17| Weihnachten

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Tom und ich waren in kleine feine Schneeflocken gepuderzuckert, als wir von unserem Wocheneinkauf nach Hause kamen.

Inzwischen waren es nur noch wenige Tage bis Weihnachten und langsam aber sicher stieg in mir die Nervosität hoch.

Wenn Toms Eltern herkamen, sollte alles perfekt sein.
Seit Tagen putzte ich jede Stelle des Hauses und probierte etliche Rezepte in der Küche aus, um DAS perfekte Essen für die Feiertage zu zaubern.

Mein Rücken schmerzte, als ich die Einkaufstaschen abstellte.

Das Haus war mittlerweile schön geschmückt, so wie ich es mir vorgestellt hatte.
Der Weihnachtsbaum thronte in der Mitte des Wohnzimmers und seine Lichterketten tauchten den Raum in angenehm warmes Licht.

Erschöpft ließ ich mich aufs Sofa gleiten.
„Darling, alles okay? Du wirkst so müde in letzter Zeit....", Tom streichelte mir vorsichtig über den Kopf, ehe er anfing, unsere Einkäufe in den Kühlschrank zu räumen.

„Ich muss übrigens noch dringend etwas wichtiges mit dir besprechen", fügte er beiläufig hinzu.
„Was denn?", fragte ich plötzlich ganz aufgeregt.

Etwas besprechen hieß nie etwas gutes.
Mit einem sorgenvollen Gesichtsausdruck huschte ich in die offene Küche und stellte mich auf die andere Seite der Theke.

„Sag schon!", forderte ich ihn auf.
Er kratzte sich am Kopf, was ein Zeichen dafür war, dass er nervös war.

„Also Darling es sieht so aus...ich habe ein Angebot bekommen in einem Film mitzuspielen und ich spiele mit dem Gedanken, es anzunehmen..."
„Okay ist doch toll, wo ist dann das Problem?", unterbrach ich ihn.

„Das Problem ist, dass die Dreharbeiten in Los Angeles stattfinden und ich für mindestens sechs Monate hinziehen müsste, ich habe dort ja auch ein Haus...."

Sechs Monate?!
Sechs Monate ohne Tom?!

Mir steckte ein Kloß im Hals, das würde ich nicht schaffen!
Ich hab mich schon so an ein Leben mit ihm gewöhnt, dass ich nicht mehr ohne ihn könnte.

„...und deswegen wollte ich dich fragen, ob du nicht einfach mitkommen könntest", beendete Tom seinen Satz, dessen Anfang ich gar nicht mitbekommen hatte.

„Was?", hakte ich deswegen nach, völlig aus den Gedanken gerissen.
„Ich habe mich schon eingelesen, du könntest dein Master Studium entweder an eine Universität in L.A. verlegen, oder du legst ein Pausensemster ein".

Ich strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
Sollte ich wirklich mein ganzes Leben hier in London hinter mir lassen, nur um bei Tom sein zu können?
War es das wirklich wert?

„Und was ist mit meinem Job? Ich brauche das extra Geld!", schluchzte ich, Tränen traten mir in die Augen, die ich gerade noch unterdrücken konnte.

„Darling, du musst überhaupt nicht arbeiten, wenn es nur um das Geld geht, ich hab doch genügend", zwinkerte er.
„Tom ich will dein Geld nicht, das weißt du doch", nuschelte ich in meinen Wollpulli hinein.

Mir war es schon immer peinlich, von Tom Geld anzunehmen, ich wollte nicht, dass er denkt, ich wäre nur wegen des finanziellen mit ihm zusammen.

„Okay dann such dir dort halt einen anderen Job, dort gibt es doch auch viele Filmstudios", schlug Tom vor.

„Du musst dich ja nicht direkt entscheiden, nimm dir so viel Zeit wie du brauchst."
Ich nickte, obwohl ich mich schon längst entschieden hatte.

Zeitsprung, 24. Dezember

„Na, wie seh ich aus?", fragte ich Tom, während ich mich in meinem dunkelgrünen Kleid vor dem Spiegel drehte.

„Wow Darling! Du siehst Wahnsinn aus!", Schoß es aus Tom heraus, als er um die Ecke kam.
Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

„Sei nicht so nervös, es sind nur meine Eltern!"
Und passend dazu, klingelte es an der Tür.
Tom öffnete und sofort fiel ihm eine kleine Frau in die Arme.

Das musste seine Mutter sein, sie sah so lieb aus!
Toms Vater reichte mir lächelnd zur Begrüßung seine Hand, auch er sah wirklich lieb aus.

„Und du musst (y/n) sein!", kreischte Mrs. Felton schon fast und riss auch mich in die Arme.
Wir geleiteten beide hinein und unterhielten uns bei einer Tasse Tee.

Toms Mama wollte natürlich alles über mich und unser Kennenlernen wissen.

Das Gespräch war wirklich nett, doch langsam machte ich mir Sorgen um mein Papa.
Er wollte schon seit zwei Stunden hier sein.

„Entschuldigt mich kurz", lächelte ich in die Runde und ging in den Flur, um mein Vater anzurufen.
Mist, nur Mailbox.

Ich kam wieder zurück in die Küche und stellte den Ofen schon mal an, der Braten brauchte etwas länger.
Nervös tippte ich mit meinen Fingern auf der Theke herum.
Wo war bloß mein Dad?

Und dann klingelte es endlich an der Tür.
Ich rannte schon fast und als ich sie öffnete, fiel ich direkt meinem Vater in die Arme, ich war so stürmisch, dass ich ihm fast die Brille von der Nase riss.

„Hey meine süße", begrüßte mich mein Vater und drückte mich fest an sich.

Der Rest des Abends war super schön, mein Essen war sehr lecker und kam bei jedem gut an, am Schluss saßen wir noch gemütlich um den Weihnachtsbaum.

In England wurden die Geschenke wie in den USA erst am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages ausgepackt, doch bevor wir ins Bett gingen, drückte mir mein Papa noch eine kleine Schachtel mit Schleife in die Hand.

„Ich finde, wir sollten unsere Tradition beibehalten, die Geschenke am 24. aufzumachen", lächelte er.

„Oh Papa, das wäre wirklich nicht nötig gewesen!, anhand der Farbe der Schachtel erkannte ich schon, dass es sich um eine eher teurere Marke handelte.

Ich zog die Schleife auf und öffnete die Schachtel.
Darin lag ein silbernes Armband mit einem Herz daran, ein Tiffany Armband, welches ich mir schon lange gewünscht hatte.

„Wow Papa, ich...danke, das wäre nicht nötig gewesen", stotterte ich und nahm ihn in den Arm.
Ich hatte ihm wahnsinnig vermisst.

„Für dich alles meine süße!"
Wir drückten uns noch einmal, bevor wir ins Schlafzimmer gingen.

„Ich hab mich entschieden Tom", ich atmete tief durch.
„Was?", er sah mich fragend an.
„Ich komme mit nach Amerika!"

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Sorry, dass so lange nichts kam, ich war im Urlaub.
Setzte mich aber jetzt hin und schreibe ein paar Kapitel, lasst gerne Feedback da!

behind the cameraWhere stories live. Discover now