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J U L I A N
Verträumt und vielleicht etwas zu offensichtlich klebte mein Blick durchgehend an meinem Freund. Ich beobachtete, wie mein Freund über den grünen Rasen lief, wie er seine Mitspieler ab und zu stellte und seine Gegner das ein oder andere mal in den Wahnsinn trieb.
Im Stadion war es laut, vielleicht etwas zu laut für mich und diese ganze Lautstärke stresste mich etwas. Deswegen saß ich des Öfteren im VIP-Bereich des Stadions, in welchem die Lautstärke glücklicherweise etwas gedämmt war.
Mein inzwischen großer Babybauch war unter einem roten Trikot meines Freundes versteckt und ich hielt meine Regenjacke über meinem Arm gelegt, weil es draußen tatsächlich leicht nieselte – aber was hatte ich hier in England auch anders erwartet?
„Du starrst ihn ja fast mit Herzen in den Augen an.", gluckste Mason plötzlich neben mir, während er sich neben mich stellte und sich an seine Krücken lehnte, die er brauchte, weil er sich vor ein paar Wochen tragischerweise das Kreuzband gerissen hatte.
Der langjährige beste Freund und nun tatsächlich auch fester Freund von Declan grinste mich breit an und ich lächelte, während ich deutlich spüren konnte, wie rot ich wurde.
„Das gleiche könnte ich aber auch über dich in dein Dauergrinsen sagen.", erwiderte ich und stupste ihn leicht an der Schulter an. Mason war es nun, der rot wurde, jedoch lachte er laut und hell und auch ich musste lachen.
Ich konnte mich noch wie gestern daran erinnern, als Kai mir am Tisch erzählt hatte, dass Declan heute viel früher das Training verlassen hatte, weil Mason sich verletzt hatte. Ich war natürlich auch besorgt um den Engländer, denn ich hatte mich in den letzten Monaten auch noch mehr mit Mason angefreundet.
„Es ist schön zu sehen, wie Kai bei dir ist.", sagte Mason dann und ich riss meinen Blick wieder von meinem Freund, der gerade einen guten Angriff gemacht hatte.
Verwirrt runzelte ich die Stirn und sah dem aktuellen Manchester United Spieler in die Dunklen Augen.
„Wenn er bei mir ist? Wie ist er denn so, wenn ich nicht da bin?", fragte ich grinsend vor Überforderung und hörte selber deutlich heraus, dass meine Stimmlage ein paar Oktaven höher war, als dass ich es geplant hatte.
Mason schien den Umschwung bei mir zu merken, denn seine Augen wurden ganz groß und er beeilte sich zu sprechen, bevor mein Gehirn dumme Ideen von sich geben konnte.
„Er ist fröhlicher, gelassener. Als könnte ihn nichts die Laune verderben und er würde sogar ein Lächeln auf den Lippen tragen, wenn er das Derby verlieren würde, aber er danach dich sehen könnte.", erklärte Mason und ich spürte, wie gerührt ich war.
