Fähnchen im Wind

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Du strafst mich mit Schweigen.

Wie Luft schwebe ich um dich herum,
ohne dass du mich eines Blickes würdigst.
Meine Worte und Entschuldigungen verschwinden im Nichts.

Was habe ich falsch gemacht?
Welchen Fehler habe ich begangen?

Ich weiß es nicht.

Meine Tränen brennen auf den Wangen, das Herz so kalt, der Magen krampft, will sich entleeren. Mir ist schlecht.

Gänsehaut, die kribbelt.

Ein weiterer Versuch, den Wind umzulenken. Das Fähnchen in eine andere Richtung zu bringen.

Vergeblich.

Weiter flattert es. So still und trotzdem unaushaltbar laut. Ich muss weg, es erdrückt mich.

Unsichtbare Narben, doch ich spüre sie. Es schmerzt, die Seele weint.

Tausend Gedanken kreisen, schreien durcheinander - mein Kopf droht zu explodieren. Ich wünschte er täte es. Dann wäre es still. Ich hätte Frieden. Doch nichts.

Auf der Flucht vor dir und mir selbst, laufe ich ohne Ziel umher. Ich bin das, was du aus mir gemacht hast: Eine leere Hülle, unsichtbar und stumm. Wann findet es ein Ende?

Endloses Warten auf deine Gunst. Warten, dass der Wind sich dreht, du mir vergibst, ich wieder atmen kann.

Wieder einmal verliere ich, auf diesem Weg, einen Teil meiner Selbst.

Doch es lohnt sich.

Plötzlich gibst du mir meine Existenz zurück, hast mich lieb. Ich vergebe dir, wie könnte ich nicht.

Die letzten Tränen wische ich beiseite, eine Umarmung, ein Sorry und es ist vergessen.

Nur mein Herz vergisst nicht. Die blutigen Risse, sind nun Teil von mir, aber ich weiß, du wolltest das nicht.

Es war das Fähnchen, dass sich schneller gedreht hat, als du es wolltest.

Es war der Wind, der stärker war, als deine Beherrschung, deine Liebe.

Es war ich, die wieder blind Fehler beging.

Es tut mir leid, das nächste Mal, schweige ich.

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⏰ Last updated: May 10 ⏰

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