Please tell me pt.2|Spiderfrost

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Ship: Spiderfrost
Genre: Kurzgeschichte
Warnings: Blut
Wordcount: 1 480 Wörter
Summary: Loki erzählt die Wahrheit. Aber ist es die ganze Wahrheit?
Notes: Die Fortsetzung ist ein wenig schwach, aber egal.

„Ich bin gefallen. Ich konnte mich nicht erinnern wie schnell, lange oder warum ich überhaupt dort war. Es fühlte sich endlos an und doch hatte ich kein Gefühl für Zeit. Ansonsten konnte ich nichts fühlen. Es war weder kalt noch warm. Meine eigene Berührung war geisterhaft. Ich habe geschrien, aber kein Ton erreichte meine Ohren."

Stumm lauschte Peter Lokis Erzählung. Eine Gänsehaut zog sich langsam über seinen ganzen Körper als er sich die Folter vorstellte. Lokis Beschreibung erinnerte ihn an ein Ziel der Weißen Folter über die er Natasha und Clint vor einiger Zeit hat reden hören - sensory deprivation. Dem Gefangenen wird jeder Sinneseindruck entzogen, bis er schlussendlich sich selbst vergisst. Diese Art der Folter hinterlässt keine körperlichen Spuren, aber psychisch stirbt das Opfer.

„Ich verlor langsam das Gefühl für mich selbst. Wer ich war." fuhr Loki fort. Es kostete ihn alle Kraft die Erinnerungen in Worte zu fassen. „Dann bin ich auf einem totem Planeten gelandet." Er machte eine kurze Pause, als kostete ihm viel Überwindung darüber nachzudenken. „Ich... Dort traf ich Thanos. Ein grausames Wesen mit einem schrecklichem Plan. Ich weiß nicht viel, aber es betrifft das ganze Universum. Er gab mir das Zepter."

Peter dachte an die Aufnahmen in denen Loki zum ersten Mal auf die Erde kam. Er hatte so kaputt ausgesehen. „Was war davor? Bevor er die das Zepter gab." Wie ein Reh im Scheinwerferlicht erstarrte Loki. Er antwortete nicht. Erst als Peter die Frage wiederholte, sprach er weiter. „Er hat versucht mich zu überzeugen die Erde anzugreifen." Peter begann langsam zu verstehen. „Wie?"

Loki schwieg. „Loki, wie hat er versucht dich zu überzeugen?" Der andere mied seinen Blick. „Ich hatte nie vor die Erde anzugreifen, zu regieren." gestand Loki. Peter sah wie seine Hände zitterten. Der Schwarzhaarige sah ausweichend zu Boden. Sanft nahm Peter die zitternden Hände in seine. Er rückte näher an Loki und sah in aufmunternd an. Unsicher erwiderte Loki seinen Blick. „Erst hat er versucht mich mit Worten zu überzeugen. Als ich sein Angebot abgelehnt habe, hat er seine Methode geändert. Mit.. Mit Gewalt hat er versucht mich zu überzeugen."

Peter biss sich mitfühlend auf die Lippen. Er drückte Lokis Hände in seinen. Folter? Loki hatte das nicht verdient. Er war quasi gezwungen worden zu tun was dieser Thanos verlangte. Er hatte keine Wahl. Er musste es tun um der Folter zu entkommen. Peter stockte. Was hatte Loki gesagt? Versucht zu überzeugen. Versucht! Hatte Loki am Ende tatsächlich zugestimmt? Peter sah ihn schief an.

„Aber du hast dennoch nicht zugestimmt." folgerte Peter. Loki schwieg erneut. „Oder?" „Mein Kopf tut weh. Telepathie ist nicht so angenehm." lenkte er vom Thema ab. „Lass uns wann anders weiter reden." Er wollte schon aufstehen, als Peter ihn an den Schultern fasste. „Loki, sag es mir!" verlangte Peter. Zum ersten Mal erwiderte Loki seinen Blick.

Lokis grüne Augen leuchteten im Sonnenlicht. Grün! Da verstand Peter. Thanos konnte Loki nicht überzeugen, selbst unter Folter hatte Loki nicht zugestimmt. Aber das Zepter hatte ihn umgestimmt! Peter erinnerte sich an Clints eiskalte blauen Augen. Lokis waren ebenso blau. Die Überwachungsaufnahmen waren wie in Peters Kopf gebrannt.

„Er hat das Zepter verwendet." stieß Peter hervor. Die Panik in Lokis Augen schockierte Peter. „Kein Wort zu niemanden." presste Loki schnell hervor. Verwirrt sah Peter ihn an. „Es stimmt! Du bist unschuldig!" platzte es aus ihm heraus. Panisch legte Loki ihm eine Hand vor den Mund. „Klappe."

Er schob die Hand des anderen beiseite und sah ihn irritiert an. „Warum? Du bist unschuldig. Du hast keine Strafe verdient." Schuldbewusst wandte Loki sich an und stand auf. „Das hätte nicht passieren sollen, okay." Im schnellen Schritt ging er auf und ab. „Ich hätte stärker sein müssen. Ich hätte mich nicht dem Zepter widersetzen müssen. Wenn ich besser gewesen wäre, hätte niemand sterben müssen!" fluchte er schuldig.

„Hey." Sanft umarmte Peter ihn von Hinten. „Ich denke niemand hätte sich dem Zepter widersetzt können. Du warst am Ende. Der Terror vom Fall und die Schmerzen der Folter. Jeder wäre unter diesen Umständen gebrochen." Langsam sank Loki in Peters Umarmung. „Wir müssen es den anderen sagen. Sie werden es verstehen." Sofort versteifte sich Lokis Haltung. „Nein." wisperte er. „Bitte nicht. Es ist besser sie halten meine Strafe für verdient. Es ist immer noch meine Schuld. Bitte Peter versprich es mir. Du sagt es keinem der Avengers."

„Aber-" „Kein Aber," unterbrach Loki. „Versprich es." Geschlagen willigte Peter ein. Er verstand Lokis Motiv zwar nicht, aber versprach dennoch kein Wort zu den Avengers zu sagen. Stille legte sich zwischen die beide. „Ich hab nicht gelogen. Mein Kopf tut wirklich weh." meinte Loki. Peter schmunzelte. „Sorry, ich lass dich in Ruhe."

Peter erreichte gerade die Tür, als ihn ein seltsames Gefühl überkam. Verwirrt sah er auf seine kribbelnde Hand. Ein bunter Schimmer erfasste sie und langsam schien sie sich aufzulösen. Panisch rief er nach Loki. Dieser starrte ebenso überrascht auf seine Hände, während sie ebenfalls von einem bunten Schimmer umfasst wurden.

Das Gefühl breitete sich von seiner Hand über seinen ganzen Körper aus. Im nächsten Moment schrie er. Er fühlte sich als würde er quer durch das Universum geschleudert werden. Genau das wurde er auch. Hilfesuchende schlug er mit den Armen um sich, als er zu einem anderen Punkt im All gerufen wurde. „Lokiiii!"

Keuchend fiel er auf die Knie. „Was war das?" murmelte er mit schwirrendem Kopf. Erschöpft fasste er sich an die Stirn, als seine Hand einfach hindurch glitt. „Bin ich tot?" fragte er lautlos als er seine durchsichtigen Hände sah. Sie wirkten beinahe geisterhaft als er durch sie hindurch blickte.

„,Steh auf, Junge." Erschrocken hob Peter den Kopf. Wo zum Teufel war gelandet? Unsicher hob Peter den Kopf und erstarrte. Er war eindeutig nicht mehr auf der Erde. Ein Thronsaal aus purem Gold erstreckte sich vor ihm. Er kniete vor einer Treppe an deren Spitze ein gigantischer Thron stand. Darauf saß ein alter Mann. Mit seinem einem Auge - das andere war von einer Augenklappe verdeckt - starrte er auf Peter hinab. Das war wohl Odin. Demnach war er auf Asgard...

Langsam kämpfte sich der Junge auf die Beine. „Hallo?" sagte er unsicher. „Sterblicher," Ein Schauer lief über Peters Rücken beim Klang der mächtigen Stimme. „Was hat Loki dir erzählt?" Der wandte seinen Blick von Peter und sah auf etwas neben ihn. Loki kniete etwas hinter Peter und sah seinen Vater schockiert an.

„Loki?" fragte der Braunhaarige besorgt. Statt einer Antwort zuckte Loki irritiert mit den Schultern. Er war in einer ebenso geisterhaften Form wie Peter. Scheinbar waren sie ohne Körper hier, nur ihr Geist. Ging das überhaupt? Loki sah ihn verzweifelt an als er sich an die zusammengenähten Lippen fasste. Augenscheinlich konnte er in dieser Form weder normal noch per Magie sprechen.

„Was hat Loki dir erzählt?" wiederholte Odin seine Frage. Langsam löste Peter seinen Blick von Loki und sah den König Asgards an. Peter zögerte. Er hatte Loki versprochen den Avengers nicht zu sagen, von Odin war nie die Rede. Schnell hatte er einen Entschluss gefasst. Er erzählte Lokis Vater alles. Was vor den Angriffen auf die Erde geschah bis zu den Ereignissen im Tower. Odin unterbrach ihn kein einziges Mal. Gebannt lauschte er Peters Erzählung.

Als Peter seinen Monolog beendete, nickte Odin nachdenkend. Er senkte den Kopf und schwenkte seine Hand. Überrascht keuchte Loki hinter Peter auf. „Was?" Nach Luft schnappend tastete Loki nach den Drähten an seinen Lippen. Sie waren weg. Erschrocken sah er zu Odin auf. Trocken lachte er auf. „Ernsthaft?" Lachend stand er auf.

„Das ist nicht dein Ernst? Jetzt! Jetzt erst bist du so weit mir zuzuhören? Damals hast du mich kein Wort erklären lassen. Sondern mir sofort den Mund zunähen lassen! " fluchte Loki lauthals. „Selbst wenn du mich es damals erklären lassen hättest, hättest du mir sicher kein Wort geglaubt, oder? Loki lügt bekanntlich immer." Odin stand auf und trat die Stufen zu ihnen hinab. „Es muss dir erst jemand anderes als ich erzählen, damit du es glaubst."

Odin stand vor ihm. Schwermütig legte er ihm die Hand auf die Schulter. „Es tut mir leid." Mit tränengefüllten Augen sah Loki seinen Vater an. „Ich glaube dir, mein Junge." Loki riss sich aus seinem Griff, erwischte Peter am Arm und die beiden verschwanden zurück auf die Erde. „Zu spät."

Sie saßen wieder auf Lokis Bett. Die Drähte lagen zwischen den beiden am Bett, als Blut von Lokis Lippen tropfte. Schnell griff Peter nach einigen Taschentüchern und gab sie Loki. Er hielt sie sich an die starke Blutung. „Danke Peter." Er nahm den Braunhaarigen in den Arm. „Wirklich."

||Marvel Oneshots||Where stories live. Discover now