Kapitel 11

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Wir waren seit ungefähr einer Stunde wieder zuhause und ich lang im unteren Badezimmer in der Wanne, genoss das heiße Wasser, welches meinen kalten Körper langsam erwärmte. Ich hatte mir einige Kerzen angezündet, während ich das Wasser habe einlaufen lassen und nun erhellte das flackernde Licht den großen Raum.

Bevor ich mich in das Badezimmer zurückgezogen hatte, hatte Loki angedeutet, dass wir unbedingt miteinander reden mussten. Anscheinend gab es etwas, das er noch loswerden wollte. Ich dachte darüber nach und erinnerte mich, dass er mit mir noch darüber sprechen wollte, warum sein Bruder versucht hatte, ihn einzusperren. Meine Gedanken fingen an, um diese Aussage zu kreisen. Klar, Loki hatte sicher einige Ansichten, die man für umstritten halten könnte, unter anderem sein Umgang mit Dolchen und der Meinung, dass die Menschen ihren freien Willen abgeben sollten. Doch bis jetzt hatte ich noch nichts davon gehört, was er wirklich angestellt haben musste.

Mein Blick huschte zu meinem Handy, dass auf einem kleinen Hocker neben dem Waschbecken lag und ich dachte darüber nach, ob ich es wagen sollte, einfach mal nach ihm zu Googlen. Ich wollte mich gerade mich gerade vorbeugen und danach greifen, da klopfte es an der Tür.

„Ja?", rief ich und keine Sekunde später erschien Lokis dunkler Schopf im Türspalt. „Komm ruhig rein", meinte ich und schmunzelte, als er zögerlich eintrat.

Sein Blick wanderte zu mir und ich könnte schwören, dass seine Augen einen Tick dunkler wurden, als er mich in der mit Schaum überfüllten Wanne liegen sah. Natürlich konnte er nichts von meinem Körper erkennen, doch ich war mir sicher, dass seine Vorstellung auf Hochtouren lief. Fast kaum merklich leckte er sich über die Lippen und blieb letztendlich neben mir stehen. Er hockte sich neben die Wanne und legte einen Unterarm auf den Rand ab.

„Hey", raunte er und ließ den Blick über den Schaum wandern, unter dem sich mein Körper verbarg. Schließlich sah er mir ins Gesicht und seine Mundwinkel hoben sich zu einem leichten Lächeln.

„Hey", erwiderte ich und sah dabei zu, wie er seine Hand leicht anhob und mir sanft über die Schulter strich.

„Rutsch noch ein bisschen weiter runter und mach dir die Haare nass. Ich wasche sie dir."

Überrascht sah ich ihn an, gehorchte aber. Ich ließ es zu, dass er meinen Kopf unter Wasser führte und dann wieder nach oben. Nun waren meine langen dunklen Wellen geglättet und hatten eine fast schwarze Farbe angenommen.

„Wie viel Uhr ist es?", fragte ich, streckte mich und erstickte ein Gähnen. Loki zuckte mit den Schultern. „Ungefähr acht, nehme ich an."

Loki streckte die Hand aus, nahm eine Tube mit Shampoo und drückte etwas davon in seine Hand. Er verrieb das Shampoo in den Handflächen, bis sich Schaum bildete. Als er den Schaum in meine Kopfhaut einmassierte, warf ihm einen Seitenblick zu. „Du wolltest mir noch etwas erzählen", erinnerte ich ihn, bekam es einfach nicht aus dem Kopf.

„Das hat noch Zeit bis nach deinem Bad."

Ich nickte, während Loki den Wasserhahn aufdrehte und klares Wasser in seine Hände und über mein Haar laufen ließ. Ich spürte, wie sein Blick sich auf meinen Hals richtete und er ärgerlich das Gesicht verzog. Ich wusste was er sah. Den langsam verblassenden Kratzer an meinem Hals, der immer noch von unserer ersten Begegnung zeugte.

„Es ist okay", murmelte ich, doch der Schwarzhaarige ignorierte es. Ärgerlich über sich selbst nahm er einen Waschlappen aus einem Regal und tunkte ihn ins Wasser. „Jetzt lass mich dein Bein sehen."

Ich hob mein Bein, sodass es aus dem Schaumberg herausragte. Loki nahm meinen Fuß in eine Hand und wusch dann vorsichtig über meine Haut, bevor er dasselbe an dem anderen Bein wiederholte. Er beendete die Reinigung meiner beiden Beine und gab mir dann zu verstehen, dass er sich als Nächstes um meine Hände kümmern wollte. Es war ein merkwürdiges Gefühl, mich von jemand anderen waschen zu lassen und gleichzeitig sorgte es für eine Wärme in meinem Bauch, die ich so kaum kannte. Mein Herz begann schneller zu schlagen, als mein Bein wieder ins Wasser tauchte und ich ihm meinen Arm darbot.

Falling  *Loki FF*Where stories live. Discover now