28. Luke

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Luke

Starr liegt mein Blick auf meinen Händen, im ganzen Gerichtssaal herrscht Ruhe, so das ich mein viel zu schnell schlagenes Herz deutlich höre.
Bis es aussetzt als der Hammer fällt ,,Der Angeklagte wird schuldig gesprochen. 7 Monate Haftstrafe".

Mein ganzer Körper bebt und ich seh zu Wil, er weint. Am liebsten würde ich aufspringen und ihn in meine Arme nehmen, aber das kann ich nicht. Umso mehr bin ich froh das John bei ihm ist, den ich kann nichts ändern. Meine Welt zerbricht.
Ich werde dorthin gehen wohin ich nie wieder hin wollte, aber vorallem bin ich nicht bei ihm.

Das erstemal seit dem Prozess seh ich zum übel des ganzen, Kitty.

Sie hat diese dumme Aktion mit dem Versicherungsbetrug durchgezogen, doch alles ist schief gelaufen. Die andere Autofahrerin ist verunglückt und noch vor Ort verstorben.
Eigentlich habe ich rein garnichts damit zutun und ich weiß auch nicht was Kitty dazu gebracht hat Beim verhör meinen Namen zu nennen aber sie hat es getan.
Entweder nur weil sie unter Schock stand oder weil sie mir wegen dem Korb eine auswischen wollte.
Ich werde es wohl nie erfahren, den ihr möchte ich nie wieder begegnen und schon garnicht ein Wort mit ihr wechseln.

Dann seh ich zum Richter und nicke ihm akzeptierend zu. Damals hätte ich vor Gericht gelogen, aber diesmal nicht. Ich habe gestanden von dem Plan gewusst aber mich nicht beteiligt zu haben.
Beihilfe. Lautet das Urteil. Selbst Wil hat mir geraten alles abzustreiten, dabei ist er der ehrlichste Mensch der Welt. Aber ich wollte einmal im Leben die Wahrheit sagen, das richtige tun.

Oft genug saß ich in dieser Situation, oft genug wurde ich für Kleinigkeiten abgeführt, aber nie war es so schlimm wie jetzt.
Immer hasste ich die verachtenden Blicke irgendwelcher neugierigen, aber diesmal ist es mir egal. Viel zu sehr Schmerzt mein Herz bei dem Abschied von Wil.

In Handschellen führen Sie mich ab, zu der großen Flügeltür im Saal. Der sichere Weg ins Gefängnis, aus dem Nichts spüre ich wie sich vertraute Arme um meinen Körper Schlingen.
Zitternd und schluchzent krallt sich Wil an mir fest ,,Nein, Luke ich brauch dich...ich..ich liebe dich".
Grob schubst das Sicherheitspersonal in von mir weg, ich will mich wehren, sie anschreien, sie sollen ihn nicht anfassen, aber sie schieben mich einfach weiter vorran.

Ich seh zu ihm zurück, wie er weinend in John's Armen liegt. In diesem Moment zerbricht etwas in mir, fürimmer.
,,Wil ich liebe dich!", ich wollte ihn nie verlassen und immer bei ihm sein. Aber jetzt tue ich es, und das nur weil ich auf Kitty's Anrufe reagiert habe, zu ihr gegangen bin und für was? Damit sie mich in etwas reinzieht womit ich nichts zu tun habe.

Ein Gefängnis ist nicht der Ort an dem jemand wie Wil sein sollte, auch wenn es nur zu Besuch ist. Aber er ist hier und das nur wegen mir. Vor zwei Wochen hab ich ihn das letzte mal im Gerichtssaal gesehen, trotz Telefonaten ist die Distanz zu ihm unerträglich.

Kaum bin ich im großen Besucherraum stürmt er auf mich zu und Umarmt mich ,,Luke", seine Worte ersticken unter seinem schluchzen. Sein ganzer Körper zittert so das es mir das Herz zerbricht.
Er sollte nicht hier sein. Ich sollte nicht hier sein, nicht weil ich wie sonst meine Tat leugne oder mich im Unrecht fühle. Sondern weil ich mich hier das erste mal nicht Zugehörig fühle, sonst fand ich hier immer Kumpels mit gleichen Interessen. Jetzt ist es anders, ich bin hier alleine. Die meisten hier wissen nicht was das Leben zu bieten hat, das Leben ist so viel mehr als Alkohol und Drogen, dabei bin ich es der der schlimmsten Droge verfallen ist. Liebe. Doch ich würde es nie ändern, Wil zu lieben bedeutet mir alles.

Nur wen er bei mir ist verschwindet die Einsamkeit ,,Ich habe dich vermisst", so sehr wie ich noch nie jemanden vermisst habe.
Bevor Wil etwas erwidern kann drängt uns einer der werter auseinander ,,Kein Körper Kontakt, setzt euch", grimmig deutet er auf einen der Tische im Besucherraum. Auch wenn Besucher vorher gründlich auf verbotene Sachen abgetastet werden ist es trotzdem nicht gern gesehen wenn man sich zu nahe kommt.

Etwas schüchtern sitzt Wil vor mir, vermutlich ist er von den ganzen eindrücken hier überwältigt. Während er einfach nur da sitzt wird mir eins bewusst, er ist der erste der mich besuchen kommt. Bei meinen vorherigen Gefängnis Aufenthalten ist nie jemand meiner eigentlichen Freunde gekommen, wenn es hoch kommt hat mal jemand angerufen.
Leicht muss ich lächeln, nach dem hier, dieser letzten Haftstrafe ist das alles Vergangenheit, den Wil ist schon lange die einzige Zukunft die ich mir wünschen.

Vorsichtig leg ich meine Hand auf seine, was ihn sofort etwas zusammenzucken lässt ,,Wil ist alles ok?".
Quälend versucht er sich ein Lächeln aufzuzwingen ,,Klar was soll schon sein?".

,,Ich weiß das sie Besucher hier Abtasten..." Er hat das alles auf sich genommen nur um hier vor mir zu sitzen. Es macht mich wütend, wütend auf mich selbst da er das nur wegen mir erdulden muss und wütend auf Kitty die mich in diese Situation gebracht hat.
Er verschränkt unsere Finger ineinander, dann lächelt er das erstemal aufrichtig ,,Es war nicht schön, ich werde mich nie daran gewöhnen das mich jemand anderes als du an diesen Stellen berührt aber es war notwendig um hier zu sein, ich brauche dich Luke, jeden einzelnen Tag".

Allein seine Worte lassen mich durchdrehen, er soll für mich nichts tun was er nicht will, und schon garnicht sich Abtasten lassen. Ich wollte ihn beschützen und nicht in so eine Situation bringen ,,Es tut mir leid, ich..."

,,Nein Luke, es ist ok."

Vielleicht ist es für ihn ok, aber nicht für mich. Bei dem einzigen was ich beschützen wollte habe ich versagt.

......

Ich hab doch gesagt Kitty kommt nicht grundlos drin vor👀

Was sagt ihr? Ist die Wendung unerwartet oder hab ihr euch sowas gedacht?😂

Wie denkt ihr geht es weiter?😬

Wrong WayWhere stories live. Discover now