12. Luke

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Luke

John hat Wil trotz wiederrede auf sein Zimmer geschickt, Wil hat flehend gebetelt das alles zu erklären aber John war keine Sekunde nachsichtig.

Angespannt steh ich vor ihm, seit Minuten starrt John mich einfach nur an. Dann Atemt er tief durch ,,Nicht hier...Hier hört Wil uns...komm, raus in den Garten", etwas grob packt er mich am Arm, es spiegelt warscheinlich nur ansatzweise seine Wut.

Leicht schubst er mich auf die Bank im Garten, wie ein riese steht er mit verschränkten Armen vor mir ,,Also?! Was sollte das!", seine Stimme ist so Kühl wie noch nie, von Anfangan ist er mir zwar mit autorität aber immer freundlich und offen begegnet. Bis jetzt, bis ich ihn enttäuscht habe. Dabei war er, ausgenommen von Wil der einzige der jemals mehr als einen Verbrecher gesehen hat.

Er gab mir ein Zuhause, ein Leben, einen Alltag und einen Job.

,,Ich weiß es nicht, nach der Sache mit Wil gestern hab ich rot gesehen...", ich will ihn nicht anlügen, abgesehen davon das es ohnehin nichts bringen würde.
,,Welche Sache mit Wil?", schwer muss ich schlucken, er wird wohl kaum begeistert sein.

,,Als ich Wil gestern von der Schule abgeholen wollte haben diese Kerle ihn geschubst und...sie haben ihm die Sache mit seinem Stiefvater an den Kopf geworfen...sie haben ihn gefragt ob du das gleiche mit ihm machst, ob ich...Scheiße! Ich will ihn nur beschützen!", die Wut kocht wieder in mir hoch, mit geballten Fäusten springe ich auf.

John's Körper scheint genauso unter Strom zu stehen wie meiner, plötzlich dreht er sich von mir weg. Bevor ich etwas sagen kann donnert seine Faust mit voller Wucht gegen die Hauswand. Langsam fließt sein Blut über seine Finger ,,Du weißt von der Sache mit diesem Mistkerl?".

Erschöpft lässt John sich auf die Bank fallen, zögerlich setz ich mich daneben ,,Er hat es mir nach dem Vorfall gestern erzählt...".
Leicht nickt er ,,Alles...?", nachdenklich betrachte ich den Mond, es kam mir nicht so vor als hätte Wil mir etwas verheimlicht.

,,Ja, alles...es muss schrecklich gewesen sein, für euch beide", neugierig seh ich leicht zu ihm rüber.
,,Es war grausam...aber gleichzeitig hat es mich gerettet. Wil hat mich damals gerettet, ohne ihn würde ich nicht hier sitzen sondern in einem Loch mit einer Menge Alkohol Flaschen hängen", keine Ahnung was John dazu bringt mir das zu erzählen.

Auch jemand wie John hat seine Probleme, aber das dass Loch von dem Wil erzählt hatte Alkohol ist hatte er nicht erwähnt. Und so wirklich kann ich es mir bei John eigentlich auch nicht vorstellen.

,,Ich werde ihn morgen von der Schule abmelden, ich kann ihn Zuhause unterrichten und...", geschockt seh ich zu ihm ,,Nein...ich mein er klingt immer so glücklich wen er über die Schule erzählt und er brauch doch Freunde in seinem Alter, wir können nicht über sein Leben entscheiden und...", abrupt halte ich die Luft als mir klar wird was ich da von mir gebe. Ich würde Wil am liebsten in einem Turm einsperren und ihn höchstpersönlich bewachen, aber wen ich eins über ihn gelernt habe dan das er ein Freigeist ist.

Plötzlich bricht er in Gelächter aus ,,Wir? Eigentlich hast du da garnichts mit zu entscheiden, aber du magst ihn wohl sehr...Ich kann das nicht so ganz gut heißen aber solange du dich im griff hast werde ich nichts sagen. Vielleicht hast du mit der Schule recht, trotzdem werde ich ihn fragen", dann erhebt John sich.

Bevor er geht lächelt er mir leicht zu ,,Danke", verwirrt seh ich zu ihm auf, für was Danke?
,,Danke das du diesen Kerlen eine reingehauen hast, ich hätte mir das nicht erlauben können. Also hab ich ausnahmsweise mal nichts gesehen, aber wehe du prügelst dich nochmal...Du bist ein guter Junge Luke und gute Jungs sollten nicht hinzer Gittern sitzen ", grinsend strubelt John mir durch Haar, ehe er im Haus verschwindet.

Nach einer weile geh ich auch wieder rein, es ist spät und ich sollte definitiv schlafen.
Kurz verharre ich vor Wil's Tür, zu gerne würde ich zu ihm. Aber vermutlich schläft er schon längst, also gehe ich direkt in mein Zimmer.

Sofort ziehe ich mein Shirt aus und betrachte die leichten Schürfwunden und blauen Flecken, ich musste mehr einstecken als gedacht. Zugegeben ich hab auch an Form verloren, mir fehlt das Tägliche Training. Hinter Gittern hat man nicht viel anderes, aber hier kann ich Leben, besonders durch Wil.

Das Knarren meines Bett's lässt mich herum fahren, mit weit aufgerissenden Augen sitzt Wil auf meinem Bett. Was macht er hier?
Ich spüre seinen Blick über meinen Körper schweifen und ich genieße es, verdammt natürlich genieße ich es!

Dan verzieht er das Gesicht, langsam kommt er auf mich zu. Vorsichtig streichen seine Finger über einen Blauen Fleck ,,Tut es sehr weh?", wie noch nie zucken meine Muskeln unter seinen Fingern ,,Nein, nicht im geringsten...", am liebsten würde ich ihn an mich reißen aber es ist wohl kaum eine gute Idee.

,,Es tut garnicht weh?", fragend sieht er mich an, schnell zwinge ich mir ein Lächeln auf ,,Nein, bis morgen ist das weg. Keine Sorge", hektisch dreh ich mich von ihm weg um endlich seinen Berührungen und blicken zu entkommen. Den so kann ich für nichts garantieren, Wil weiß nicht annähernd was er mir macht. Ich bin zwar sein Freund und würde nie etwas tun was ihn verletzt aber am ende des Tages bin ich auch nur ein Mann mit Bedürfnissen, die vorallem er in mir auslöst.

Nachdem ich mich umgezogen haben seh ich zu ihm, verloren steht er in meinem Zimmer. Sein Blick ist unsicher und ihm liegt definitiv etwas auf dem Herzen. Kurz beiß ich auf meine Unterlippe ,,Willst du noch etwas hier bleiben?".

Ein schüchternes nicken bestätigt meine Vermutung, leicht deute ich auf mein Bett ,,Na komm", sofort huscht er unter die Bettdecke und ich leg mich zu ihm.
Lächelnd betrachte ich ihn, als sich seine Arme um mich Schlingen, so anhänglich war er noch nie. ,,Was ist los?".

,,Ich hatte Angst um dich...Bitte versprech mir das nie wieder zu machen, mach nie wieder so unüberlegte Sachen. Du könntest deswegen wieder einsitzen und das will ich nicht, ich brauch dich. Luke bitte du darfst mich nichtmehr verlassen", seine Worte überraschen mich, sie sind so panisch. So als würde eine Welt für ihn zusammen brechen, dabei kennen wir uns nicht mals lange.

,,Das werde ich nicht, nie versprochen. Ich komme nicht mehr auf den Falschen weg. Ich werde mich immer nur für dich entscheiden", absofort werde ich meinen Weg nurnoch neben ihm laufen, wen er rennen will werde ich rennen und wen er nicht mehr kann werde ich ihn tragen.
Meine Gedanken sind viel zu tiefgründig um sie in Worte zu fassen, zugleich überraschen sie mich selbst.

Ich liebe ihn, mehr als jemals jemanden zuvor. Alles in mir verlangt nach ihm, ich will es ihm sagen ,,Ich hätte nie gedacht jemanden wie dich zu treffen, jemand mit dem man verbunden ist, für den man alles tun würde", vorsichtig hauchen meine Lippen ihm einen Kuss auf die Wange, zieh mich aber hektisch wieder zurück.

Mit weit aufgerissenen Augen siehst er mich an, das wars. Ich bin zu weit gegangen, er hat mir seine Vergangenheit anvertraut und ich weiß wie er vorallem zu Berührungen dieser Art steht und trotzdem hab ich mich nicht im griff.

,,N-n..nochmal", Wil's stimme ist nur ein Flüstern, aber seine Augen leuchten hell auf. Leicht küsse ich seine andere Wange, diesmal zieh ich mich allerdings nicht so weit zurück.
Röte schießt in seine Wangen, aber sein Blick verharrt auf mir, immerwieder sieht er kurz auf meine Lippen.

Nur dieses eine mal, wieder verringer ich den Abstand zwischen uns. Kurz vor seinen Lippen halte ich Inne, den letzten Schritt muss er machen. Überraschender weise zögert Wil keine Sekunde bis er unsere Lippen vereint. Seine Lippen sind viel weicher und zärtlicher als ich es mir erträumen könnte, ich muss mich zusammen reißen um mich ihm nicht voll hinzugeben, schon längst hinterlässt seine überraschende nähe Auswirkungen in meinem Schritt.

Als Wil sich von mir löst vergräbt er sein Gesicht augenblicklich an meiner Brust ,,Ich weiß was du meinst, es ist ein Band was mich immer zu dir zieht", wie verrückt schlägt mein Herz, er lässt es Loopings schlagen und das nur durch einen unschuldigen Kuss und ein paar Worte.

Er ist mein Verderben und ich liebe es.

.....

Wir haben unseren ersten Kuss😍😂
Und ein Versprechen💘

Was sagt ihr? Darauf kann man doch aufbauen oder👀

Wrong WayWhere stories live. Discover now