9. Luke

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Luke

Mein Knöchel tut scheiße weh aber Wil so glücklich beim Training anzustarren hat das ganze definitiv wieder gut gemacht.
Stumpf liegt mein Blick auf der Wand, am liebsten würde ich zu ihm gehen. Es ist nur eine Tür weiter und trotzdem hält mich etwas davon ab.

Wir haben jeden Abend zusammen Fernsehen geschaut aber jetzt fühlt es sich so schwer an zu ihm rüber zu gehen und mich mit ihm unter eine Decke zu kuscheln.

Das vorhin in der Umkleide verwirrt mich immernoch, nicht die Tatsache das ich es genossen habe ihn anszustarren, ich weiß schon längst das ich auf ihn stehe, ich hab es genossen aber er nicht...

Sein Blick war so ängstlich und seine Hände haben gezitter, aber egal wie viel ich darüber nachdenke ich komme zu keinem Ergebnis.

Plötzlich fliegt die Tür auf, es ist Wil ,,Hey...", gedankenverloren kommen die Worte über meine Lippen als er weiter auf mich zukommt ,,Hey.... du bist nicht zum Filme Abend gekommen...", ohne eine Erklärung krabbelt er zu mir in Bett und kuschelt sich leicht an mich.
So nah hat er sich noch nie getraut, allein die Erkenntnis beflügelt mich. Denn wen ich eins über ihn gelernt habe, dan das er die Distanz zwischen uns selbst bestimmen muss. Eine weitere Sache die ich mir nicht erklären kann...

,,Ja ich brauchte etwas Ruhe...und ich dachte du willst lernen. Immerhin schreibst du morgen einen Test", abwartend seh ich zu Wil, leicht nickt er, verzieht dann aber doch das Gesicht. Das tut er immer wen er über etwas nachdenkt und während des Denkprozesses auf ein unzufriedenes Ergebnis kommt.

,,Ja eigentlich schon, sonst meckert Jo wieder aber es ist er der Anfang des Schuljahres. Also bekomme ich die Note im laufe des Jahres noch ausgebessert", leicht muss ich schmunzeln, er ist wirklich unverbesserlich.

,,Soll ich einen Film anmachen?", frag ich vorsichtig nach, leicht schüttel Wil den Kopf ,,Nein...können  wir einfach etwas...kuscheln?", leise nuschelt er die Worte vor sich hin, deutlich höre ich die Unsicherheit in seiner Stimme.
,,Klar", vorsichtig leg ich meinem Arm um ihn und zieh ich näher zu mir, für einen Moment zuckt er zusammen und verkrampft sich, kurz macht sich Panik in mir breit aber dann entspannt er sich wieder.

Ich liebe die Nähe zu ihm und trotzdem quält sie mich, mein Herz rast wie verrückt und ich mein Körper reagiert auf jede kleines seiner Bewegungen.

Nie hätte ich gedacht mich in so kurzer Zeit Hals über Kopf zu verlieben, oder gar überhaupt in diesem Ausmaß für jemand zu empfinden. Den Wil ist anders als alles andere zuvor, ich kann mein Herzrasen bei seiner Anwesenheit nicht leugnen aber viel schlimmer ist meine Phantasie...Zwei, Drei mal hat er sich in meine Träume geschlichen und da habe ich ganz andere Dinge mit ihm angestellt als nur mit ihm zu kuscheln.

Allein bei dem Gedanken spüre ich wie sich etwas in meinem Schritt tut, Scheiße. Solange er hier neben mir liegt sollte ich meine Bedürfnisse zumindest im Griff haben.
Schnell Lenk ich meine Konzentration von meinen unanständigen Gedanken weg.

Bumm...Bumm...Bumm... Sein Herz schlägt ruhig und gleichmäßig, Wil ist tatsächlich schon eingeschlafen und ich kann nicht anders als ihn anzustarren.

Die Stunden verflogen aber ich bekam kein Auge zu, ich will einfach seine Nähe genießen und es keine Sekunde verpassen.
Vielleicht sollte ich ihn in sein Bett bringen. Das wäre dass vernünftigste, immerhin muss ich morgen zur Arbeit früh raus und ich will alles andere als ihn mit meinem Wecker zu wecken.

Vorsichtig steh ich auf, sachte schieb ich meine Arme unter seine Bein und stütze seinen Rücken. In meinen Armen kuschelt er sich augenblicklich dichter an mich, sofort dreht sich meine Welt schneller.

Auch wenn ich mich nicht von ihm trennen will ist es das vernünftigste, das weiß ich. Allein wen John uns so sehen würde hätte ich ein Problem, er beschützt Wil. Vor allem und jedem.

Leise schleich ich mit Wil auf dem Arm aus meinem Zimmer, aber bevor ich in Wil's Zimmer verschwinden kann kommt John die Treppe hoch.
Sein Blick ist verwundert aber er sagt nichts sondern deutet nur in Richtung Wil's Zimmer.

Schnell geh ich ins Zimmer und leg ihn in sein Bett, im Gegensatz zu meiner Erwartung bleibt John im Türrahmen stehen und beobachtet mich.
Also Deck ich meinen Blondschopf zu und verschwinde dann schnell aus dem Zimmer.

Kaum ist die Tür zu ertönt John's Stimme ,,Du siehst ihn mit diesem Blick an...".

Seine Worte lassen mein Blut in den Adern gefrieren, bloß nichts anmerken lassen.
,,Welcher Blick?", krampfhaft versuche ich ein neutrales Lächeln über die Lippen zu bringen, aber das wird wohl kaum was bringen. John arbeitet mit dutzend Jugendlichen zusammen die einen von vorne bis Hinten belügen.

,,Der Blick mit dem ihn niemals jemand ansehen sollte, vorallem du nicht! Du bist nicht gut genug für ihn.", John's Worte treffen mich Hart, aber das hab ich so in der art erwartet.
Dann dreht er sich um und verschwindet.

Schnell pack ich meine Sachen zusammen, Schon wieder hat Gabriel mich früher gehen gelassen. Wenn ich mich beeile kann ich Wil von der Schule abholen und wir erkunden etwas die Stadt.

Grinsend warte ich an der Schule, die meisten Schüler sind schon längst weg. Wo bleibt Wil nur?
Ungeduldige lauf ich auf das große Gelände als ich Stimmen höre beschleunige ich meine Schritte, ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit.

Kaum bieg ich um die Ecke des verwinkelten Geländes bestätigt es sich.
Drei Typen stehen um Wil herum und schubsen ihn während sie belustigt irgendwelche Sprüche von sich geben.

,,Na wie ist das so als Kind von seinem Papi gefickt worden zu sein?"

,,Hast du auch brav Daddy gestöhnt?"

,,Nimmt dein Onkel dich auch ran, oder darfst du umsonst bei ihm leben?"

,,Ich sollte dich auch mal durchnehmen"

Ihre Worte prasseln nur auf mich nieder, wie erstarrt steh ich da. Erst Wil's schluchzen bringt mich wieder zurück ,,L..lasst m-mich in Ruhe...".

,,Sonst was?", bedrohlich geht einer der Kerle auf Wil zu und packt grob sein Gesicht.

Sofort spring ich los ,,Sonst zertrümmer ich dir deine Fresse. Lass. Ihn. LOS!", wütend funkel ich den Kerl an während meine Hand sich fest um seine Kehle schnürt.

Flehend japst er nach Luft. Aber es ist mir egal, soll er doch ersticken. Er hat Wil zum weinen gebracht und so viele schlimme Sachen gesagt.

,,Nicht Luke", wie ein Pfeil zieht sich seine Engelsgleiche Stimme durch meine dunklen Gedanken. Als ich nach Wil's Aufforderung immernoch nicht von dem dreckskerl ablasse zieht er leicht an meinem Shirt ,,Bitte Luke", in seiner Stimme liegt mehr Nachdruck und ich kann nicht anders als ihm zu gehorchen.

Unsanft schubs ich den Kerl zu Boden, sofort greift Wil nach meiner Hand und zieht mich weg.

Als hätten die Kerle nich nicht genug gehabt schreien sie uns hinterher ,,Ist das dein Neuer? Der gehorcht ja ziemlich gut, wie ein Hund! Dafür musst du ihn ja ran lassen".

Augenblick verkrampft sich mein Körper, grade als ich mich umdrehen will um den Kerlen endgültig die Fresse zu polieren umschließt Wil meine Hand fester.
Und ich gebe ihm nach... Den ganzen Weg laufen wir Händchen haltend bis nach Hause.

Es bleibt nur eine Frage offen, was war das? Immerwieder hallen die Worte der Kerle durch meinen Kopf.

......

Hab ich mal erwähnt das ich es liebe meinen Charakteren Hindernisse in den Weg zu legen😅😂

Wrong WayUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum