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POV Ben

War ja klar, dass wir ausgerechnet Nick begegnen mussten. Konnte ich nicht einmal einen ruhigen Tag mit Finn verbringen, ohne dass irgendwas schief ging? Und dann erzählte er Finn noch irgendeinen Scheiß, von wegen ich hätte schlecht über ihn geredet. Ich war froh, dass Finn ihm nicht glaubte.

Daher zog ich ihn, als er mich küsste, nur enger an mich, auch wenn mir bewusst war, dass wir immer noch im Blickfeld von Nick waren. Aber es war mir egal, denn Finn machte mich im Moment einfach glücklich. Nicht diese Idioten, die sich Freunde schimpften, oder wahrscheinlich eher geschimpft haben. Ich glaubte, dass sie, wenn sie von meiner Beziehung mit Finn erfahren würden, einen großen Bogen um mich rum machen würden. Dass sie mich anpacken würden bezweifelte ich. Dafür hatte ich mir in den letzten Jahren einen viel zu harten Ruf aufgebaut, auch wenn von diesem Ben eigentlich nichts mehr übrig war. Stark war ich trotzdem immer noch.

Finn schlang seine Arme um meinen Nacken und zog mich noch ein Stück weiter zu sich. Ich vertiefte den Kuss und als wir uns nach mehreren Minuten lösten und ich meine Stirn atemlos an seine lehnte, musste ich einfach lächeln. "Ich denke, ich liebe dich auch Finn." Finns Augen wurden groß. Vermutlich hatte er nicht damit gerechnet, dass ich seine Worte von gestern Abend mitbekommen hatte, doch als sich auf seinen Gesicht ein strahlendes Lächeln ausbreitete, wusste ich, dass ich mit meiner Entscheidung diese Wörter jetzt schon auszusprechen gut getan hatte.

Ganz sicher war ich mir allerdings spätestens, als er mir jauchzend in die Arme sprang und mich erneut küsste. Seine Beine schlang er um meine Hüfte, während ich ihn zusätzlich hielt, damit er nicht abrutschte. Ich drehte mich einmal mit ihm auf meinen Armen, bis wir beide lachen mussten und ich ihn wieder absetzte. Als ich nach seiner Hand griff, um ihn endlich von hier weg zu ziehen, strahlte er mich immer noch an, als hätte ich ihm soeben seinen größten Wunsch erfüllt.

"Wie wärs, wenn wir nach der Aufregung der letzten Tage einfach mal einen DVD-Tag machen? So ganz gemütlich?" Finn drückte meine Hand. "Nichts lieber als das, aber nur wenn wir kuscheln!" Er schob seine Unterlippe vor und schaute mich aus großen Augen an, sodass ich nicht anders konnte und ihm einen Kuss auf die Nasenspitze drückte, weil das einfach so unglaublich niedlich aussah. "Alles, was du willst, Engel." Wieder grinste er seelig und hüpfte neben mir her zur Videothek um die Ecke.

Er war so unschuldig und immer wenn mein Blick auf seine schon fast vollständig verheilten Wunden fiel, fragte ich mich, wie man jemandem, der so rein war, Schaden zufügen konnte.

Sobald wir die Videothek betreten hatten, war Finn zwischen den Regalen verschwunden. Kopfschüttelnd, aber dennoch lächelnd machte ich mich auf den Weg zu den neuesten Action- und Horrorfilmen. Mit einer Hand voll Ausleihkärtchen machte ich mich etwa eine viertel Stunde später auf die Suche nach meinem kleinen blonden Schweden.

Ich fand ihn letztendlich bei den Komödien. Er war grade in die Betrachtung der verschiedenen Cover versunken, sodass ich unbemerkt von hinten an ihn ran treten konnte und ihm meine Arme um die Hüfte schlang. Er zuckte zusammen, doch als er sah, dass ich es war entspannte er sich wieder und ich legte mein Kinn auf seiner Schulter ab. "Und, was gefunden?" Er nickte heftig und hielt mir mehrere Kärtchen unter die Nase. Die meisten Titel kannte ich vom hören, doch bei einem musste ich stutzen, ehe ich anfing zu lachen.

"Soso, Fifty Shades of Grey, ja?" Er runzelte die Stirn, nickte aber noch einmal. "Und du weißt, worum es da geht, ja?" Er drehte seinen Kopf zu mir, ehe er verneinte. "Nö, aber der Typ auf dem Cover war heiß." Jetzt war ich derjenige, der ihn mit gerunzelter Stirn ansah, während sein Gesicht eine rote Farbe annahm. "Heiß also?" "Ähhm ja?" Ich musste lachen, als er noch schnell "Aber natürlich noch lange nicht so heiß wie du." hinterher schob. Ich nahm die Karte und legte sie in eines der Regale neben uns, was mir einen wütenden Blick von Finn einbrachte. "Was soll das? Ich will den gucken!" Trotzig legte er die Karte wieder zu den anderen, während ich nur ergeben mit den Schultern zuckte. Wenn er diese Film unbedingt sehen wollte, meinetwegen. Er würde ja selbst merken, was das für ein Film war. Nachdem ich ihn gefragt hatte, ob er dann alles hätte und er genickt hatte, machte ich mich auf den Weg zur Kasse.

Mit bestimmt 10 Filmen, Chips und Cola bewaffnet, welche wir auf dem Rückweg noch schnell beim nächsten Supermarkt mitgenommen hatten, ließen wir uns eine halbe Stunde später auf mein Sofa fallen. "Alles klar, was willst du zuerst schauen?" Finn deutete auf den Horrorfilm. "Aber sowas guckt man doch Abends." Er sah mich bettelnd an. "Bitte Benni, sonst hab ich aber Albträume." Seufzend gab ich nach und legte den Film ein. "Aber nur unter einer Bedingung: Nenn mich nicht mehr Benni." Er kicherte und kuschelte sich an meine Brust. "Deal."

POV Finn

Ich war froh, als der Erste Film vorbei war. Ich bin wirklich kein Fan von Horrorfilmen, auch wenn es mit Ben schon um einiges angenehmer war. Mein Kopf lag auf seinem Schoss und er fuhr immer wieder mit seinen Fingern durch mein blondes Haar, um mich zu beruhigen. Er war schon echt ein toller Freund. Und er liebte mich. Mein Herz beschleunigte sich immer noch rapide, wenn ich an seine Worte dachte. Dieser Typ machte mich einfach glücklich.

"Naaa? Welcher Film jetzt?" fragte Ben und ich brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass tatsächlich schon der Abspann des Films über den Bildschirm lief. "Den mit dem heißen Typen." sagte ich nach kurzem Überlegen bestimmt und Ben sah mich belustigt an. Was war denn jetzt schon wieder los? Eben in der Videothek hatte er genauso geguckt, als er den Film in meiner Hand gesehen hat.

"Na gut, wenn du meinst..." mit diesen Worten legte er die DVD ein und setzte sich immer noch grinsend zu mir auf die Couch. "Aber, Finni, nicht, dass du mich danach vollheulst, weil du das nicht sehen wolltest. Ist das klar?" Etwas irritiert nickte ich. Ich verstand gar nichts mehr. Der Film stand weder im Horror noch im Fsk18 Bereich. Also wie soll der denn bitte so schlimm sein? Ben wuschelte mir belustigt den Kopf schüttend durch die Haare und zog mich zwischen seine Beine. Ich lehnte mich so weit zurück, dass ich auf seiner Brust lag und drehte meinen Kopf soweit nach oben, dass ich sein Gesicht betrachten konnte. Auch er sah nicht zum Fernseher, sonder grinste zu mir runter. Seine Augen funkelten belustigt und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Ich lächelte und konzentrierte mich auf den Film.

Anfangs schien noch alles normal, auch wenn ich der Handlung nicht ganz folgen konnte, da ich ziemlich abgelenkt von meinen Freund war, der immer mal wieder verhalten hinter meinem Rücken zu kichern begann. Was war denn bitte mit dem los? Bis zu einem Moment, dachte ich, dass die Geschichte ein normaler Romantik Film war. Naja, bis zu dem einen Moment.

Mit großen Augen starrte ich auf den Bildschirm. Wahrscheinlich sah ich gerade genauso aus, wie die Hauptdarstellerin den Films. Vollkommen verstört und ängstlich. Ben lachte auf, als er meinen Gesichtsausdruck sah. "Tja, ich hab dich gewarnt" Ich hoffte einfach inständig, dass es bei dieser einen Szene blieb. Doch anscheinend schien sich dieser ganze Film über das, in meinen Augen ziemlich seltsame, Sexleben des heißen Mannes, vor welchem ich jetzt eher Angst hatte, zu drehen.

Ich spürte Bens blicke auf meinem Gesicht, während ich meinen gar nicht vom Geschehen lösen konnte. Was war das denn bitte für ein Film?! "Tja, und vorbei mit deiner Unschuld." raunte Ben mir grinsend ins Ohr, während ich entgeistert zu ihm sah.

"Ben, das kannst du doch nicht machen! Wieso hast du den mitgenommen?" ich sah ihn wütend an. Doch er brach nur in schallendes Gelächter aus. "Also wenn ich dich mal dran erinnern darf, warst du es, der den Film unbedingt mitnehmen wollte." Achja,...Stimmt. Mit hochrotem Gesicht rollte ich mich zu einer Kugel zusammen und verdeckte meine Augen. Nur leider drangen die Geräusche weiterhin zu mir durch, weshalb ich in Bens Gelächter einstimmte.

"Mach das aus." bat ich Ben, nachdem die wirklich in die Länge gezogene Szene von eben vorbei war. Doch dieser schüttelte nur grinsend den Kopf und drehte mich so, dass ich auf dem Rücken lag. Er rollte sich auf mich drauf und lag über mir, mir geradewegs in die Augen sehend und ich starrte zurück. Er war so wunderschön.

Er war mir so nah, dass sein schwarzes Haar in meinem Gesicht kitzelte. "Ich liebe dich, Ben." sagte ich mit fester Stimme. Auf seinen Lippen breitete sich ein sanftes Lächeln aus, ehe er flüsterte:"Ich dich auch, Kleiner. Ich dich auch." und mit diesen Worten drückte er seine Lippen auf meine und wir küssten uns innig. Ich war mir sicher: ich und Ben gaben ein viel besserer Bild ab, als dieses Paar aus dem Film.

Things change (boyxboy)Where stories live. Discover now