Kapitel 12

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„Ich fange an, mich daran zu gewöhnen", murmelte Loki und zog mich fester in seine Arme.

Ich lächelte leicht und schmiegte meine Wange an seine nackte Brust. Auch ich gewöhnte mich daran, ihn hier bei mir zu haben, neben ihm zu liegen. Es fiel mir schwer, mir vorzustellen, dass es eines Tages nicht mehr so sein könnte. Zärtlich fuhr ich mit meiner Hand auf und ab, die eben noch auf der glatten Haut seines Bauches lag. Fuhr über die definierten Linien seiner Muskeln und grinste, als ich eine leichte Gänsehaut an den Stellen bemerkte, die ich eben noch berührte. Vor ein paar Tagen noch hätte ich mir nicht vorstellen können, dass es jemals so einfach zwischen uns sein könnte.

Meine Finger erreichten eine Stelle an seiner Seite, kurz über seinem Hüftknochen. Zaghaft fuhr ich über die noch leicht verfärbte Haut, an der sich vor einigen Tagen noch ein dunkler Bluterguss erstreckte. Nun war er kaum noch zu sehen. Bis heute wusste ich nicht, wie er sich diesen zugezogen hatte und auch wenn wir längst darüber hatten reden wollen, traute ich mich nicht, ihn danach zu fragen. Unauffällig zog ich meine Hand wieder zurück und sah zu ihm auf.

„Ich hoffe doch, dass es nicht deine übliche Masche ist, in Häuser einzubrechen, um so eine Frau kennenzulernen", stichelte ich amüsierte und war gefangen in seinen blauen Augen, die nun auf mich herabsahen.

„Nicht ganz", raunte er. „Doch es hat doch ganz gut funktioniert." Er zwinkerte mir zu und drückte mir einen raschen Kuss auf die Stirn.

Ich boxte ihm spielerisch gegen die Brust. Doch noch bevor ich etwas sagen konnte, rutschte er unter mir hervor und beugte sich anschließend über mich. Seine Hände stütze er neben mir ab und sein schwarzes Haar hing ihm ins Gesicht. Langsam beugte er sich zu mir herunter und nahm meinen Mund mit einem langen, gierigen Kuss in Beschlag.

„Wieder?", murmelte ich kichernd an seinen Mund, als ich spürte, wie er sich härter werdend an meinem nackten Bein regte.

„Immer, Darling", raunte er und biss mir zärtlich in die Unterlippe. Lustvoll stöhnte ich auf und spürte, wie mein eigenes Verlangen wieder erwachte. Genüsslich schlang ich meine Arme um seinen Nacken und zog ihn näher an mich heran. Ich bekam einfach nicht genug von ihm und war bereit, mich wieder einmal um den Verstand bringen zu lassen.

Am nächsten Morgen war ich allein in der Küche und räumte nach dem Frühstück noch ein wenig auf. Aus den Lautsprechern drang Lion von Hollywood Undead und versüßte mir den Morgen. Ich hatte mir schon ein wenig abgewöhnt, solche Musik in Lokis Gegenwart zu hören. Nicht weil er es nicht wollte, sondern weil ich selbst festgestellt hatte, dass es einfach nicht seinen Geschmack traf. Daher drehte ich die Lautstärke soweit auf, wie es ging und war ruckzuck in der Küche fertig.

Wo Loki gerade war, konnte ich eigentlich nicht so recht sagen. Nach unserem gemeinsamen Frühstück und nachdem er freiwillig die Spülmaschine eingeräumt hatte, hatte er das Haus verlassen und nur gemeint, dass er etwas erledigen musste. Ich hatte es nicht hinterfragt, denn ich wollte die Zeit nutzen und mich von der recht kurzen Nacht noch ein wenig erholen. Nicht dass ich es nicht genoss, immer wieder zärtlich von ihm geweckt zu werden.

Insgeheim fragte ich mich, ob sein kleiner Ausflug vielleicht etwas mit seinem Bruder zu tun hatte, schob den Gedanken aber schnell wieder beiseite. Es brachte nichts, mit irgendwelchen Theorien auszudenken, denn noch immer wusste ich nicht, was zwischen ihnen vorgefallen war. Aber langsam wurde ich wirklich neugierig und nahm mir vor, ihn wirklich darauf anzusprechen, sobald er wieder zurück war.

Ich holte mir ein Buch aus dem Lesezimmer und machte es mir liegend auf der Couch im Wohnzimmer bequem. Ein wenig lustlos las ich mich durch die ersten Seiten, doch so richtig fand ich keinen Weg in die Geschichte. Nach ungefähr zwanzig Seiten klappte ich es wieder zu und ließ es nach unten auf den Teppich gleiten.

Falling  *Loki FF*Where stories live. Discover now