19| Silvester

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Tom sagte immer noch nichts, meine Schluchzer wurden immer stärker.

Warum sagte er denn nichts?!
Soll er mich doch lieber anschreien, mir die Schuld daran geben, sagen, dass er kein Kind mit mir möchte, aber wenigstens irgendwas sagen!

„Zwei Striche heißt schwanger, oder?", fragte er schließlich unsicher.

Ich nickte nur, vor lauter weinen brachte ich kein Wort raus.

„Darling...", Tom zog mich in eine innige Umarmung, drückte mein Kopf an seine Brust und streichelte über meine Haare.

„Wieso hast du mir nichts gesagt, ich hätte dich mit allem unterstützt....deswegen ging es dir auch die ganze Zeit so schlecht!
Wie lang hast du denn die Vermutung gehabt? Ich hätte dir doch mit allem geholfen...", flüsterte er in mein Ohr.

Es sollte wahrscheinlich beruhigend wirken, doch ich musste nur noch mehr weinen.

„Hey (y/n) beruhig dich doch mal...wieso weinst du denn überhaupt? Das sind doch keine schlechten Neuigkeiten...?"

Abrupt hörte ich auf mit schluchzen, bitte was hatte er gerade gesagt ?! Keine schlechten Neuigkeiten?!

„Was?", hauchte ich. „Du findest das gut?"

„Darling, natürlich finde ich das gut, ich freu mich richtig! Wir kriegen ein Baby!
Also natürlich nur, wenn du es behalten möchtest.", fügte er noch schnell hinzu.

Ich konnte meinen Ohren kaum trauen.

Ohne eine Antwort von mir abzuwarten, nahm Tom mich auf den Arm und trug mich die Treppe hinunter aufs Sofa.
Sanft legte er mich nieder und huschte in die Küche, nur um ein paar Minuten später mit zwei Tassen Tee in der Hand zurückzukommen.

„Darling wirklich, du musst dir keine Gedanken machen, wir kriegen alles hin, egal, für was du dich entscheidest!"

Er zog mich auf seinen Schoß und küsste mich.
Endlich konnte ich mich wieder fallen lassen, mit was hatte ich bitte so einen tollen Mann verdient?!

Eigentlich war es mir schon die ganze Zeit klar gewesen, dass ich schwanger war, der Test hatte meine Vermutung nur noch einmal bestätigt.

Seitdem hatte ich viel Zeit darüber nachzudenken, was ich tun sollte.

„Ich glaube es ist da passiert, als ich von der Party gekommen bin, davor hatte ich mich übergeben und meine Pille ist wahrscheinlich mit rausgekommen", erklärte ich Tom.
„Tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe, aber ich hatte einfach zu große Angst...", ich brach den Satz ab.

„Schhh Darling, es ist doch alles gut, ich bin überhaupt nicht sauer", er kraulte meinen Kopf.

„Ich denke, ich möchte es behalten, ich will eine Familie mit dir!", brachte ich nach ein paar Minuten stille heraus.

„Wirklich?!"
Ich habe noch nie ein strahlenderes Lächeln gesehen, als das von Tom gerade. Er schien sich wirklich zu freuen.
„Darling wir kriegen ein Baby", jauchzte er und nahm mich fest in den Arm.
„Ich freu mich so sehr!"

Den Rest des Tages ließ er mich nichts mehr machen, ich durfte nur auf dem Sofa sitzen, während er das Fondue aufbaute und das Essen zubereitete.

Gemeinsam setzen wir uns an den Tisch und fingen an zu essen, es war schön, nur zu zweit zu sein, so gern ich unsere Eltern auch hier hatte, Zeit allein mit Tom zu verbringen, genoss ich einfach.

Zeitsprung, 1 1/2h bis Mitternacht

„Darling, bist du fit genug um raus zu gehen, ich habe noch eine Überraschung für dich?", fragte Tom mich sanft und hielt mir meinen Mantel hin.

„Na klar", antwortete ich und quälte mich aus den bequemen Sofakissen.
Ich war zwar schon etwas müde, aber die frische Luft würde mich bestimmt bis Mitternacht wach halten.

Wir zogen uns also warm an, es war eine sehr kalte, aber dafür klare Nacht.
Wir liefen bis zur nächsten Bahnstation und beobachteten den Sternenhimmel, ehe die Bahn kam und wir einstiegen.

In diesem Teil von London war ich tatsächlich noch nie gefahren.
Wir fanden uns schließlich etwas außerhalb wieder, auf einem Berg, von dem man die ganze Skyline sehen konnte.

„Wow", hauchte ich und genoss den Ausblick, Tom hatte einen Arm um mich gelegt.

„10,9,8,7,6....", zählten wir gemeinsam herunter, als wir bei null angelangt waren, stiegen die ersten Raketen in den Himmel.

„Frohes neues Jahr", flüsterten wir uns beide zu, ehe wir uns innig küssten.

Mittlerweile leuchtete und explodierte es überall um uns herum.

„Darling, ich habe im letzten Jahr wirklich gemerkt, dass ich nicht mehr ohne dich sein kann, vor allem jetzt, wenn wir ein Baby kriegen, von daher habe ich das alles schon länger geplant....", Tom machte eine Pause und kramte in seiner Jackentasche, ehe er sich plötzlich vor mir auf ein Knie sinken ließ.

Ich schlug die Hände vor den Mund.

„(Y/n), möchtest du mich heiraten?"

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Ahhhh🙈🙈
Bitte Feedback, das motiviert so krass!

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