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INFO: In dieser Story werden einige Trigger's vorkommen. Sei es explizierte Beschreibungen von Mord, Folter, Gewalt- oder Sexuelle Handlungen und gegebenenfalls Vergewaltigung, diesbezüglich bin ich mir noch unsicher, je nachdem wie es sich halt entwickelt. Ebenfalls so wie Alkohol und Drogenmissbrauch. 
Auch Schimpfwörter werden vorkommen oder andere eklige Sachen die mein Krankes Hirn mir ausspuckt... euê 
Aber ich werde keine extra Trigger Warnung an den Anfang des Kapitels schreiben! Also solltet ihr euch im klaren sein, beim lesen, das es in jedem Kapitel zu irgendwas kommen könnte. Also lest es auf eigene Gefahr. :)


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Es war mitten in der Nacht, als ich durch die Innenstadt von Seoul, das in den buntesten Farben strahle, schlenderte. Die Restaurants waren bis auf den letzten Platz gefüllt und der Geruch des Essens ließ meinen hungrigen Magen knurren.
Die Neonlichter an den Hochhaus-Werbetafeln tauchten die dunklen Straßen in ein grelles Licht, das die Nacht beinahe zum Tag machte. Für mich war diese lebendige Kulisse ein krasser Gegensatz zu meinem trostlosen Viertel, wo Düsternis und Grau den Ton angaben. Armut und Kriminalität schienen allgegenwärtig zu sein, und intakte Straßenlaternen waren eine Seltenheit. Allerdings interessierte mich das recht wenig. Die Miete war günstig und solange mein Strom noch funktionierte, war ich zufrieden.

Während ich durch die belebten Straßen schlenderte, suchte mein Blick nach potenziellen Käufern für meinen Stoff. Ich hatte keinen anständigen Job, um ehrlich Geld zu verdienen, das kam für mich auch gar nicht infrage. Ich bevorzugte die Einfachheit und die Unkompliziertheit des Dealens, und die geschäftige Atmosphäre der Innenstadt bot mir ideale Bedingungen. Das Gefühl war süßer als alles, was ein gewöhnlicher Job je bieten könnte. Es war ein Spiel, das ich perfekt beherrschte, und es fühlte sich an, als würde ich einem ahnungslosen Kind einen Lolli stehlen.

Die Straßen, auf denen ich täglich unterwegs war, spiegelten die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche wider - gleichermaßen strahlend wie düster.
Die Menschen, die ich bediente, waren gefangen in ihren eigenen Dämonen.
Die reichen und erfolgreichen Leute mit ihren glänzenden Luxusautos, den luxuriösen Häusern und maßgeschneiderten Anzügen waren oft die leichteste Beute für mich. Die Reichen, die auf den ersten Blick alles zu besitzen schienen, waren von einer Leere geplagt, die keine materiellen Güter füllen konnten.
Nach einer Nacht voller exzessiven Feiern in den teuren Restaurants und Bars waren sie bereit, Unsummen zu zahlen für diesen Nervenkitzel in ihrem routinierten und privilegierten Leben. Für mich wie gefundenes Fressen. Dennoch beneidete ich sie ein wenig um das Geld, welches sie besaßen.

Aber ich beschränkte mich jedoch nicht nur auf die Oberschicht. Meine Dienste fanden auch großen Anklang bei den Büroangestellten, die ihre Träume aufgaben, um im endlosen Hamsterrad des alltäglichen Trottes gefangen zu sein und sich am Rande des Zusammenbruchs befanden. Sie wirkten, wie Sklaven ihrer eigenen Ambitionen, während sie sich nach einem Ausweg sehnten aus ihrem grauen Alltag und den endlosen Überstunden.
Ihre Augen spiegelten die Sehnsucht nach einem einzigen Moment des Vergessens, um der tristen Realität zu entkommen. Diesen konnte ich Ihnen geschickt verkaufen. Ihre Gesichter verrieten Erschöpfung und Verzweiflung. Sie arbeiteten unbeirrt weiter unter der Last der endlosen Verantwortung, die sie täglich trugen, um ein scheinbar unerreichbares Ziel zu erreichen. Es war eine weitere Bestätigung für mich, dass ehrliche Arbeit nicht infrage kam – ich wollte nicht enden wie diese arme Arbeiterklasse.

Die verzweifelten Frauen, die von ihren untreuen Männern verlassen wurden oder alleinerziehend waren, fanden Trost und Liebe in den Substanzen, die ich ihnen anbot. Ich versprach ihnen vorübergehende Linderung von ihrem schmerzhaften Kummer, und sie griffen begierig danach.
Diejenigen, die am Rande der Gesellschaft standen, wie Schlampen, Stricher und Obdachlose, gehörten zu den Verzweifeltsten. Sie hatten den Glauben an sich selbst und die Gesellschaft verloren und waren bereit, alles zu tun, um ihrem Elend zu entkommen. In meinen Angeboten fanden sie einen Hauch von Hoffnung, einen vorübergehenden Ausweg aus ihrem trostlosen Dasein und sie zahlten den Preis in Form von Geld oder wertvollen Gegenständen.
Ich fühlte mich nicht einmal von moralischen Bedenken geplagt, wenn ich an Minderjährige illegal Drogen verkaufte und somit potenziell deren Leben zerstörte. Die Dunkelheit in meiner Seele hatte längst jedes Fünkchen Mitgefühl erstickt.
Die Geschichten, die sie erzählten, waren von unendlicher Trauer und Verzweiflung geprägt, ideal, um mein Geschäft auf ihrer Verletzlichkeit aufzubauen. Dass sie darunter litten und ich möglicherweise ihr armseliges Leben verschlimmerte, war mir egal, denn ich wollte nur leichtes Geld verdienen.
Sie waren einfach nur leichte Beute für mich.

In der Vergangenheit wurde ich zwar einmal erwischt und habe ein Jahr hinter Gittern verbracht. Doch damals war ich selbst noch minderjährig, daher fiel die Strafe vergleichsweise milde aus. In meinen Augen hatte ich ohnehin nichts zu verlieren.
Seit meiner Entlassung aus der Haft sind neun Jahre vergangen und in der Zeit verschärfte sich mein kriminelles Geschäft. Ich lernte, mich geschickter vor den Gesetzeshütern zu verstecken, baute mir meine Stammkunden auf und sie vertrauten mir mehr als je zuvor. Meine Kunden vertrauten mir blind, denn ich hatte mir einen Ruf als zuverlässiger Experte erarbeitet.
Doch trotz des scheinbaren Erfolgs verlief mein Leben nur sporadisch, denn reich wurde ich durch das Dealen nicht: Es hielt mich nur über Wasser. Ich wohnte in einer heruntergekommenen Wohnung, die beinahe in sich zusammenbrach, und jede Nacht gab ich mich dem Alkohol hin.
Trotzdem ging es mir gut und ich war zufrieden.

Eine Familie, die mich von diesem Lebensweg hätte abhalten können, hatte ich nicht. Meine sogenannten Eltern waren schwer gläubig, und als ich das erste Mal mit einem Jungen nach Hause kam, brach für sie eine regelrechte Hölle aus. Die Atmosphäre in unserem Haus wurde erdrückend, als ihre tief verwurzelten Überzeugungen mit meiner eigenen Lebensweise kollidierten. Für sie schien ihr Glaube wie eine unüberwindliche Mauer zwischen ihnen und mir. Die Entfremdung zwischen uns war quälend, und ich spürte damals, wie sie mich allmählich abstießen.
In einem verzweifelten Versuch, mich auf den vermeintlich 'richtigen' Pfad des Glaubens zurückzuführen, schickten sie mich in ein Kloster zur Umerziehung. Doch ich brach aus dieser Umgebung aus und begann ein Leben im Untergrund. Die Zeit im Kloster war für mich ein Wendepunkt, aber nicht in der Weise, wie es sich meine Eltern erhofft hatten. Dies war der Moment, in dem ich mein eigenes Leben in die Hand nahm, was mich letztendlich in die Kriminalität führte.
Selbst die Tatsache, dass ich im Gefängnis landete, schien meine Eltern nicht zu interessieren. Sie hatten mich nicht einmal besucht, und nach meiner Flucht aus dem Kloster hatten sie nicht einmal nach mir gesucht.
Mit gerade einmal 16 Jahren wurde ich von meinen eigenen Eltern verstoßen und aufgegeben.

Nachdem ich meine Runde beendet hatte und den Stoff gegen Kohle getauscht hatte, machte ich mich auf den Weg zurück. Doch ich ging nicht nach Hause, sondern steuerte meinen Stammclub an.
Als ich den gut besuchten Club erreichte, ließ ich mich, ohne zu zögern auf einem der abgenutzten Barhocker nieder, um das bunte Treiben der feiernden Menschen zu beobachten. Verschiedene Gestalten von jungen Frauen in Miniröcken und High Heels, die mehr als willig waren, bis zu den jungen Männern in ihrer lässigen Sportbekleidung, die auf der Suche nach Spaß waren.
Eine verlockende Stimme drang von hinten an mein Ohr. "Ich hatte gehofft, dich hier wiederzusehen. Beim letzten Mal warst du so schnell verschwunden." Ich drehte meinen Kopf zu der Frau, die mich angesprochen hatte, und ihren Lippen zierte ein verführerisches Lächeln.
"Der Drink geht auf mich", hauchte sie und platzierte ein leuchtend rotes Getränk vor meiner Nase. Ich war mir meiner Ausstrahlung und meinem guten Aussehen bewusst und gewohnt, von attraktiven Fremden angesprochen und zu Drinks eingeladen zu werden. Ich wandte mich der Barkeeperin zu, hob das Glas mit einem ebenso charmanten Lächeln auf den Lippen und kostete von dem Getränk.
Sie lachte leise, neigte ihren Kopf und lehnte sich verlockend näher zu mir. "Ich wollte dich unbedingt wiedersehen", gestand die blondhaarige Frau und präsentierte mir dabei aufdringlich ihren Ausschnitt.
Ich brauchte gar nicht zu antworten, denn sie fuhr fort. "Ich habe heute um Zwei Uhr Feierabend."

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Ja idk, ich hoffe die Story wird euch gefallen!! xD ♥ Ich hab nämlich das Gefühl das diese hier ein richtiges Baby für mich wird T_T ♥

Fractured Fates ʰʸᵘⁿˡᶦˣWhere stories live. Discover now