Don't look pt.2|Frostiron

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Ship: Frostiron
Genre: Fluff
Warnings: None
Wordcount: 1 245 Wörter
Summary: Der Name seines Seelenverwandten erscheint. Wie wird Tony sich entschieden?

Schau nicht nach...

Der Name brannte sich in seinen Arm. Tony warf den Kopf in den Nacken als ihnen dieses magische Gefühl einnahm. Sein Atem stockte. Er fühlte sich unglaublich. Keuchend schloss er die Augen. Noch nie hatte er so etwas empfunden. Er hatte das Gefühl zu schweben. Als würde sich seine Seele von seinem Körper lösen.

Loki hatte recht behalten. Es war ein unglaubliches Gefühl. Seltsam, dass er genau in diesem Moment an Loki dachte. Nach einigen Minuten verblasste das Gefühl. Er deckte seinen Unterarm mit seiner anderen Hand ab. Unsicher blickte er auf seinen abgedeckten Arm. Seine Hand verdeckte den ganzen Namen. Ein kurzer Name folgerte Tony.

Er überlegte seine Hand aufzuheben. Ganz? Vielleicht nur ein kleines Stück. Um den Anfangsbuchstaben zu sehen? Tony zögerte. Einige Minuten saß er wie eingefroren da. Er atmete tief durch. Er hatte sich entschieden. Entschlossen packte er den Verband. Vorsichtig band er ihn um seinen Arm. Nicht einen Buchstaben bekam er zu Gesicht. Sein Herz schlug noch nie so heftig wie in diesem Moment.

Mit etwas Tape klebte er den Verband ab - Fertig. Er fühlte sich als würde dieses magische Gefühl von vorhin noch einmal in ihm auflodern. Er seufzte tief und fühlte sich... gut? Ja, er fühlte sich tatsächlich gut. Er bereute seine Entscheidung nicht. Er hatte den Leben einen Teil seines Mysteriums gelassen. Es war wie eine Mathegleichung, die er nicht lösen konnte oder eine Maschine, die er einfach nicht zum Laufen bringen konnte. Eine Aufgabe der er sich stellen musste. Wenn er genügend Zeit und Energie investierte, würde er sie sicher lösen. Ebenso wie die Liebe. Tony könnte sich definitiv mal als Poet versuchen. Das war eine fabelhafte Metapher.

Glücklich und zufrieden legte Tony sich schlafen. Das ganze Wochenende lass er Beiträge im Internet über Leute, die es gleich gemacht haben wie Loki. Er fand die romantischsten Geschichten von Menschen aus aller Welt. Sie fanden Liebe an den unerwartetsten Orten, ohne es zu erahnen oder durch einen Namen zu wissen, das ist ihr Lebenspartner. Nein, es waren einfach Gefühle zweier Menschen, die sich ohne Nachdruck des Schicksals gefunden hatten. Es gab sogar Pärchen, bei denen der eine Partner wusste wer sein Seelenverwandter war und dennoch jemand anderen wählte.

Schon am Montagmorgen stürmten seine Freunde auf ihn zu. „Und erzähl schon!" „Wolltest ein Geheimnis daraus machen, oder?" „Wir haben das ganze Wochenende versucht dich zu erreichen." brabbelten sie darauf los. „Wer ist es?" Tony deutete ihnen die Klappe zu halten. „Die Sache ist die..."

„Oh mein Gott," wurde Tony ins Wort gefallen. Die andern sahen es auch direkt. „Nicht dein Ernst?" entfuhr es Natasha als erste als sie dem Verband sah. Tony nickte nur. „Sag mir, dass du dich für den Namen schämst oder sowas. Sonst würdest du ja nie- du hast doch nachgeschaut?" Hektisch schüttelte Tony den Kopf nachdem Clint fertig war. „Nein, hab ich nicht." Verblüfft sahen sich seine Freund an. Monate lang redete er von nichts anderem und dann schaut er doch nicht nah.

Die Gruppe ging gemeinsam nach drinnen. Bruce zog Tony etwas zur Seite. „Ich finds gut, dass du dich nicht auf dieses gesellschaftlich gepriesene Schicksalsglücksspiel einlässt."

Noch schockiert von ihrem Freund gingen die anderen zum Unterricht. Auch Tony ging in seine Klasse. Er setzte sich auf Lokis Tisch und grinste den Schwarzhaarigen an. „Ich bin überrascht." sagte dieser. „Ob du's glaubst oder nicht, aber das bin ich selbst auch." lachte Tony. „Bereust du's?" hackte er nach. Der Brunette schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab das ganze Wochenende über Pärchen recherchiert, die das auch so machen. Verdammt interessant. Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen."

„Meine Schwester hat das auch so gemacht. Und ihre Beziehung ist genauso echt und liebevoll wie die von Thor und Jane. Sie braucht keinen kosmische Kraft um zu wissen, dass sie ihre Freundin liebt." Tony hörte aufmerksam zu. „Ich war anfangs recht ungeschlossen, ob ich es ihr oder Thor gleich tun sollte. Aber so hatte dann doch die besseren Argumente." fasste er grob zusammen.

„Hast du vielleicht Lust nach der Schule mal mehr darüber zur reden." Nach kurzem Überlegen nickte Loki. „Sicher." Und aus einem Treffen nach der Schule wurden zwei, dann drei, dann ganz viele. Später wurden sie dann zu offiziellen Dates. Die beiden kamen sich nahe. Vielleicht waren sie ja wirklich verliebt. Es dauerte einige Zeit, doch schlussendlich waren die beiden ein Paar.

Ohne Zutun des Schicksals oder Universums hatte die beiden sich gefunden und ihnen war klar, ja das ist Liebe. Jahrelang gingen sie zusammen durch Dick und Dünn, bis sie schlussendlich sogar heirateten. In all der Zeit hatte Tony kein einziges Mal daran gedacht nachzuschauen, was unter seinem verhüllten Arm stand. Das Verdecken des Namens war mittlerweile um einiges häufiger gesehen als früher. Loki und Tony waren Vorreiter zu diesem Trend gewesen. Als Tony Alt genug war und Stark Industries übernahm, schien ihre Beziehung für die Presse sogar noch interessanter als der Führungswechsel. Die Nachrichten verbreiteten sich irrsinnig schnell und viele begannen ihrem Vorbild zu folgen.

„Soll ich nachschauen?" fragte Peter unsicher. In wenigen Minuten war der 17 Geburtstag ihres Adoptivsohns. Tony und Loki saßen neben dem Jungen auf dem Sofa. „Du hast noch 10 Minuten dich zu entscheiden." antwortete Loki stumpf. „Das ist nicht hilfreich." beschwerte sich der Teenager. Loki und Tony sahen den Jungen liebevoll an, bevor sie einen wissenden Blick teilten. „Es ist vollkommen Egal, wie du dich entscheidest." versuchte Tony auf ihn einzureden. „Anthony ist 20 Minuten danach im Dunkeln gesessen und hat sich dann erst entschieden." warf Loki lachend ein. Genervt stieß Tony ihn den Ellbogen in die Rippen.

Er hatte nicht nachgesehen. Ebenso wie seinen Schwester, die vier Jahre später 17 wurde. Peter hatte inzwischen schon die verrücktesten Beziehungsgeschichten vorzuweisen. Er wusste, er hatte die Abkürzung für all das direkt auf seinem Arm stehen und dennoch sah er nicht nach. Ihm war klar, dass all diese Beziehungen und teils katastrophalen Dates Teil der Geschichte waren. Wer will schon im ersten Level den Endboss besiegen, hatte Morgan damals gesagt.

Es dauerte für die beiden und dennoch fanden sie ihre zweite Hälfte. Ob es die war, die das Schicksal ihnen geben wollte, wussten sie nicht und es kümmerte sie ebenso wenig. Loki und Tony waren stolz auf ihre beiden Kinder. Sie wussten sie hatten alles richtig gemacht, denn ihre Kinder waren glücklich.

Das mittlerweile alte Paar saß auf der Veranda. „Warum hast du eigentlich kaum graue Haare, das ist unfair." nörgelte der Erfinder. „Schönheit verfällt nicht." lachte Loki. „Außerdem gefällt mir das weiß." Er strich durch das inzwischen feine Haar seines Mannes. „Weißt du was? Lass uns mal nachschauen." Überrascht sah Loki ihn an. „Wie kommst du darauf?" hinterfraget er die Idee. „Warst du nie neugierig? Oder hast du Angst du hättest wen besseres bekommen können?"

Loki verdrehte die Augen. „Wenn dann müsste da schon Angelina Joelie stehen, damit ich dich jetzt noch verlasse." scherzte er. „Also entschieden." Tony nahm sich Lokis Arm und begann den Verband abzurollen. Dieser tat es ihm gleich. Sie zogen ihn ab und zugleich drehten sie ihren Arm, um den Namen zu lesen. Augenblicklich begannen sie zu lachen. Ein heiteres und ausgelassenes Lachen. Wer hätte das nur gedacht?

Die beiden teilten einen sanften Kuss. Belustigt betrachten sie den Namen ihres Mannes auf ihren Unterarm. All die Jahre hatten sie den Namen ihrer Liebe, ohne es zu wissen, an sich getragen. Das Schicksal der Liebe findet seinen Weg, ob man es nun weiß oder nicht.
Loki & Tony.

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