist du einer der besten Shinobis in ganz Konoha und es ist wichtig.« Fugakus Stimme hallt in Shisuis Magen nach.

»Okay«, sagt er dann schließlich. »Denken Sie, ich werde es zu seiner Hochzeit pünktlich zurück schaffen?«

Das ist seine einzige Sorge. Scheißegal, wie gefährlich die Mission auch sein mag; nicht zu der Hochzeit seines Cousins zu kommen, wäre fataler.

»Kommt drauf an, wie schnell du bist. Wenn du dich beeilen wirst, könntest du es schaffen.«

Und wie er sich beeilen und sputen wird. Wenn er nichts weiß, aber dass er es schaffen muss.
Niemals würde der Lockenkopf seinen besten Freund hängen lassen.

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Heute ist einfach schon wieder Samstag. Ich raffe das irgendwie nicht mehr ... für mich ist jeder Tag Samstag 😭 ich schlafe bis 11, dann schaue ich Serien und nachts sitze ich im Garten und überlege, wie ich meine Story weiterschreiben könnte, was ich dann eh nicht tue.
Problematisch.

Na ja, danke an die 100 Votes für diese Story 😍⭐ danke, danke, danke! ❤️

~L
1004 Wörter

Sunset Donde viven las historias. Descúbrelo ahora