10|Sie ist beschäftigt

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„Wow", rutschte es Claire heraus, als ich ihr das Kleid präsentierte.
„Wirklich sexy!"
Ich verzog die Mundwinkel.
„Ich will überhaupt nichts sexy aussehen, aber ich hab halt sonst nichts anderes, was zum Motto classy passt"
„(y/n) du kannst doch mal zeigen was du hast! Du siehst so gut aus und versteckst dich immer nur in viel zu großen Pullis, du wirst das anziehen!"
Und gegen Claires Ansage konnte ich nichts machen, außer zustimmend zu nicken.
Prüfend sah ich mich im Spiegel an.
Ob Tom eifersüchtig werden würde, wenn er sehen würde, was ich an hatte ?
Sein kleiner Wutanfall vorhin hatte mich schon etwas irritiert, so hätte ich ihn nicht eingeschätzt.

Ob Tom eifersüchtig werden würde, wenn er sehen würde, was ich an hatte ? Sein kleiner Wutanfall vorhin hatte mich schon etwas irritiert, so hätte ich ihn nicht eingeschätzt

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„Kann's losgehen?", fragte Claire, als sie aus dem Bad kam.
Sie sah nicht weniger sexy aus.
Sie hatte ein hautenges rotes Kleid an, was perfekt zu ihren hellblonden Haaren passte.
Gemeinsam machten wir uns also auf den Weg zur Studentenparty, ich hatte total gute Laune und freute mich darauf,
Als wir in die Straße einbogen, konnten wir schon den lauten Bass der Musik vernehmen, so war es nicht schwer, den Eingang zu finden.
Claire und ich wurden laut schreiend von unseren Freunden begrüßt und bekamen direkt einen Shot in die Hand gedrückt.
Wir stießen an und tranken zusammen, meine Kehle brannte von dem hochprozentigem Alkohol.
Mir wurde ganz warm in der Brust und wie selbstverständlich kam ein Junge angelaufen, der mir ein Getränk in die Hand drückte.
Ich roch daran und musste lächeln, Vodka Lemon, mein liebstes Getränk.
Das konnte nur ein gutes Zeichen sein.
Ich nahm zwei kräftige Schlücke und gesellte mich dann zu den anderen.
Und so ging es den ganzen Abend weiter, nach meinem fünften Getränk merkte ich, wie mir langsam schwindelig wurde, was mich aber nicht daran hinderte, noch mehr Shots zu trinken.
Ich musste kurz an die frische Luft, ich war kurz davor, mich zu übergeben.
Na super, ich war total betrunken, obwohl ich Tom doch versprochen hatte, genau das Gegenteil zu machen.
Und genau dann klingelte mein Handy.
Mühsam kramte ich es aus der Tasche.
Als ich Toms Namen auf dem Display sah, biss ich mir auf die Lippe, sollte ich ihn wegdrücken?
Er würde doch merken, dass ich total dicht war, außerdem hatte ich ganz vergessen, ihm den Standort zu schicken.
„Hallo?", nuschelte ich, als ich auf Anruf annehmen gedrückt hatte.
„Hallo (y/n), was ist los? Du hast doch gesagt du schickst einen Standort, damit ich dich abholen kann?! Es ist schon zwei Uhr nachts!", sagte Tom vorwurfsvoll.
„Schon so spät?", lallte ich, obwohl ich mich mehr als nur bemühte, normal zu klingen.
Da ich schon strauchelte, ließ ich mich langsam auf den Bordstein fallen.
„Ähm ja? Hast du nicht auf die Uhr geschaut"
Shit, Tom klang sehr wütend.
„(y/n) bist du etwa betrunken?!"
Ich wusste nicht ganz, was ich darauf antworten sollte. Es war wohl mehr eine Feststellung, als eine Frage.
Während ich noch nach einer passenden Rechtfertigung suchte, regte Tom sich am anderen Ende der Leitung furchtbar darüber auf.
Plötzlich kam der junge, der mir ganz am Anfang das Getränk gereicht hatte, auf mich zugelaufen.
Er hatte mich schon länger von weitem beobachtet und das Telefonat mitgelauscht.
So schnell wie er mir das Handy aus der Hand riss, konnte ich gar nicht reagieren.
„Sie ist beschäftigt", sprach er in den Hörer und beendete das Gespräch.
„Spinnst du?!", wütete ich, während ich mich an ihn hochzog.
Er musste mich festhalten, da ich alleine nicht mehr gerade stehen konnte.
„Hey du sollst heute Abend Spaß haben, morgen kannst du dich immer noch mit deinem Spielverderber daheim rumschlagen!", und damit zog er mich wieder hinein in die Menge, freudig tanzte ich mit meinen Freundinnen, die Konsequenzen waren mir in meinem aktuellen Zustand gerade nicht bewusst.

Tom's POV (etwas früher am Abend)

Nervös trommelte ich mit den Fingern auf der Küchentheke herum.
Mein kleiner Eifersuchtsausbruch von heute morgen war mir peinlich, ich wollte (y/n) nicht vergraulen, sie bedeutete mir wirklich viel.
Mehr, als ich zugeben würde.
Doch gerade deswegen war ich wahrscheinlich so eifersüchtig, sie gehörte mir und sonst niemand!
Ich wollte unbedingt wissen, was sie jetzt so machte, wie sie aussah....spielte sie ein paar Runden beerpong oder tanzte sie nur ausgelassen mit ihrer besten Freundin? Oder mit einem jungen?
Bei dem Gedanken wurde ich wütend.
Ich nahm mein Handy zur Hand und suchte ihren Instaccount.
Wir hatten nie unsere Social Media Accounts ausgetauscht, es hatte sich nie ergeben, außerdem waren meine sowieso nicht schwer zu finden.
Mist, privat!
Ich überlegte kurz und öffnete dann die App TikTok.
Hier war ich tatsächlich unter falschem Name angemeldet, da ich den Account eigentlich nur nutzte, um die neusten Papparazzi Bilder von mir zu sehen.
TikTok hatte Instagram wohl als die #1 Social Media App abgelöst.
Hier war es tatsächlich nicht schwer, ihren Account zu finden.
Wow, mehrere Millionen Follower, beeindruckt starrte ich auf die Zahl.
Ich scrollte die Videos hinunter. Ganz oben abgepinnt waren Ausschnitte aus ihrem Kurzfilm und ein Clip von der Preisverleihung.
Ich scrollte etwas weiter und klickte auf ein Video, welches erst vor drei Stunden gepostet wurde.
(Y/n) und ein blondes Mädchen, welches ich anhand dem markierten Account als Claire, ihre beste Freundin, identifizierte, liefen nebeneinander die dunkle Straße entlang und sangen ausgelassen bei dem hinzugefügten Song mit.
Erst musste ich schmunzeln, dann sah ich erst, was (y/n) anhatte.
Sie sah wirklich gut aus in dem schwarzen engen Kleid, sexy....zu sexy!
Ich ärgerte mich sehr über sie.
Warum hatte sie denn sowas angezogen, um die Jungs auf der Party zu begeistern?!
Wut und Übelkeit stieg in mir hoch.
Was ist, wenn sie mich verlässt, für jemand besseren, für jemand jüngeren ?!
Ich war fast den Tränen nahe, je mehr ich mich hineinsteigerte.
Sie war wirklich etwas besonderes, so hatte ich noch bei niemand anderem gefühlt.
Stunden vergingen, mein Blick klebte an meinem Handy, immer eine Nachricht von ihr erwartend.
Irgendwann döste ich ein, als ich wieder wach wurde, war es schon nach zwei Uhr, mitten in der Nacht.
Immer noch keine Nachricht von ihr, dabei wollte ich sie schon längst abgeholt und hier in meinen Armen liegen haben.
Ich klickte auf ihren Kontakt und dann auf den kleinen Hörer unter ihrem Namen.
„Hallo?", nuschelte ihre Stimme am anderen Ende der Leitung.
„Hallo (y/n), was ist los? Du hast doch gesagt du schickst einen Standort, damit ich dich abholen kann?! Es ist schon zwei Uhr nachts!", sagte ich vorwurfsvoll.
„Schon so spät?", sie hörte sich überrascht an, doch ich konnte ihr lallen nicht überhören, egal wie viel Mühe sie sich gab, es zu verstecken.
Ähm ja? Hast du nicht auf die Uhr geschaut?!", ich war komplett wütend.
„(y/n) bist du etwa betrunken?!"
In mir brodelte es, ich wollte sie sofort abholen, ich machte mir große Sorgen, dass ihr in diesem Zustand etwas passieren konnte.
Doch dann antwortete mir plötzlich eine männliche Stimme.
„Sie ist beschäftigt"
Ungläubig sah ich auf den Bildschirm - aufgelegt!
Das konnte doch jetzt wohl nicht ihr Ernst sein!
Ich war wütend und traurig zu gleich.
Irgendwie dachte ich, dass ich endlich die Frau fürs Leben gefunden hatte.
Mit ihr fühlte sich alles so leicht an, so schön....
Ich biss mir auf die Lippe, das musste alles ein großes Missverständnis sein, (y/n) war doch nicht so eine!
Ich tippte ihr eine schnelle Nachricht, sie soll mich sofort zurückrufen.
Tatsächlich klingelte mein Handy eine halbe Stunde später.
„(y/n)?"
„Hey Tom, tut mir leid wegen vorher, so ein Typ hat sich einfach mein Handy genommen..."
Ich war erleichtert, ihre Stimme hörte sich schon viel klarer an.
„....holst du mich trotzdem ab?", fragte sie betreten.
„Ja natürlich, schick mir die Adresse ich fahr sofort los", damit legte ich auf.
Ich war immer noch ziemlich sauer, aber trotzdem freute ich mich, sie zu sehen.

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