Falling *Loki FF*

Kapitel 14

Ein kaum hörbares Summen riss mich mitten in der Nacht aus dem Schlaf. Normalerweise hatte ich einen ziemlich tiefen Schlaf und ließ mich von solchen Kleinigkeiten wie leisen Geräuschen oder Licht nicht beeindrucken. Doch irgendwas war anders. Einen Moment blieb ich regungslos im Bett liegen und lauschte, versuchte heraus zu bekommen, woher dieses Summen stammen könnte. Als ich es dann jedoch absolut nicht einordnen konnte und es mich in den Wahnsinn trieb, löste ich Lokis Arm von mir, den er um meine Taille gelegt hatte und stand vorsichtig auf. Darauf bedacht, ihn nicht auch noch zu wecken. Bei Gott, den Schlaf hatte er dringend nötig. Ich eigentlich auch, aber daran war jetzt nicht zu denken, nicht bevor ich nicht den Ursprung des Summens herausgefunden hatte.

Leise tapste ich als erstes zur Schlafzimmertür, warf mir auf dem Weg dahin den dünnen Satinmantel über, der auf dem Stuhl in der Ecke lag. Ich zog die Tür auf und lauschte. Ein paar Sekunden, eine Minute. Sicher war ich mir nicht, ob es von unten kam, also trat ich aus dem Zimmer und zog sacht die Tür hinter mir zu.

Wie jeden Tag knarrten die Stufen leise unter meinen Füßen, doch auch unten konnte ich nicht mit Gewissheit sagen, woher das merkwürdige Geräusch kam. War ich vielleicht verrückt geworden? Oder waren es einfach altersbedingte Geräusche des Hauses, die ich vorher nur noch nie festgestellt hatte? Genervt rieb ich mir den Nacken und massierte die angespannte Muskulatur.

Ein lautes Pfeifgeräusch ertönte, das mich an laute Feuerwerkskörper erinnerte... und das nun zischend näher kam. Panisch sah ich mich um, doch noch bevor ich irgendetwas entdecken konnte, ließ eine Erschütterung das Haus erbeben. Vollkommen überrascht davon, gaben meine Beine unter mir nach und ich stürzte zu Boden. Ein lautes Poltern erklang von oben, zusammen mit dem Splittern von Glas.

„Loki", hauchte ich und rappelte mich auf. Ich hatte keinerlei Ahnung, was da oben vor sich ging, doch es war mir im Grunde auch egal. Wichtig war, dass er oben im Bett lag und ich wissen musste, ob es ihm gut ging.

Ich eilte die Stufen nach oben und trat in eine riesige Staubwolke. „Verdammte Scheiße", murmelte ich und starrte fassungslos auf meine Schlafzimmertür, die aus den Angeln gehoben wurde und nun vor mir auf dem Boden lag. Es machte keinen Sinn, nach einer Waffe Ausschau zu halten, denn alles was in irgendeiner Art und Weise Sinn machte, befand sich in der Küche.

Mit schlagendem Herzen tastete ich mich an der Wand entlang. Ich lugte um die Ecke ins Schlafzimmer und was ich da sah, verschlug mir den Atem. Loki wurde von einem Mann mit langem blondem Haar an der Kehle gegen die Wand gedrückt. Vermutlich hatte man auch ihn damit überrascht, denn er hatte nicht einmal die Möglichkeit gehabt, sich anzuziehen und war somit außer einer Boxer vollkommen nackt.

Verängstigt schluckte ich und ich wagte es kaum, meinen Blick von den beiden Männern abzuwenden. Zumindest, bis ich die anderen beiden im Raum bemerkte. Ich hatte noch nicht sonderlich viel von ihnen gesehen, doch ich konnte sie anhand ihrer Outfits sofort als Iron Man und Captain Amerika identifizieren. Der andere, der immer noch Loki gepackt hielt, musste dann wohl dessen Bruder sein.

Keiner von ihnen schenkte mir auch nur einen Hauch Beachtung, wenn sie mich überhaupt schon bemerkt hatten. Doch wer wusste, wie lange das so bleiben würde. Dennoch überflog ich das Chaos, welches sie veranstaltet hatten. Sie mussten direkt durch die Wand zu meiner linken gekommen sein, denn abgesehen von dem riesigen Loch, das nun doch die kalte Nachtluft hereinließ, standen sie auch alle ausnahmslos mit dem Rücken zu mir. Abgesehen von Loki. Dessen Blick huschte im Raum umher, so als würde er etwas suchen. Oder jemanden. Seine Augen streiften mich beinahe flüchtig und auch wenn er seinen Blick nicht auf mir ruhen ließ, merkte ich, dass ein Stück der Anspannung aus seinem Körper wich.

Nun kam Leben in die ganze Sache. Während ich hörte, wie die Brüder leise Worte wechselten, fing Iron Man an, sich scheinbar interessiert im Raum umzusehen.