2. Wil

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Wil

,,Hey, also das Bad wäre jetzt frei", unsicher steh ich in der Küche. Sofort hebt der Fremde seinen Kopf und visiert mich an, so wie vorhin.

Ein räuspern von Jo reicht da erhebt sich der Mann, er schwankt leicht und als er an mir vorbei läuft erkenne ich auch den Grund, Alkohol, dieses widerliche Zeug.

Kaum ist er aus dem Raum klopft Jo auf den Stuhl neben sich, lächelnd setz ich mich neben ihn.
,,Also Kumpel...ich..", leicht muss ich schmunzeln, immer wenn er stottert will er etwas und ich weiß auch was.

Der Fremde ist warscheinlich einer seiner Schützlinge und er will ihm helfen, aber es liegt an mir.

,,Von mir aus kann er hier bleiben, ich mag ihn", leicht lächel ich ihn an ,,Wil ist das wirklich ok? Wenn es dir zu viel ist dann...", ich schüttel den Kopf, ich hab weiß selber nichtmals wieso aber ich mag ihn wirklich, irgendwie.

,,Ist ok, du erzählst mir bestimmt bei Gelegenheit warum er hier wohnen darf", den noch nie hat er jemanden seiner Schützlinge hier aufgenommen, aber er scheint eine Ausnahme zu sein.

,,Er ist anders, das hab ich im Gefühl und vielleicht tut ihr euch gegenseitig gut", bei seinen Worten höre ich die Freude in seiner Stimme, er liebt seinen Job wirklich.

,,Willst du unserem Gast die Kleidung raus legen und ich kümmere mich um das Essen?", sofort steh ich auf und geh in mein Zimmer um ein paar Sachen von mir raus zu suchen.

Nervös steh ich vor der Badezimmer Tür, einatmen, ausatmen, leicht klopf ich gegen die Tür ,,Deine Sachen", dann warte ich auf die Antwort, aber sie bleibt aus.

Stattdessen öffnet sich die Tür ein bisschen ,,Danke Wil? Richtig?", vollkommen erstarrt steh ich da ,,J..ja", meine Stimme ist nur ein Flüstern aber sofort lächelt er mich an nimmt die Klamotten und schließt die Tür.

Total perplex verzieh ich mich ins Wohnzimmer, ich brauch Ruhe das war genug Interaktion für einen Tag.
Nur leider sieht Jo das anders ,,Wil es gibt essen, kommst du?".

In der Küche sitzt der Fremde und Onkel Jo schon am Tisch, schnell setz ich mich dazu, es herrscht Stille bis Jo das Wort ergreift ,,Also Luke das ist William, mein Neffe und Wil das ist Luke, bis er was gescheites zu Wohnen hat bleibt er hier. So dann lasst uns beten".

Sofort greift Jo nach meiner und Luke's Hand, aber Luke zieht sie weg ,,Was soll der scheiß, ich bete doch nicht! Zu welchem Gott überhaupt", ein Blick zu Jo reicht, er ist sauer.

,,Und ob du wirst! In meinem Haus gelten meine Regeln!", plötzlich springt Luke auf ,,Du kannst mich mal!".
Zwischen den beiden entsteht ein Blick Duell und ich weiß das Jo das niemals verlieren würde, aber es bedeuten auch das Luke diese Nacht irgendwo alleine in der Kälte bleibt.

,,Luke?", und tatsächlich löst sich sein Blick von jo und er sieht zu mir ,,Du musst nicht unbedingt zu Gott beten, vielleicht sprichst du einfach eine Danksagung oder bitte zu einer Person die dir viel bedeutet, deine Mutter oder dein Vater vielleicht?", vorsichtig greife ich nach Jo's und Luke's Hand.

Zu meiner Überraschung setzt er sich wieder und nimmt auch Jo's Hand.
Na das kann ja die nächsten Tage spannend werden mit so zwei Dickköpfen.

,,So ich mach hier eben alles sauber, geht ihr schonmal ins Bett, Wil du zeigst Luke das Gästezimmer, ich häng mich noch etwas über den Papierkram", lächelnd steh ich auf ,,Gute Nacht Jo", er mach immer Papierkram wenn er nachdenken muss und der Grund dafür ist warscheinlich Luke.

,,Nacht Wil", das genügt mir und ich mach mich auf den Weg ins Bad, Luke folgt mir leise. Sofort drück ich Ihm eine neue Zahnbürste in die Hand, still putzen wir die Zähne, darüber bin ich auch froh denn auch wenn ich ihn wirklich irgendwie leiden kann ist es komisch mit einem Fremden im Haus.

Vor den Zimmern bleib ich stehen ,,Also hier ist das Gästezimmer, wenn was ist sag bescheid ich bin direkt nebenan", verstehnd nickt er, verschwindet in sein Zimmer und schließt die Tür.

Er schläft nur einen Raum weiter...ein völlig Fremder...er könnte...hektisch schüttel ich den Kopf. Nein er ist in Ordnung, er ist ein guter Mensch und ich sollte an meinem ersten Eindruck festhalten. Er ist ein guter Mensch.

Anders als erwartet schlafe ich schnell ein, bis ich mitten in der Nacht durch ein Poltern und Fluchen geweckt werde, sofort spring ich auf und seh aus meinem Zimmer.

Im vollkommenden Dunkeln mach ich erstmal Licht an und seh dann wie Luke unten an der Treppe steht und sich den Knöchel reibt ,,Fuck..So nen scheiß...".

,,Luke? Alles ok?", blitzschnell dreht er sich um und sieht mich mit weit aufgerissen Augen an ,,Sorry. Ich wollte dich nicht...".
Sofort winke ich ab und laufe die Treppe zu ihm runter ,,Alles ok, kein Problem. Ich hab einen wirklich leichten Schlaf. Jo hat mich bestimmt schon tausende Male wach gemacht. Also was ist los?".

Lächelnd nickt er als ich auf der letzten Stufe ihm genau gegenüber stehen bleibe.
,,Ich wollte nur kurz pinkeln hab aber den Lichtschalter nicht gefunden also bin ich so los und hab mich wohl um eine Stufe vermetert".

Besorgt seh ich auf seinen Knöchel den er immer noch nicht belastet ,,Geht es?", verdutzt folgt er meinem Blick ,,Ne alles gut", schnell springt er auf den Knöchel.

Sofort verzieht er das Gesicht ,,Ah...", besorgt seh ich ihn an ,,Seh ich, Na komm ich helf dir", vorsichtig versuch ich ihn zu stützen und plötzlich ist er mir ganz nah. Schwer schluck ich, lauf aber dann langsam los so das Luke neben mir her humpelt.

Zwischenzeitlich mach ich schnell das Licht in Bad an und bringe Abstand zwischen uns ,,Ich ähm...geh dann was trinken...?" und flüchte dann aus dem Bad.

Erst in der Küche fühl ich mich wieder frei, sachte leg ich meine Hand auf mein Herz. Es rast wie verrückt, ich muss mich beruhigen, es ist alles ok.
Fest schließ ich meine Augen und konzentrier mich auf meine Atmung.

Es ist alles ok...

.....

Kapitel 2😆
Und gleich geht es weiter...

Wrong WayWhere stories live. Discover now