13| „ich will zu dir"

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Tom's POV:

Ich fluchte, was hatte ich nur getan?!
Ich wollte sie doch nicht fort jagen, ich möchte sie doch nur nicht verlieren!
Verzweifelt raufte ich meine Haare und griff nach meinem Handy.
Ich musste sie anrufen, mich entschuldigen!
Das letzte was ich wollte, war sie zu verletzten!
Das Freizeichen war unendlich lang, bis schließlich die Mailbox ertönte.
Frustriert warf ich mein Handy aufs Sofa und setzte mich daneben, meinen Kopf in meinen Händen.
Ich musste schlucken, um ehrlich zu sein, kannte ich so eine wütende Seite von mir überhaupt nicht, ich war vorhin von mir selber überrascht.
Aber ich kann sie einfach nicht verlieren!
Ich habe noch nie für jemanden so etwas gefühlt wie für sie und wir hatten immer eine super schöne Zeit.

Auch die nächsten Tage ging bei ihrem Handy nur die Mailbox hin, dass sie mich ignorierte war mir inzwischen auch klar.
Ich vermisste sie schrecklich, ihr Geruch hing noch in meinen Pullis, die sie immer an hatte.
Sie sah so unglaublich süß darin aus.

Während ich mit Willow morgens im Schnee spazieren ging, kam mir dann die Idee.
Wenn sie nicht ans Telefon ging, musste ich sie eben persönlich abpassen und zwar bei ihrer Arbeit!
Glücklicherweise hatte ich ja selber Kontakte zu Leuten im Filmstudio, irgendjemand kannte bestimmt ihre Arbeitszeiten.

Als ich am Montag Morgen dann den riesigen Gebäudekomplex betrat, wurde ich immer aufgeregter.
Wir hatten uns nun über eine Woche nicht mehr gesehen, ich konnte es kaum abwarten, sie endlich wieder in den Armen halten zu können.
Doch unser Wiedersehen sah leider ganz anders aus.

Als ich endlich den Weg in die Halle zu ihrem Filmset gefunden hatte, konnte ich meine Enttäuschung nur schwer verbergen, als ich sie nirgendwo entdecken konnte.
Ich begrüßte ein paar Leute die ich kannte, mein Blick blieb bei einem jungen Mann hängen, auf dessen Rücken producer assistent stand.
„Entschuldigung, bist du für (Y/N) Duesmann verantwortlich?", fragte ich ihn gerade heraus.
Er errötete, als er mich erkannte.
„Oh Ähm....ja also sie ist meine Chefin und ich helfe ihr bei..."
„Super, wo kann ich sie finden?", unterbrach ich ihn.
„Ähm sie ist glaube ich gerade auf der Toilette.....ich glaube sie ist krank, sie muss sich in letzter Zeit sehr oft übergeben", fügte er flüsternd noch hinzu.
Ich bedankte mich und stellte mich etwas abseits hin, sodass ich aber trotzdem noch gut sehen konnte, wenn sie wieder zurück kommen würde.

Und dann kam sie.
Zugegeben sah sie nicht gut aus, abgemagert, dunkle Schatten unter den Augen.
Schuldgefühle stiegen in mir hoch, als ich sah, dass sie um ihre linke Hand einen Verband trug.
Die Hand, die sie versehentlich auf die Herdplatte gelegt hatte - weil ich sie geschuckt hatte!
Sie stockte kurz in ihrem Gang, als sich unsere Augen trafen.
Ich ging schon einen Schritt auf sie zu, mit einem erleichterten Lächeln im Gesicht, doch dann wandte sie ihren Blick ab, richtete kurz ihre Brille und schwang sich auf ihren Stuhl.
„Es geht weiter!", rief sie Hände klatschend und das Kamerateam so wie die Schauspieler brachten sich wieder in Stellung.
Geschlagene zwei Stunden wartete ich noch, bis endlich die Mittagspause ausgerufen wurde.
(Y/N) war die erste, die zügig das Set verließ, ohne mich noch eines Blickes zu würdigen.
Doch dieses Mal ließ ich das nicht auf mir sitzen, ich hastete ihr hinter her und griff sie am Arm.
Erschrocken drehte sie sich zu mir um.
„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken, aber bitte rede mit mir!", flehend sah ich sie an.
Sie mied meinen Blick und starrte an mir vorbei ins Leere, machte aber auch nicht den Anschein, als wollte sie wieder abhauen.
„(Y/N) es tut mir wirklich wahnsinnig leid ich wollte das alles nic - wie geht es deiner Hand, wie geht es dir?", sprudelte aus mir heraus, bevor sie mich mit einer wedelnden Handbewegung zum Schweigen brachte.
„Bitte entschuldige dich nicht, ich weiß selber, dass es alles meine Schuld ist, aber ich-"
„Du was?!",fragte ich sie drängend, doch die hielt sich nur ihre Hand vor den Mund und stolperte durch die Tür zur Toilette.
Verwirrt sah ich ihr hinter her.
„Ich sag doch, sie ist krank", sagte ihr Assistent im vorbeigehen, der die ganze Szene wohl von weitem mitbekommen haben muss.
„Oder schwanger", lachte eine Frau neben ihm.
Muss man sich übergeben, wenn man schwanger war, fragte ich mich im stillen, zögerte kurz und ging (y/n) dann hinter her.
„(y/N)?", rief ich sachte und stieß eine Kabinentür auf.
Da saß sie neben der Toilettenschüssel, die Beine angewinkelt, ihr Gesicht in den Händen vergruben.
„Hey Darling", ich kniete mich neben sie und streichelte ihren Kopf.
„Alles gut, bestimmt nur ein Virus", murmelte sie.
Vorsichtig half ich ihr hoch und begleitete sie wieder nach draußen, sie war sehr wackelig auf den Beinen, daher passte ich besonders auf, dass sie nicht fiel.
„Melde dich krank, so kannst du doch nicht arbeiten!", meinte ich besorgt und zu meinem Erstaunen befolgte sie meinen Rat.
Keine Zehn Minuten später befanden wir uns hinter dem Gebäude auf dem Parkplatz.
Ich schritt auf mein Auto zu, bis ich bemerkte, dass (y/n) hinter mir stehen geblieben war.
„Kommst du nicht mit?", fragte ich sie enttäuscht.
„Ich möchte das erst klären", meinte sie ernst und ging auf mich zu, bis uns nur noch Millimeter trennten.
„Ich hab dich so vermisst", hauchte sie schließlich und vergrub ihr Gesicht in meinem Mantel.
„Ich dich doch auch", ich nahm ihr Gesicht behutsam in die Hände und legte vorsichtig meine Lippen auf ihre.
Ich war erleichtert, als sie den Kuss erwiderte.
„Tom ich...ich möchte nicht mehr zurück in meine Wohnung", brachte sie zwischen unseren Küssen heraus.
„Wieso das denn?", fragte ich perplex. War sie deswegen die letzten Wochen so abweisend und schlecht drauf?
„Du kannst natürlich bei mir einziehen - oder wir suchen dir eine neue Wohnung", fügte ich noch schnell hinzu, ich wollte sie schließlich nicht bedrängen.
(Y/N) zögerte kurz, dann flüsterte sie ein „ich will zu dir".
Lächelnd legte ich einen Arm um ihre Schulter und begleitete sie bis zur Beifahrertür, welche ich ihr sogar aufhielt.
„Aber jetzt musst du mir schon erklären, was so schlimm an deiner Wohnung ist", sagte ich, während ich aus dem Parkplatz fuhr.
„Lange Geschichte", lächelte (y/n) müde.
„Ich erzähle dir alles daheim."

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Neues Kapitel Freunde!!
Ich versuche jetzt wirklich regelmäßig zu posten, gebt gerne Feedback!

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