14|ich liebe dich

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(Y/N)'s POV:

„Bitteschön, Darling", lächelte Tom, als er mir eine Tasse mit dampfendem Tee überreichte.
Ich hatte es mir auf dem Sofa gemütlich gemacht und klagte immer noch über Bauchschmerzen, wenigstens hatte ich nicht mehr das Gefühl, mich übergeben zu müssen.

Tom setzte sich neben mich und nahm behutsam meine verbundene Hand in seine.
„Tut mir schrecklich leid", hauchte er voller Schuldgefühle.
„Schon okay", winkte ich ab und hab ihm einen leichten Kuss auf die Wange.
Tom zog mich auf seinen Schoß und ich kuschelte an mich an seine Brust.

„Jetzt erzähl, was war nur los mit dir ?", fragte Tom.
Ich räusperte mich nervös, eigentlich wollte ich nicht darüber reden, aber ich fand, das war ich Tom schuldig.
„Also...", fing ich an.

Flashback: Silvester vor 2 Jahren
„Aber warum nicht (y/n)?!", mein Ex David funkelte mich böse an.
„Ich kann einfach nicht mehr mit dir zusammen bleiben und das hab ich dir auch schon oft genug gesagt, ich schaffe das nicht mehr! Ich weiß überhaupt nicht, warum du hergeflogen bist, bei uns gibt es nichts mehr zu retten...", verängstigt kauerte ich mich in die letzte Ecke meines Bettes in meinem kleinen Apartment und zwar zurecht, denn Sekunden später hatte ich schon Davids Faust im Gesicht.

Das Blut aus meiner Nase mischte sich mit den Tränen, die in Strömen meine Wangen hinunter liefen.
Es war nichts Neues für mich, mittlerweile hatte ich gute Ausreden parat, warum ich immer neue blaue Flecken oder Wunden hatte.

Ich konnte es nicht verstehen, als David und ich mit 18 zusammen gekommen sind, war alles so schön, mein aller erster Freund.

Er war so verständnisvoll, als ich sagte, ich wolle mir Zeit lassen, er gab uns in keinem Moment auf, als ich beschloss, nach London zum studieren zu gehen, er kam mich anfangs sogar öfter besuchen als meine Eltern.

Doch irgendwann kippte die Stimmung zwischen uns.
David meinte, er wollte mehr als nur Händchen halten und küssen, doch ich fühlte mich für mehr noch nicht bereit.
Immer noch nicht.
Tief im Inneren wusste ich auch wieso:
Er war nicht der Richtige!

Ab da an wurde er immer öfter gewalttätig, jeder Versuch, mit ihm Schluss zu machen, endete in einem halben Faustkampf und damit, dass David mich danach in den Arm nahm, meine Verletzungen versorgte und sich entschuldigte.
Alles nur leere Worte, wie ich jedes Mal aufs Neue herausfinden musste.

Dieses Silvester hatte ich also beschlossen, ohne ihn, mit meinen Mädels in London zu feiern, ich war schon über eine Stunde zu spät und hatte mehrere verpasste Anrufe von Claire, doch das schien David überhaupt nicht zu stören.

Er saß vor meinem Bett auf einem Stuhl und beobachtete, wie das Blut aus meiner Nase auf meine Bettdecke tropfte.

„Komm schon (y/n)! Wir würden perfekt zusammenpassen, wenn du dich nicht immer so anstellen würdest!
Ich möchte dich richtig haben, nicht nur deine Hand halten!"

Ich wusste genau, auf was er heraus wollte.
„Komm schon...", sein Gesicht war plötzlich nur noch Millimeter von meinem entfernt.
„Lass mich", hauchte ich unter Tränen.
Doch er ließ mich nicht.

Langsam fing er an mich zu küssen, seine Hände fanden den Weg an meine Oberschenkel.
Angeekelt drehte ich mich weg und versuchte, ihn von mir herunter zu drücken, doch er war zu stark.

„Entspann dich doch einfach, dann tut es bestimmt auch nicht weh", grinste David mich dreckig an, als seine Hände den Weg unter meinen Rock fanden.
„Hör auf!", schrie ich nun entsetzt, ich hätte nicht gedacht, dass er so weit gehen würde.

„Beruhig dich, ich bin vorsichtig, dir wird nichts weh tun", versicherte er mir, bevor er in mich eindrang.
Ich begann heftiger zu heulen, er hatte gelogen, es tat weh und er war auch alles andere als vorsichtig.

Ich hörte auf mich zu wehren, es brachte sowieso nichts, sondern ließ alles über mich ergehen.

Als David nach gefühlten Stunden endlich fertig war und mich ein meinem Apartment heulend auf dem Bett liegen gelassen hatte, konnte ich endlich aufatmen, während draußen die ersten Neujahresraketen in den Himmel stiegen.

Flashback Ende

Als ich aufgehört hatte zu erzählen, war es erstmal still zwischen uns.
„Naja und da in drei Wochen Silvester ist, also praktisch der Jahrestag von dem allem, bin ich wohl etwas durchgedreht", beendete ich die Geschichte.

Ich spürte, wie Tom schwer schlucken musste.
Auch ich war innerlich total aufgebracht, ließ mir aber nach außen hin nichts anmerken.
Das ruhige auf- und absenken von Toms Brust beruhigte auch mich.

Er zog mich noch etwas mehr in eine Umarmung und ich fühlte mich, als wolle er mich vor allem bösem auf der Welt beschützen.

„Ich...(y/n) das tut mir wahnsinnig leid....und ich habe dich letztes auch noch geschubst....ich - ", mit einem Kuss brachte ich Tom zum Schweigen.

„Aber jetzt versteh ich auch, warum du nicht mehr in deine Wohnung zurück willst, wenn du möchtest, holen wir gleich heute noch deine Sachen!"
Ich nickte dankend.

Wir blieben noch eine Weile ineinander verschlungen auf dem Sofa liegen, ehe wir tatsächlich zu meiner Wohnung aufbrachen.

Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit.
Nach dem ich mich endlich jemandem gegenüber geöffnet habe, kam mir der Ort noch abartiger vor.

Schweigend packten wir alle meine Sachen in Kartons, was gar nicht lange dauerte, da die Hälfte meiner Klamotten sowieso schon bei Tom lag.
Ohne ein Blick zurück schloss ich die Tür ab und hoffte, nun endlich abschließen zu können.

„Willkommen in deinem neuem Zuhause", sagte Tom lächelnd und küsste mich, ehe wir mit Sektgläsern anstießen.

Da sich mein Bauch immer noch komisch anfühlte, hatte ich auf den Alkohol verzichtet und nur Orangensaft in meinem Glas.

„Danke, du bist wirklich meine Rettung", lächelte ich Tom an, wir fanden uns in einem Langem Kuss wieder, Tom mit einer Hand an meiner Hüfte.
„Ich liebe dich", hauchten wir uns fast gleichzeitig entgegen.

behind the cameraTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang