3. Luke

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Luke

Sonst hätte ich nie zugegeben das mein Knöchel weh tut, keine Schwäche zeigen, das ist die Priorität Nummer eins.
Aber bei William ist es anders, es ist fühlt sich so an als wäre es ok.

Schnell wasch ich meine Hände und Humpel dann Richtung Küche, es brennt kein Licht aber durch den Mondschein vom Fenster seh ich William's umrisse. Komplett starr steht er da und wirkt so unantastbar, so wunderschön.

,,William?", sofort zuckt er zusammen und sieht mich an, jap definitiv wunderschön. Seine Augen leuchten mich förmlich an ,,Tschuldige...ich...soll ich dir wieder hoch helfen?", lächelnd kommt er auf mich zu, hilft mir die Treppe wieder hoch und bringt mich sogar bis zum Bett.

Unruhig welz ich mich im Bett hin und her, Fuck! Seit ner gefühlten Ewigkeit schlaf auch auf der gemütlichsten Matratze überhaupt und trotzdem bekomme ich kein Auge zu.
Leider bleibt der Rest der Nacht für mich genauso schlaflos, trotzdem warte ich einfach ab, worauf auch immer ich warte.

Erst als ich die höre wie die Tür nebenan auf und zu geht werde ich ungeduldig, das ist bestimmt William.
Nach fünf Minuten halt ich es nichtmehr aus. Er ist wunderschön und interessant, ich muss definitiv mehr über ihn erfahren.

Zu meiner Überraschung ist in der Küche keiner, nur ein Zettel liegt auf dem Tisch.

'Morgen Großer,
Kenny hat scheiße gebaut, ich bin nachher wieder da.
Wen was ist sag bescheid, ich beeil mich ;-)'

Verwirrt such ich weiter nach dem Blondschopf der mir spätestens seit gestern nacht nichtaus dem kopf geht, kurz verharre ich vor der Badezimmer Tür. Was ist wenn er Duscht oder Pinkelt?
Nein, vermutlich putzt er nur Zähne oder so, sonst würde er ja abschließen.

In einem Zug drücke ich die klinke runter und öffne die Tür, vor mir steht William, nur in Boxershorts.
Leicht beugt er sich übers Waschbecken und putzt seine Zähne, ich weiß das ich die Tür schließen sollte aber sein Anblick fasziniert mich, er ist gut gebaut. Sein Körper ist zwar athletisch aber definitiv bemuskelt.

Mein Blick fliegt über seinen Körper, langsam strecke ich meine Hand aus und fahre kurz über seine zarte Haut, bis sich William's und mein Blick im Spiegel treffen, er sieht mich geschockt an, erst jetzt fällt mir auf das sein ganzer Körper zittert.

,,Sorry...William ich", schnell verlass ich den Raum, Scheiße. Nach der Aktion darf ich hier wohl kaum länger bleiben, am besten hau ich direkt ab. Aber wohin? Ich hab niemanden anderen...

Benommen setzt ich mich in die Küche, nach einer Weile kommt William rein und setzt sich gegenüber von mir.
,,William ich hätte nicht, Sorry. Jetzt flieg ich hier eh raus", normalerweise ist es mir egal wie es anderen geht aber seine Reaktion war so verängstigt...so panisch.

Leicht lächelt er, als wäre nichts gewesen ,,Also 1. Du hast dich schon entschuldigt, 2. Bleibst du mit Sicherheit noch eine Weile und 3. Wil reicht".
Verwirrt seh ich ihn an ,,Ich dachte wenn du duschen würdest oder so wäre abgeschlossen aber wen John davon erfährt das ich dich bedrän..."

,,Lass gut sein er muss es nicht erfahren, immerhin hätte ich dir sagen müssen das du anklopfen musst. Wir schließen hier keine Türen ab, aber es ist schon ok. Also Frühstück?", ich kann nur knapp nicken. Egal was er sagt es war mein fehler, eine offene Tür ist das eine aber jemanden anzugaffen und einfach zu berühren etwas vollkommen anderes.

Während Wil Frühstück macht beruhig ich mich wieder, ich kann wirklich hier bleiben. Vielleicht ist das alles hier doch garnicht so schlecht, ein Neustart, weg von allem. Und wenn es gut läuft hab ich mit Wil einen Freund, einen echten der mich nicht hängen lässt.

,,Sag mal was ist das eigentlich", leicht heb ich das Blatt hoch.
,,Ne nachricht von John?", leicht muss ich schmunzeln ,,Ja das war mir auch klar, aber warum so? Warum schreibt er dir nicht eine Nachricht? Wofür hat man sonst Handys"

Wil zuckt nur mit den Schultern ,,Keine Ahnung, er ist ziemlich Oldschool".
Die restliche Zeit reden wir nicht wirklich viel aber trotzdem ist es schön morgens ein anständiges Frühstück in Gesellschaft von jemandem zu essen.

Als John wieder da ist verzieht Wil sich wieder in sein Zimmer und John verdonnert mich dazu ein paar Unterlagen auszufüllen.
Seit Gefühlten Stunden sitzen wir am Tisch und er trägt alle möglichen Daten von mir ein.
,,Hast du dein letztes Schulzeugnis noch irgendwo?", ungeduldig tippt er immerwieder mit dem Stift auf den Tisch, er hat schon länger keine Geduld mehr weil meine Antworten wohl immerwieder weniger als zufriedenstellend sind.

So wie auch jetzt ,,Nein, das lag immer bei meinem Vater, als er mich rausgeworfen hat hat er meine Sachen alle verbrannt oder weggeworfen".
Verstehend nickt er ,,Also gut ich kontaktier deine Alte Schule und beantrage ein neues und das tut mir leid".

Verwundert seh ich ihn an, es tut ihm leid das mein Erzeuger verkackt hat? Das ist wohl kaum seine Schuld.
,,Also das hier sind Adressen von ein paar Bekannten von mir die haben alle ein Café oder nen kleinen Laden, du hörst dich morgen da mal um ob die nen Job haben, da brauchst du kein Zeugnis. Sag einfach das du von mir kommst.
Und jetzt Abflug, ich quäl dich schon viel zu lange".

Bevor er es sich anders überlegt spring ich auf und will grade aus der Küche fliehen als er nochmal das Wort ergreift ,,Ach Luke. Du bist ein guter Junge, vergess das nicht", leicht nicke ich, das sagt er ziemlich oft, so als würde es wahr werden wenn er es nur oft genug sagt.
Aber vielleicht ist John wirklich anders, vielleicht kann es mal wirklich gut für mich laufen.

Bevor ich in mein Zimmer gehe ertönt aus William's Zimmer ein Schlagzeug, neugierig schubs ich die Tür auf.
Er ist total in seinem Element und zugegeben ziemlich gut, interessiert seh ich mich um, auf seinem Schreibtisch stehen ein paar Bilder, sein Bett ist ordentlich gemacht und darauf liegt ein Plüschaffe. Süß.

Erst als der Klang des Schlagzeugs verstummt seh ich wieder zu Wil ,,Das war wirklich gut, wie lang spielst du schon?", langsam geh ich wieder auf ihn zu.

,,Ich..Danke.. ich spiel schon ne weile, das müssten jetzt so 9 Jahre sein", leicht spielt er mit den drumsticks in seinen Händen, er ist nervös.

Lächelnd seh ich mich weiter um bis mein Blick bei einer Gitarre an der Wand hängen bleibt ,,Geil, du spielst auch Gitarre?", verdutzt sieht er auch zur Wand ,,Ich hab mal gespielt".

Er hat? Wieso spielt er nicht mehr aber hat das Ding immernoch an der Wand hängen?

.....

Das ist jetzt das letzte Kapitel für heute... Ich hoffe der Anfang gefällt euch und ihr verfolgt die Geschichte noch etwas weiter❤

Wrong WayWhere stories live. Discover now