7 - Niall würde mich umbringen

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Der Weg zum Wohnheim gestaltete sich schwieriger, als Niall vermutlich angenommen hatte. Ich konnte kaum laufen und hielt mich krampfhaft an ihm fest, wir waren noch nicht einmal über die Straße gekommen, da übergab ich mich sofort erneut und drehte mich möglichst weit von Niall weg.
"Wieso hast du nicht abgelehnt, man?" meckerte er und ich würgte wieder und hielt mir die Hand vor den Mund. 
"Keine Ahnung..." murmelte ich, fiel dabei beinahe zur Seite und landete beinahe in den Büschen. Niall hielt mich sofort fest und zog mich ächzend hoch. 
"Deine Vorlesungen kannst du vergessen, so viel ist sicher..." sagte er und ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. "Niall..." 
"Ja?" 
"Mir geht's überhaupt nicht gut..." murmelte ich und wischte mir mit dem Handrücken über den Mund. "Das sehe ich. Du musst ins Bett und zwar sofort", antwortete er schlicht.

Seufzend nickte ich und lehnte mich an ihn, vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge. Weiter laufen war nicht möglich. Er strich mir die Haare aus dem Gesicht. "Ich lasse dich nie wieder mit Zayn alleine..." 
"Der kann da nix für...ich hab ja getrunken..." antwortete ich und ich wusste, auch ohne hinzusehen, dass er mich gerade böse ansah. "Klar, er ist ein Unschuldslamm", antwortete er trotzig und ich wollte antworten, übergab mich jedoch erneut und ließ mich erschöpft auf die Knie sinken. 
"Lou, komm schon..." 

"Niall? Was ist denn los?" 
Ich blickte in die Richtung, aus der die Stimme kam und im Schein der Laternen wirkte Harry, der langsam auf uns zukam, beinahe als hätte er einen Heiligenschein. 
"Harry, hey! Wo kommst du denn her?" fragte ihn Niall überrascht.
"Ich bin...ich wollte gerade zu euch dazustoßen..." antwortete er und hockte sich vor mich, sah mich mit einem seltsamen Blick an. Ich war mir nicht sicher, wie viele Harry's gerade vor mir standen und ich konzentrierte mich darauf, die Augen möglichst stark zusammenzukneifen, um den echten Harry auszumachen. Es funktionierte nur bedingt und es kam mir wieder hoch, weshalb ich mich nach vorn beugte. 
Ich spürte sofort seine Arme, die mich stützen und seine Hand, die sich auf meine Stirn legte. Sie war kühl und ich seufzte genüsslich auf. 
"Da tut so gut..." sagte ich seufzend und lehnte mich instinktiv gegen ihn. 
"Soll ich ihn dir abnehmen?" hörte ich Harry fragen. 
"Das kannst du vergessen. Ich lasse ihn nicht aus den Augen! Ich hab ihn heute schon mal von jemandem weggeholt, ich werde ihn nicht alleine lassen!" regte sich Niall auf und wirkte ein aufgebracht, weshalb ich Harry ansah. 

Er wirkte nicht verwirrt, sah mich jedoch mit zusammengezogenen Augenbrauen an. "Er meint Zayn..." murmelte ich erschöpft. 
"Ich weiß..." 
"Er hat ihn abgefüllt! So schnell konnte ich gar nicht reagieren, da war er schon randvoll und konnte kaum noch stehen!" regte sich Niall weiter auf. Ich blickte Harry an und er strich mir durch die Haare und sah mich ebenfalls an. "Soll ich dich tragen? Oder kannst du alleine laufen?" fragte er mich sanft. 
Ich schüttelte einfach nur den Kopf. "Nicht laufen..." 
Schmunzelnd sah er mich an, stand auf und im nächsten Moment hob er mich einfach hoch und ich klammerte mich an ihm fest.

Er lief los und Niall blieb neben uns. "Er ist zu besoffen, also reiß dich zusammen, Harry!" 
"Was denkst du eigentlich von mir?" hörte ich Harry antworten. "Ich weiß, wir kennen uns kaum. Aber mir würde nicht einmal einfallen, irgendwas zu starten. Alles, was ich tue ist, mir Sorgen machen. Ich wollte noch zu euch stoßen, ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich euch hier so vorfinde, beziehungsweise ihn!" 
Niall seufzte neben uns. "Tut mir leid..." 
"Entschuldige dich niemals dafür, dass du dich sorgst." 
Ich kuschelte mein Gesicht mehr in Harry's Halsbeuge und seufzte leise. "Alles okay?" fragte er leise und ich schüttelte den Kopf. "Mir ist schlecht..." 

Er stoppte vor meiner Tür und sah zu Niall. "Ich bringe ihn ins Bett und danach gehe ich. Willst du mir vertrauen, oder willst du dabei zusehen?" 
"Ich vertraue dir..." sagte Niall nach einem Moment des Zögerns und Harry nickte, während Niall meine Tür öffnete und ihm somit Platz machte. 
Als nächstes spürte ich, wie Harry mich hineinbrachte und mich auf mein Bett legte. Er zog mir die Hose vorsichtig aus, sah mich an. 
"Jogginghose?" 
"Schrank..." antwortete ich und zeigte auf die Kommode gegenüber meines Bettes. Harry wühlte kurz darin herum, half mir dabei, eine Jogginghose anzuziehen und deckte mich schließlich zu. 

Tangled Hearts | L.S.Where stories live. Discover now