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Chan POV

Inmitten einer abgestorbenen Lagerhalle, umgeben von Schatten und dem Geruch von Pisse und verrottendem Müll, saß ich gemütlich auf einem abgenutzten Stuhl. Vor mir kniete ein elendes, nutzloses Stück Dreck, das vor Angst und Verzweiflung zitterte und um sein erbärmliches Leben bettelte. Ich hatte gerade das Telefonat mit meinem Liebling beendet, dass mich in Rage versetzt hatte, und die jämmerlichen Schreie des Mannes vor mir verschlimmerten nur meine aufsteigende Wut.
"Seungmin", knurrte ich wütend und der kleine schüchterne Junge neben mir zuckte erschrocken zusammen. Seine großen, ängstlichen Augen schauten mich an wie ein geschlagenes Tier. Es war sein Glück, dass er so niedlich war, sonst wäre er schon längst drauf gegangen. Allerdings findet man leider nicht oft so ein treudoofes Spielzeug, weshalb ich ihn noch eine Weile an meiner Seite erdulden würde.

Ich deutete mit meinem Finger auf den wimmernden Mann vor mir und sofort wusste mein süßer, braunhaariger Freund, was zu tun war. Er griff nach einem der Benzinkanister, die wir zuvor schon mitgebracht hatten, und begann damit, den Mann vor mir zu übergießen. Der Mann schrie lauter vor Angst und Terror und flehte mich an, ihn zu verschonen, doch ich war taub für seine Bitten.
Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und zog genüsslich an meiner Kippe, während ich ihn betrachtete, wie ein Künstler, der sein Meisterwerk bewundert. Der Geschmack des Tabaks mischte sich mit dem Geruch von Benzin und Angstschweiß in der Luft. Ich ließ den Rauch langsam aus meinem Mund entweichen und genoss das Schauspiel vor mir.
"Du widerst mich an mit deinem Geheule", sagte ich kalt, während ich noch ein paar Mal genüsslich das schädliche Gift in meine Lunge saugte. Dann schnippte ich meine Kippe auf den in Benzin getränkten Mann, der sofort Feuer fing.

Ich blieb auf meinem Stuhl sitzen und betrachtete das Feuer, das keine zwei Meter vor mir begann, den Raum mit einem unheiligen Licht zu erhellen. Der Abschaum begann zu schreien und versuchte verzweifelt, sich aus den Fesseln zu befreien, doch vergebens. Die Flammen tanzten vor meinen Augen, während ich in meine Wut versunken war. Ich stand auf und trat näher an das lodernde Feuer heran. Die Hitze der Flammen auf meiner Haut war berauschend, und ich spürte, wie mein Herzschlag schneller wurde. Ich beobachtete, wie die Flammen den Körper des Mannes verschlangen, als gäbe es keinen schöneren Anblick.
"Boss, wieso hast du das getan? Wir hatten doch noch gar nicht alle Informationen", quatschte mich einer meiner drei Begleiter von der Seite an. Ohne diesen Typen neben mir auch nur eines Blickes zu würdigen, zog ich meine Waffe aus der Tasche und erschoss ihn mit dem gesamten Magazin der Pistole. Irgendeine Kugel wird schon für den Tod gesorgt haben, während mein Blick weiterhin auf das Feuer vor mir gerichtet blieb. Die Flammen loderten höher und höher, als ob sie meine Wut und meinen Zorn verkörperten. Ich genoss den Anblick, als ob es das Normalste auf der Welt wäre, ein Menschenleben zu nehmen.

Ich wandte mich Seungmin zu, der immer noch neben dem Benzinkanister stand und mich mit großen, ängstlichen Augen ansah. "Gut gemacht, mein Süßer", sagte ich und strich ihm über das Haar. Er zitterte leicht, doch ich wusste, dass er mir treu ergeben war. Er war mein Spielzeug, mein Eigentum, und ich würde ihn behalten, solange er mir nützlich war.
Nachdem ich die elendigen Schreie des verbrannten Mannes nicht mehr hören konnte, wurde es mir zu langweilig. "Changbin, kümmer dich um den Müll", befahl ich kühl an meinen dritten Begleiter und verließ mit meinem braunhaarigen Schönling im Schlepptau die Halle. Es wurde wohl Zeit, meinen Liebling besuchen zu gehen.

Die massiven Metalltüren der Lagerhalle krachten mit einem ohrenbetäubenden Geräusch hinter mir zu und ich trat hinaus in die eisige Nachtluft. Der Mond hing hoch oben am Himmel wie ein silberner Totenkopf. Sein kaltes Licht beleuchtete die verlassenen Straßen und die zerfallenen Gebäude. Ich zog meine schwarze Lederjacke enger um mich und füllte das Magazin meiner Knarre nach, während ich das Gefühl des kalten Metalls in meiner Hand genoss.
Neben mir stand mein braunhaariger Süßling, der sich nicht traute, den Blick zu heben. Er war so jung, so unschuldig und rein, und doch war es sein Pech, dass ich ihn gefunden hatte, und nun folgte er mir treudoof wie ein Lamm der Schlachtbank entgegen. "Wohin gehen wir jetzt, Boss?", fragte er mich leise, seine Stimme zitterte leicht vor Angst. Ich sah ihn einen Moment lang an, dann ließ ich meinen Blick über die dunklen Gassen schweifen. In der Ferne hörte man das Heulen von Streunern und das Kratzen von Ratten. "Wir gehen jetzt zu meinem Liebling", sagte ich schließlich, meine Stimme kalt und berechnend.

Wir gingen durch die dunklen Straßen des verlassenen Industrieviertels und unsere Schritte hallten laut auf dem nassen Asphalt wider. Überall lagen Müll und Schutt herum, und man konnte den Geruch von Verwesung in der Luft riechen, der perfekt zu den Schweinen passte, die hier an den Straßen hausten und versuchten, dem Hungertod zu entkommen. Sie sahen aus wie lebende Tote, ihre Gesichter waren eingefallen und ihre Augen waren leer.
Erbärmlich.
Als ich um die Ecke ging, griff eine dieser widerwärtigen Kreaturen nach meinem Bein und bettelte mit heiserer Stimme um Geld. Ein Ekelgefühl breitete sich in mir aus, als ich meinen Blick auf die elendigen Gestalten richtete, die vor mir auf dem kalten, nassen Pflaster knieten. Ein gebrochener Mann, der seine letzte Würde in den dreckigen Gassen dieser Stadt verloren hatte.

Sein Geruch nach Schweiß, Pisse und vergorenem Alkohol stieg mir in die Nase, wie der Gestank eines Tieres, das in seinem eigenen Käfig gefangen ist und langsam vor sich hinvegetiert. Seine Kleidung war nicht mehr als ein zerrissener, fetzen Stoff, der einst wohl eine Hose und ein Hemd gewesen sein mochte. Die Haare, die ihm wirr und schmutzig ins Gesicht hingen, ließen ihn wie ein Yeti wirken, der in der Zivilisation gestrandet war.
"Fass mich nicht an, du Abfall", zischte ich mit einer Mischung aus Verachtung und Wut in der Stimme. Ich zog meine Knarre aus der Tasche und hielt sie ihm mit einem emotionslosen Blick an die Stirn. Er sah mich mit großen, flehenden Augen an, doch ich hatte kein Mitleid mit ihm. Er war nichts als eine Belästigung, ein Parasit, der diese Stadt vergiftete. Ich tat dieser Stadt einen Gefallen, sie von solchem Abfall zu befreien.

Ich drückte den Abzug und das Blut, das seinen Schädel daraufhin verließ, spritzte umher und malte ein grauenvolles Bild auf die ohnehin schon dreckigen Wände. Der Körper des Penners sackte in sich zusammen und blieb regungslos liegen. Ein leises Aufatmen entwich meinen Lippen, doch der erwartete Kick blieb aus. Der Schalldämpfer hatte den Schuss gedämpft und das Widerhallen des Schusses durch die dunklen Gassen blieb mir verwehrt.
Wie langweilig.
Ich trat auf den leblosen Körper des Obdachlosen, der mir den Wegversperrte und ging, ohne einen weiteren Gedanken an diesen Abfall zuverschwenden, weiter.

Endlich angekommen betrat ich das Gebäude, gefolgt von meinem braunhaarigen Spielzeug. Der beißende Geruch von Desinfektionsmitteln und der süßliche Gestank von Krankheit und Leid erfüllten die Luft, als wir den dunklen, kalten Korridor entlangschritten. Dank Minho wusste ich genau, wo ich hinmusste.
Ich fand sogar das massive, fettleibige Schwein, das auf einem viel zu kleinen Stuhl saß, von dem mir Minho berichtet hatte. Sein Körper schwankte mit jedem schweren Atemzug und er schnarchte laut und unregelmäßig. Ich schüttelte angewidert den Kopf und fragte mich, wie man sich selbst so sehr vernachlässigen konnte, dass man zu einem solchen widerlichen, ekelerregenden Monstrum wurde.
Mit einer Mischung aus Abscheu und Wut stieg ich die Treppe hinauf, die mich zu meinem Ziel führen würde. Ich hasste Krankenhäuser, sie waren wie ein eigenes Todesurteil. Als ich die Treppe hinaufstieg, hörte ich das leise Stöhnen und Weinen der Patienten, das aus ihren Zimmern drang, wie ein trauriger Chor. Ich konnte nicht anders, als ein sadistisches Lächeln aufzusetzen, denn es war wie Musik in meinen Ohren.

Endlich erreichte ich die Station, auf der ich meinen Liebling finden würde. Der Gang war mit einem schwachen, flackernden Licht beleuchtet, das Schatten an den Wänden tanzen ließ. Ich sah mich um und bemerkte einen Schalter, an dem ein blonder Schönling saß. Sein Gesicht war von der Dunkelheit verschlungen, bis er sich langsam zu mir umdrehte und das schwache Licht seine makellosen Züge und seine dunklen Augen zum Vorschein brachte.
Ich näherte mich ihm, meine Schritte hallten auf dem kalten, harten Boden wider und ließen ein unheilvolles Echo zurück. Ich lehnte mich lässig gegen die Empfangstheke, stützte mich mit beiden Armen ab und musterte ihn von oben bis unten. "Guten Abend", begann ich, meine Stimme war so kalt wie die Nachtluft, die durch den Gang wehte.
Er sah wirklich umwerfend aus, vielleicht sollte ich Seungmin gegen ihn eintauschen und mir ein neues Spielzeug zulegen. "Ich suche jemanden", fügte ich hinzu und ließ meine Augen nicht von ihm ab.

Der Blonde hob seinen Blick und sah mich direkt an. Ein süßes Lächeln huschte über seine Lippen, das seine perfekten weißen Zähne zeigte. "Bitte kommen Sie morgen wieder, wir empfangen in der Nacht keine Besucher", erklärte er mir, aber ich ignorierte seine Worte vollkommen und fuhr fort: "Männlich. Rote, lange Haare und ungefähr so groß", beschrieb ich ihn und hielt meine Hand in die Höhe, um seine Größe zu veranschaulichen. "Loses Mundwerk, das einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, und ein Gesichtsausdruck, der immer gelangweilt und gleichzeitig mordlüstern wirkt", beendete ich meine Beschreibung, während meine Stimme hart und fordernd klang.
Der Junge vor mir sah mich skeptisch an und musterte mich einmal ganz genau. "Du redest von Hyunjin?", fragte er mich, und ein bösartiges Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich den lieblichen Klang von seinem Namen hörte und nickte. "Genau, ich will zu ihm. Bring mich hin", befahl ich ruhig und mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
Doch leider konnte der Schönling vor mir nicht weitersprechen, da eine schrille Stimme uns in die Quere kam. "Sie dürfen hier nicht sein", kreischte eine weibliche Stimme in mein Ohr, die mich an das Knirschen von Glas erinnerte.

Als ich meinen Kopf langsam drehte, blickte ich in das Gesicht eines kleinen Mädchens, das mich ernst anstarrte. Ich verdrehte die Augen und knurrte: "Halt endlich deine verdammte Fresse und verpiss dich, du Schlampe", während ich mich wieder dem jungen Mann vor mir zuwandte. "Also, wo finde ich ihn?", fragte ich erneut ungeduldig, mit einem scharfen Ton in der Stimme, der diese Ungeduld widerspiegelte. "Ich werde den Sicherheitsdienst rufen", schrie die kleine Schlampe neben mir erneut.
Ich atmete tief durch und stieß mich mit einem wütenden Ruck vom Tresen ab. Mit einem schnellen Ruck riss ich der kleinen Schlampe ihr billiges, zerkratztes Telefon aus der Hand und umfasste mit der anderen Hand ihren zerbrechlichen, dünnen Hals. "Ich sagte, du sollst dich verpissen", flüsterte ich bedrohlich ruhig, während ich meinen Griff um ihren Hals verstärkte und ihr langsam, aber sicher die Luft zum Atmen abschnitt.
Sie zappelte und versuchte verzweifelt, meinen Arm von ihrem Hals zu entfernen, indem sie wild und unkontrolliert darauf schlug, während ihre Augen vor Angst fast aus ihren Höhlen zu springen schienen.

Der süße Blonde, mit dem ich gesprochen hatte, sprang sofort auf und umgriff ebenfalls meinen Arm. Er sah mich flehend an, seine Lippen zitterten und seine Augen waren vor Angst geweitet. "Ich bringe dich zu ihm, bitte tu ihr nichts", sagte er und schluckte schwer.
Mit einem wütenden Schnauben stieß ich die verdorrte Hure mit solcher Wucht zu Boden, dass sie hart auf dem kalten, betonierten Boden aufschlug. Ein kehliges Husten entkam ihrer Kehle, während sie sich krampfhaft ihren geröteten, angeschwollenen Hals hielt, der von meinem Griff Spuren trug. Ihre Tränen flossen in Strömen, was sie noch erbärmlicher und nerviger werden ließ.
"Du solltest dich ruhig verhalten, kleine Nutte, wenn du nicht willst, dass ich diesen Ort hier in ein Blutbad verwandle", knurrte ich mit einer Stimme, die vor Wut und Verachtung zitterte. Mein Blick glitt zu dem blonden Schönling, der neben ihr kniete. Mit einer raschen Bewegung griff ich nach seinem Nacken und drückte fest zu, um ihm meine Ernsthaftigkeit zu verdeutlichen. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz, als meine Finger in sein Fleisch gruben. "Es wäre wirklich schade, wenn dieses hübsche Gesicht verreckt, nicht wahr, Schlampe?", sagte ich mit einem sadistischen Lächeln, das meine dunklen Absichten offenbarte.
Er zischte vor Schmerz, als ich meinen Griff noch fester werden ließ, und seine Augen flehten mich an, doch er presste die Lippen aufeinander und sagte mit einem gequälten, verzerrten Lächeln: "Ist schon in Ordnung, Kazuha. Tu einfach nichts, du musst den Sicherheitsdienst nicht rufen."

Zufrieden lächelte ich und stieß den jungen Mann vor mich her, der mit zitternden Beinen versuchte, aufrecht zu stehen, und fast stolperte. Er schien mutig zu sein, vielleicht sogar so mutig, dass ich tatsächlich in Erwägung ziehe, mein Spielzeug auszutauschen und ihn zu meinem neuen Projekt zu machen.
Seine blonden Haare, die sein Gesicht umrahmten, und seine Augen weckten in mir eine dunkle Begierde. Ich könnte ihn brechen und ihn zu meinem eigenen Bild formen, und er würde es lieben.
Der Junge brachte mich zum richtigen Zimmer und blieb davorstehen. "Hier drin liegt er", sagte er und rieb sich seinen Nacken, den ich jetzt erst losließ. Doch ich dachte nicht daran, ihn gehen zu lassen, also öffnete ich die Tür und schubste ihn hinein. Ich folgte ihm und schlug die Tür hinter uns zu, während ich ein sadistisches Grinsen auf meinem Gesicht hatte.
Ich schaltete das Licht ein und schubste den Blonden weiter in den Raum. Er taumelte und konnte sich gerade noch so vor dem Fallen retten. "Er verlässt nicht den Raum", befahl ich Seungmin, der sich sofort, wie ein Geier auf den Fremden stürzte und ihn mit einem eisernen Griff am Arm festhielt.
Und dann sah ich ihn: meinen Liebling.

Mit einem selbstgefälligen Grinsen ging ich auf ihn zu. Seine dunklen Augen funkelten vor Verachtung wie immer. Doch er war nicht alleine. Minho war ebenfalls da, was mein Grinsen nur breiter werden ließ. Ich setzte mich zu ihm aufs Bett, die Matratze ächzte unter meinem Gewicht und legte meine Hand vorsichtig auf seine Wange. "Ich habe dich so vermisst, Hyunjin", sagte ich leise, fast zärtlich, und plötzlich war meine Wut wie verflogen. "So sehr."
Hyunjins Blick blieb eisig und verächtlich, wie ich es liebte, als er mich musterte, doch er wich nicht zurück, denn er fürchtete sich nicht vor mir. Seine dunklen Augen funkelten vor Wut und Hass, als er mich ansah, und seine vollen Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Schnauben. "Sieh mal an, der Boss taucht persönlich auf, um mich zu besuchen. Womit habe ich das nur verdient?", sagte er mit beißendem Sarkasmus und verdrehte seine wunderschönen dunklen Augen.

Er schlug meine Hand von sich weg, der einzige Schmerz, den ich gerne ertrug, um ihn zu berühren. Mein armes, von der Besessenheit nach Hyunjin zerfressenes Herz setzte einen Schlag aus, während ich dieses perfekte Wesen vor mir betrachtete. Seine feuerroten Haare, die ihm wild und ungezähmt ins Gesicht fielen, seine vollen, blutroten Lippen und seine blasse, makellose Haut.
"Ich ertrage es nicht, wenn du wütend auf mich bist, ich musste dich sehen", antwortete ich ihm. Meine Stimme war rau und voller Sehnsucht nach ihm. Ein schnaubendes Lachen entkam seiner Kehle, dass mein besessenes Herz höherschlagen ließ. "Dann gib mir Minhos andere Hälfte der Aufträge, um die Schulden zu begleichen", sagte er mit fester, entschlossener Stimme und sah mich herausfordernd an.
Meine Hände verkrampften sich und mein Nacken verspannte sich urplötzlich, wodurch ich ihn knacken lassen musste, um den Schmerz zu lindern. "Nicht das schon wieder Hyunjin. Ich sagte bereits nein", wiederholte ich und führte somit unser Telefonat vor ein paar Stunden fort. "Dann werde ich auf dich wütend bleiben", sagte er mit einer Kälte in der Stimme, die mich erfrieren ließ.

Mit einem schnellen Ruck sprang ich von dem zerwühlten Bett. In blinder Wut griff ich den alten Holzstuhl, der in der Ecke stand, und schleuderte ihn mit voller Kraft gegen die Wand. Der Aufprall ließ die Wände erbeben und den Stuhl in einen Hagel von Splittern und Trümmern zerbersten.
Keuchend fuhr ich mir mit zitternden Händen durch das zerzauste Haar und warf einen finsteren Blick auf meinen Liebling, der mich immer noch mit einem Blick voller Verachtung und Abscheu musterte. "Du kannst nicht wütend auf mich sein, Hyunjin", sagte ich mit bebender Wut in der Stimme. Ich trat auf ihn zu und packte sein Gesicht mit beiden Händen, meine Fingerkuppen bohrten sich in seine Haut. "Du gehörst mir."
Hyunjin schlug erneut meine Hände von seinem Gesicht und seine Augen funkelten vor Wut und Hass. "Ich gehöre niemandem, Chan", sagte er mit fester, verächtlicher Stimme. "Du weißt, was ich von dir will. Also gib es mir." Seine Stimme war kalt, und ich wusste, dass er es ernst meinte.
Ich spürte, wie meine Wut immer stärker wurde wie ein Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch steht. Ich konnte es nicht ertragen, dass er sich mir widersetzte, dass er mich nicht mit derselben Leidenschaft liebte, die mich verzehrte. Ich wollte ihn brechen, ihn zermahlen, bis er nichts anderes mehr wollte, als mir zu gehören.

Mit einer plötzlichen, gewalttätigen Bewegung packte ich ihn am Kragen seines Hemdes und zog ihn zu mir hoch. Meine Augen bohrten sich in seine wie glühende Kohlen. "Du wirst mir gehorchen, Hyunjin", zischte ich, meine Stimme war kalt. "Ich werde dich nicht sterben lassen, das ertrage ich nicht."
Doch ich wusste, dass das nicht funktionieren würde. Hyunjin war nicht wie die anderen dummen Gefolgsleute, die vor Angst zitterten und sich vor mir in den Staub warfen. Er war stark, unabhängig und stur. Er würde sich niemals dermaßen unterwerfen. Er war schließlich nicht umsonst mein Liebling unter allen.
Ich ließ ihn wieder los und umfasste erneut sein Gesicht, meine Daumen strichen sanft über seine Wangenknochen. Da er selbst unter der Gewalt nicht einmal zuckte, ließ mein Herz erneut in rasender Wut aufschreien. Bevor er überhaupt dazu kam zu antworten, sprach ich weiter, meine Stimme nun wieder ruhig und gefährlich kontrolliert. "Ich kann dich nicht verlieren."

Erneut schlug er meine Hände weg und stand vom Bett auf, um sich mir direkt gegenüberzustellen. "Gib mir die Arbeit", wiederholte er wie eine kaputte Schallplatte, die immer und immer wieder denselben nervtötenden Ton von sich gab. Wütend darüber, dass er nicht nachließ, dass er sich nicht unterwarf, krampfte sich in mir alles zusammen und mein Auge begann zu zucken, ein Zeichen dafür, dass meine Kontrolle zu bröckeln begann.
Vor Frustration, dass ich diesen Mann nichts ausschlagen konnte, wenn er so hartnäckig blieb, raufte ich mir meine Haare, als wollte ich sie ausreißen.

Mit einem gewalttätigen Impuls zog ich meine Waffe hervor und feuerte einen Schuss ab, der einen der Männer im Raum traf und ihn zu Boden fallen ließ: ein lebloser Körper, der nichts mehr war als ein Stück Fleisch. Wegen diesem verdammten Schalldämpfer blieb es auch ungehört.
So verdammt langweilig.
Mein Impuls, jemanden zu töten, wenn ich wütend war, siegte einmal mehr. Und das war nicht das letzte Mal.

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Fractured Fates ʰʸᵘⁿˡᶦˣWo Geschichten leben. Entdecke jetzt