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Auf dem Foto seht ihr Finn:)

POV Ben

Ich leckte mir über die Lippen, während ich Finn beobachtete, welcher grade hektisch irgendwas auf seinem Block durchstrich. Gott, wie sehr ich es liebte, ihn aus der Fassung zu bringen. Ich hatte bei meiner Aussage, ich fände ihn süß nicht gelogen und auch die Vorstellung, ihn unter mir liegen zu haben, während er meinen Namen stöhnt und ich ihn bis zur Besinnungslosigkeit durchnehme, gefällt mir mehr als nur gut. Bereits seit unserer ersten Begegnung hatte ich ein Auge auf ihn geworfen und da er bei meinen Anspielungen immer so schrecklich nervös wurde und dabei auch noch so unglaublich niedlich war, konnte ich mir eine anzügliche oder spöttische Bemerkung hier und da eigentlich nie verkneifen. Natürlich war das nicht sehr charmant, aber um mir darum Gedanken zu machen, genoss ich seine Reaktionen darauf viel zu sehr.

"Okay, nächste Frage." Man sah ihm durchaus an, dass er sich unwohl fühlte, obwohl er wohl professionell wirken wollte. "Also das ist euer erstes Mal oder nicht? Bist du schon aufgeregt?" Ich grinste dreckig. Merkte er überhaupt was für geniale Vorlagen er mir lieferte? "Naja. mein erstes Mal ist es nun wirklich nicht, aber vielleicht wird es ja unseres?", ich zwinkerte ihm zu "Ich freu mich auf jeden Fall schon sehr darauf." Wieder sah er mich mit offenem Mund an, während sein Gesicht sich rot färbte. Unbehaglich rutschte er auf seinem Stuhl herum. "Ähhm ich meinte eigentlich, ob das euer erster Auftritt ist." murmelte er und hielt den Blick dabei gesenkt. Oh man, war er heiß, wenn er verlegen war. Trotzdem entschloss ich mich, ihm erstmal eine vernünftige Antwort zu geben. Sonst würde er das Interview am Ende noch abbrechen und das war schließlich das Letzte, was ich im Moment wollte. "Ach so, ja das ist unser erster Auftritt. Carrie dreht schon fast durch, aber Miles und ich sehen das bis jetzt noch ganz locker." Überrascht hob er den Blick. Er hatte wohl nicht mit einer vernünftigen Antwort gerechnet. Er nickte und notierte sich meine Antwort, ehe er die nächste Frage stellte. Etwa 20 Minuten ging das Frage-Antwort Spiel noch weiter. Ich hatte mich wirklich zusammengerissen und keine unpassenden oder zweideutigen Kommentare mehr gemacht, worüber er mehr als froh schien. Finn, so hatte ich das Gefühl, taute nach ein paar Minuten ein wenig auf, sodass wir sogar miteinander Lachen konnten und wirklich, noch nie hatte ich eine Person so faszinierend gefunden, wie ihn in diesem Moment. Als er die letzte Frage stellte, war ich schon beinahe enttäuscht, doch trotzdem beantwortete ich auch diese ehrlich. Als er aufstand um seine Sachen einzupacken, drehte er sich mit dem Rücken zu mir, sodass ich eine perfekte Sicht auf seinen Knackarsch hatte. Ohne groß drüber nachzudenken, stand ich auf und zog ihn an der Hüfte an mich. Als er sich versteifte musste ich leise lachen, doch ich hatte mich lange genug zurückgehalten. Trotzdem würde ich nicht zu weit gehen. Nicht, wenn er das nicht wollte. Daher hauchte ich nur ein "Überleg dir das mit nach dem Konzert nochmal ja?", in den Nacken und knabberte kurz leicht an seinem Ohrläppchen, was ihm einen leisen Seufzer entlockte. Mir war klar, dass er hoffte ich hätte ihn nicht mitbekommen, doch ehe er noch irgendwas sagen konnte verschwand ich auch schon mit bester Laune aus dem Raum.

POV Finn

Völlig fertig mit meinen Nerven lehnte ich mich gegen die weiße Wand des nun verlassenen Klassenraums. Ich war komplett verwirrt. Wieso hatte er mich so sehr aus der Fassung bringen wollen? Das war doch sein Plan, oder? Naja, er schien das alles, was er soeben gesagt hatte, ja wohl nicht ernst gemeint zu haben, da war ich mir sicher. Irgendetwas anderes musste dahinter stecken. Aber dennoch schlich sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen, als ich an seine Worte dachte. Die Art wie seine dunklen Augen dabei funkelten und strahlten, hatte sich tief in meinem Kopf verankert. Er sah so toll aus, wenn er von etwas redete, was ihn begeisterte. Wäre es die Musik oder auch... Ich? Nein, ich durfte an sowas nicht denken. Ich machte mir nur falsche Hoffnungen. Ben und schwul? Das passte einfach so gut zusammen, wie ein Schuh und eine Gießkanne, oder eine Schwarzwälderkirschtorte und der mottenzerfressene Mantel meiner schwedischen Großmutter, genau! Oder... Man Finn, reiß dich zusammen, du bist kein Kleinkind mehr! Wenn du schon vor hast, von Ben als Freund akzeptiert zu werden, dann solltest du dich auch so benehmen. Also packte ich die Zettel, auf welche ich das Interview fein säuberlich eingetragen hatte und verließ den Raum, nicht ohne noch einmal vor dem schließen der Tür hineinzusehen. Dieser Raum musste ein Zauberraum sein, denn hier geschehen magische Dinge! Lachend über meine eigene kindliche Dummheit schloss ich die Tür ab und begab mich in Richtung des Redaktionsbüros. Schließlich musste ich das Interview noch abtippen und dann auch möglichst schnell einsenden, da das Konzert ja schon nächste Woche anstand. Ich wollte mich also einfach beeilen und alles schnell hinter mich bringen. Doch da machte mir Anna einen Strich durch die Rechnung, weil sie anscheinend in der Redaktion auf einem der Tische auf mich gewartet hatte. Denn sobald ich einen Fuß in den gemütlichen und nach Kaffee duftenden Raum gesetzt hatte, sprang sie auch schon auf mich zu und riss mir das Blatt aus der Hand. Ganz wie es ihre Art war, sagte sie kein Wort zu mir und ließ mich nur überrascht in der Tür stehen, während ihre großen Augen über das Papier huschten. "Er hat dir wirklich Antworten gegeben?" fragte sie dann schon fast fassungslos und sah mich fragend an. "Sieht so aus." genervt nahm ich das Blatt aus ihrer Hand und ging in Richtung einer der Computer in der Hoffnung, dass sie es dabei belassen würde. Doch so war es natürlich nicht:"Das passt aber gar nicht zu Ben! Hat er dich denn dieses mal in Ruhe gelassen, oder hat er dich so wie im Unterricht behandelt. Manchmal ist er ja echt..." "Es war ganz normal!" unterbrach ich ihren Wortschwall, nicht ganz die Wahrheit sagend. Anna war zwar meine beste Freundin, aber dennoch wollte ich nicht mit ihr über Ben reden. Es war, genau wie meine sexuelle Orientierung, eine der Sachen, die ich lieber für mich behielt. Ich hatte meist Angst davon gestoßen zu werden und alleine da zu stehen, deshalb war mein älterer Bruder auch der Einzige, dem ich bisher erzählt hatte, dass ich auf Jungs stand.
Zum Glück hatte Anna mich nun mit einem fröhlichen "Dann ist ja gut." allein gelassen. Gott, das hörte sich gemein an, wenn ich das so sagte. Aber manchmal war ich froh, einfach mal meine Ruhe vor ihr zu haben, auch, wenn ich sie sehr gern hatte.

Things change (boyxboy)Where stories live. Discover now