4| UCL

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Am nächsten Morgen wachte ich total glücklich auf.
Die ganze Nacht musste ich an Tom denken, ich habe praktisch überhaupt nicht geschlafen.
Es war der erste Tag seit langem, dass ich mit einem Lächeln aufstand.
Dieses verstärkte sich noch, als ich auf meinem Handydisplay eine Nachricht von Tom sah:
Guten Morgen y/n
Ich hoffe, du hast gut geschlafen :)
Ich musste die ganze Nacht über unser Treffen nachdenken...
Vielleicht hast du ja nacher mal Zeit zu telefonieren?
X x Tom
Ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
Am liebsten würde ich ihn jetzt direkt wieder treffen, aber für heute hatte ich leider ganz andere Pläne.
Morgen war der 1. Oktober, was heißt, ein neues Semster geht los.
Ich war zwiegespalten, auf der einen Seite freute ich mich darauf, auf den Campus des UCL zurück zukommen, auf der anderen Seite hatte ich gerade ganz andere Sachen im Kopf....nämlich Tom!
Aber es half alles nichts, ich machte meine gewöhnliche Morgenroutine und fing dann an, mein ganzes Apartment zu putzen. Außerdem packte ich noch meine College Uniform in die Wäsche, die musste morgen früh nämlich sauber sein.
Es war schon früher Abend, als ich mich endlich mit meinem Aufräumwahn zufrieden gab.
Ich setzte mich mit einem Teller Nudeln aufs Bett und klickte auf den Kontakt von Tom.
Kurz zögerte ich, dann drückte ich auf anrufen.
„Hi na", meldete sich seine weiche Stimme am anderen Ende der Leitung.
„Hi", erwidertet ich erleichtert.
„Und was hast du heute den ganzen Tag so gemacht?", fragte er mich.
Und dann fing ich an zu erzählen.
Nicht nur davon, was ich heute alles so geputzt hatte, sondern auch, dass ich vor dem neuen Semester total Respekt hatte, immerhin ging es um mein Master. Dagegen war der Bachelor überhaupt nichts.
Tom hörte ganz aufmerksam zu und versuchte mich aufzumuntern, was auch funktionierte.
Am Ende des Gesprächs fragte Tom mich noch, ob er mich nach meinem morgigen Verunstaltungen wieder sehen könnte.
„Natürlich!", erwiderte ich und grinste in mich hinein.
Wir verabredeten uns bei ihm, um gemeinsam abends etwas zu essen und einen Film zuschauen.
„Du musst dich sehr geehrt fühlen, sonst gebe ich eigentlich niemandem meine private Adresse", ich konnte Tom durch den Hörer schmunzeln hören.
Wir verabschiedeten uns noch und legten dann auf. Wir hatten so lange telefoniert, dass es draußen schon ganz dunkel geworden war.
Den Rest des Abends verbrachte ich nur noch damit, an Tom zu denken.
Zwischenzeitlich hatte er mir sogar ein Bild von Willow, seiner Hündin, geschickt.

- der nächste Tag -

Mein Wecker riss mich unsanft aus dem Schlaf.
„Fünf Uhr morgens ist eine unmenschliche Zeit zum aufstehen", maulte ich verschlafen vor mich hin.
Ich machte mich fertig und schmiss mich in meine Uniform.
Viele hassten diese Uniform, aber ich mochte sie. Außerdem mussten wir sie nur zu allen offiziellen Veranstaltungen und Vorlesungen anziehen, in die Bib oder in Seminare konnten wir in unserer normalen Kleidung kommen.

 Außerdem mussten wir sie nur zu allen offiziellen Veranstaltungen und Vorlesungen anziehen, in die Bib oder in Seminare konnten wir in unserer normalen Kleidung kommen

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Dazu kombinierte ich noch meine schwarzen Boots und machte mich mit meiner Tasche auf den Weg.
Ich musste nicht lange Bahn fahren, schon war ich da.
Als ich den Weg zur Veranstaltungshalle entlang lief, hörte ich ein Mädchen meinen Namen rufen.
Ich drehte mich um und erblickte Claire, meine beste Freundin hier.
Sie war die gesamten Ferien in Australien bei ihrer Tante gewesen.
Freudestrahlend lief sie auf mich zu und fiel mir in die Arme.
„Ich hab dich soooo vermisst", quiekte sie.
„Sag mir sofort was es alles neues gibt!", ließ sie mich nicht mal zu Wort kommen.
Ich war schon ganz aufgeregt ihr alles zu erzählen, sie hatte nämlich wochenlang kein Handy gehabt.
„Hallo erstmal", lachte ich und drückte sie. Gemeinsam liefen wir Richtung Aula.
„Also erstmal habe ich den Filmpreis für meinen Kurzfilm gewonnen und-"
„Du hast WAS?!", schrie sie fast.
„Beruhig dich", lachte ich nur.
„Das war eigentlich noch gar nicht der spannende Teil..." ich hielt inne um mich an Claires Blick zu erheitern, die fast vor Aufregung platze.
„Ich habe jemand kennengelernt", grinste ich und wartete schon darauf, dass Claire ausflippte.
„Oh mein Gott wie bitte?! Sag mir sofort wer! Wie heißt er und wie sieht er aus?!"
Mittlerweile waren wir in der Halle angelangt und setzten uns auf Plätze in der mittleren Reihe.
„Er heißt Tom", gab ich zurück.
Seinen ganzen Namen wollte ich noch nicht verraten.
„Tom? Ich kenn in unserem Jahrgang überhaupt niemand der so heißt".
Claire sah mich mit einem fragendem Blick an und ließ ihn dann prüfend in den Reihen umher schweifen.
„Nun ja er ist etwas älter als wir..", fing ich an.
„Älter ist immer gut", zwinkerte Claire.
Wenn sie nur wüsste wie viel älter er war und um wen es überhaupt geht...
In dieser Sekunde räusperte sich unser Direktor in das Mikro auf dem Rednerpult und augenblicklich wurde die ganze Halle still.
„Ich begrüße euch ganz herzlich zurück am Campus", fing er mit seiner Rede an.
Ich hörte gar nicht genau zu, sondern kramte mein Handy aus der Tasche.
Freue mich schon auf später❤️
Las ich eine Nachricht von Tom.
„Oh mein Gott ist er das?", flüsterte Claire mir aufgeregt zu und wollte auf sein Profilbild tippen.
Ich warf ihr einen ärgerlichen Blick zu und ließ mein Handy wieder in meiner Tasche verschwinden.
Nach der Begrüßung stellten sich noch neue Professoren vor und die Erstis wurden begrüßt.
Dann wurden uns noch Änderungen am Regelwerk mitgeteilt und pünktlich zum Mittagessen fanden Claire und ich uns in der Mensa wieder.
„Wieso willst du mir denn kein Bild von ihm zeigen?", stichelte Claire weiter, während wir in der Schlange zur Essensausgabe anstanden.
„Ist er so hässlich oder was?"
Ich drehte mich zu ihr um.
„Nein er ist überhaupt nicht hässlich, im Gegenteil, er ist total heiß!", sagte ich bestimmt und wohl etwas zu laut.
„Er ist total heiß", äffte mich ein Mädchen im vorbeigehen mit verstellter Stimme nach.
„Halt's Maul Gelbero!", rief ich ihr hinter her.
Sie streckte mir die Zunge heraus, worauf ich ihr den Mittelfinger zeigte.
„Hör auf damit", schimpfte mich Claire und drückte mit ihrer Hand meinen Finger wieder herunter.
„Sie ist es doch überhaupt nicht wert."
Du hast leicht reden Claire, dachte ich mir nur.
Vanessa Gelbero war seit Tag eins meine größte Konkurrentin hier gewesen.
Sie war eine überschminkte Barbie, die bei jedem Typ und auch Professor gut ankommen wollte.
Nicht selten hatte sie einen bösen Kommentar über mein Gewicht oder meine Klamotten gelassen.
„Du bist ein dünner Storch Duesmann, lass dir mal etwas schöne Kurven wachsen", war dabei ihre liebste Beleidigung.
„Also jetzt biiiiittteee erzähl mir mehr von deinem Freund ich sterbe vor Neugier!"
„Er ist nicht mein Freund", gab ich Claire genervt zurück. Mittlerweile saßen wir zu zweit an einem Tisch. Ich stocherte in meinem Essen herum.
Diese dumme Gelbero hatte mir den ganzen Appetit verdorben.
Claire begann enttäuscht mit dem Essen.
„Also gut, ich habe ihn auf der Preisverleihung kennengelernt, wir haben uns dann nochmal in der Produktionsfirma gesehen und Nummern ausgetauscht. Dann hat er mich einmal abends abgeholt und das war's."
„Er ist also ein berühmter Schauspieler?!" Claires Augen funkelten.
„Nein er....er arbeitet hinter den Kulissen", log ich.
„Hm ok....und wie alt ist er nun bitte, dass du dich schämst, ihn mir zu zeigen ?", wieder grinste sie schelmisch.
„Na gut er ist 35", flüsterte ich fast.
„Sag nichts dazu!", gab ich noch schnell hinter her.
Ihr Gesichtsausdruck wanderte von Unglaubwürdigkeit zu absoluter Begeisterung, aber sie hielt sich an meine Worte und sagte nichts.
Nachmittags gingen wir noch unsere Zusatzkurse wählen.
Ich konnte mich zwischen den 20 unterschiedlichen kaum für vier entscheiden.
Claires Auswahl gefiel mir überhaupt nicht, daher beschlossen wir, dass erste mal seit mehr als drei Jahren in getrennte Kurse zugehen.
Claire konnte die ganze Zeit über nichts anderes als meinen „Freund", wie sie Tom bezeichnete, reden.
Die ganze Zeit fragte sich mich über ihn aus, ich wich ihren Fragen so gut es ging aus, um ihr nicht eröffnen zu müssen, dass ich die ganze Zeit mit Tom Felton Kontakt hatte.
Claire war eine echte Britin, sie würde ihn sofort erkennen.
Kurz vor meiner Haltestelle verabschiedete ich mich in der Bahn von ihr.
„Erzähl mir alles was ihr heute Abend macht und redet!", rief mir Claire noch hinter her.
Ich lachte und winkte ihr zum Abschied zu.

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So Leute das war's mit diesem Kapitel, nicht sehr spannend aber im nächsten passieren mehr Dinge, seid gespannt ;)

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