11. Wil

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Wil

Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus, mit Luke war es leicht darüber zu reden. Nie hätte ich gedacht das ich so offen mit jemandem darüber reden könnte, aber er machte es mir leicht und ich konnte meine Worte nichtmehr zurück halten.
Weil ich mich sicher bei ihm fühle.

Unendliche Gespräche mit Experten und Psychologen haben mich nur Stückchen für Stückchen zum reden gebracht. Wir brauchen mehr Informationen für den Gerichtsprozess. Immerwieder hallen mir die Worte des Psychologen durch den Kopf, manche Tage konnte ich ihm nur Kleinigkeiten erzählen aber Luke gab mir diese Vertrautheit ihm alle Geheimnisse anzuvertrauen.
Es tat gut, wie als wäre eine last von mir gefallen.

Fester Schlingen sich Luke's Arme um mich, wie ein undurchdringliches Schutzschild. Warum auch immer seine Berührungen keine Angst in mir auslösen, damals hatte ich sogar vor Jo Angst, mein Kopf wusste das es vorbei ist aber mein Körper wollte es nicht glauben, so ist es bis heute.

Auch wen ich weiß das nicht alle Menschen so sind, will mein Körper es nicht glauben und zuckt bei jeder Berührung zusammen.
Außer bei Luke, bei ihm ist es von Anfangan anders. Jede seiner Berührungen jagt warme Stromstöße durch meinen Körper und sein Duft zieht mich endgültig in seinen Bann.

Die ganze Zeit hatte ich Angst das er irgendwie davon erfährt, aber jetzt fühlt es sich gut an ihm davon erzählt zu haben.

,,Wil?!", laut hallt Jo's Stimme durch das Haus, wan ist er nach Haus gekommen?
Augenblicklich verkrampft sich Luke's Körper, und er springt auf. Schmunzelnd betrachte ich ihn, er hat immernoch etwas Angst vor Jo. Dabei hat Jo ihn längst in sein Herz geschlossen, genauso wie ich.

,,Hey Onkel Jo", lächelnd geh ich in die Küche.
,,Hey großer...wo hast du Luke gelassen?", irritiert sieht er vom Gemüse auf.

,,Er ist doch arbeiten?", verwirrt stell ich meinen Rucksack ab, ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit.
,,Nein, im Café war wenig los und Gabriel, hat ihn früher Nachhause geschickt. Hier hat er mir etwas im Haushalt geholfen bis er dich von der Schule abholen wollte", immer weiter bestätigt sich mein schlechtes Gefühl. Bis mir ein Gedanke durch den Kopf schießt, Noah und seine Jungs.

,,Scheiße! Jo wir müssen zur Schule", ohne nachzufragen lässt er alles stehen und liegen, nimmt den Autoschlüssel und folgt mir aus dem Haus.
Erst als wir losgefahren sind spüre ich seinen stechenden Blick auf mir, er fragt nicht nach, das würde er nie. Er will das ich es ihm selbst erzähle...
,,Gestern hat Luke mitbekommen wie mich ein paar Jungs aus der Schule geärgert haben...er ist dazwischen gegangen, aber er war auf 180 und ich weiß nicht was passiert wäre wenn ich ihn nicht weggezogen hätte".

Gelogen, ich weiß genau was passiert wäre. Er hätte sie fertig gemacht, in diesem Moment hatte ich so eine Angst vor ihm, dabei weiß ich das er nur wegen mir so ausgerastet ist.

Kaum kommen wir an der Schule an, seh ich wie Luke die anderen Jungs zusammen prügelt.
Aber sie geben auch nicht nach immer wieder versucht ein anderer von ihnen auf ihn einzuschlagen, mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg, Luke ist ihnen überlegen.

Während ich nur versteinert da stehe versucht Jo sie auseinander zu bringen ,,Ruhe hier oder ich sorge dafür das ihr alle ein paar angenehmer Nächte im Gefängnis verbringt!", erst Jo's Worte lassen die drei wieder zu verstand bringen.

Nur Luke nicht ,,Mir doch scheiß egal, da war ich schon und um die Kerle abzumurksen geh ich auch liebend gerne wieder da hin", Schmerz zieht sich durch mein Herz, er meint das ernst. Und das nur wegen mir? Er kann doch nicht einfach alles wegwerfen.

Die Angst Luke wegen so etwas dummen zu verlieren bringt meinen Körper wieder in Bewegung, hektisch strüme ich auf ihn zu und Schlinge meine Arme fest um ihn ,,Nein...ich brauche dich, hier".

Sofort entspannen sich seine Muskeln etwas, ein paar Sekunden später spüre ich, wie seine Arme meinen bebenden Körper umschlingen.

Jo's Worte zu Noah und den anderen zweien bekomme ich garnicht mit, meine Ohren lauschen einzig und allein Luke's Herzschlag. Es rast viel zu schnell, genau wie sein Atem. Es ist nicht der langsame Takt der mich in letzter Zeit immer in die Traumwelt befördert, Nein sein Herz pumpt vor Adrenalin wie verrückt.

,,So und ihr habt mir gleich etwas zu erklären. Und du mein Freund hast besser eine gute ausrede, den du kannst froh sein das die 3 die Klappe halten ansonsten wäre das deine Freikarte zurück hinter gitter", Jo's Worte sind vorwurfsvoll, auch wen er mich nicht meint fühle ich mich schuldig. Immerhin hat Luke es für mich getan...

,,Ich geh jetzt zum Auto und ihr seit auch besser in 5 Minuten da", dann horsche ich Jo's Schritten die sich immer weiter entfernen.

,,Ich hab ihn enttäuscht, ich hab dich enttäuscht...", geschockt vor seinen Worten seh ich zu ihm hoch, aber Luke's Blick reicht nur in die Ferne zum Auto.
,,Nein...Also ich hätte nie gewollt das du dich oder jemanden anderes wegen dummen Worten von ein Paar Halbstarken verletzt...aber eigentlich hast du es nur für mich getan. Und dafür bin ich dir dankbar", aufmunternd versuche ich ihm zuzulächeln, vergebens.

Ohne ein Wort läuft Luke Richtung Auto, hektisch hohle ich ihn ein. Ohne nachzudenken greife ich nach seiner Hand ,,Jo wird es verstehen, vertrau mir", so hoffnungsvoll meine Worte auch klingen, bei Jo's Blick der uns beide durchbohrt bin ich mir momentan selbst nicht so sicher ob er das wirklich nachvollziehen kann.


.....

Der letzte Tag dieses Jahres...zusammen haben wir die Geschichten von Tyler&Fynn und Dari& Josh durchlebt. Jetzt sind wir bei Luke&Wil und ich hoffe euch gefällt ihre Geschichte mit allen Höhen und Tiefen genauso gut wie die anderen...
Zur Feier des Tages kommen heute also ein paar mehr Kapitel❤ Ich freu mich natürlich über jeden Kommentar😆🤭


Auch wenn ich mir mit dem Ende der Geschichte immernoch nicht sicher bin und es noch in Frage steht ob ich zwei enden (Ein Happy und ein Bad End) schreibe, kann ich euch versichern das Ende wird hoffentlich bald kommen so das wir dann mit Zwischen uns starten können💞

Wrong WayWhere stories live. Discover now