Alte und neue Bekanntschaften

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Elionor und Ferus saßen auf Limes Rücken. Ferus klammerte sich fest an Lima, da er noch nie so hoch geflogen war. Elionor hingegen saß entspannt da und hielt die Karte und einen Kompass in der Hand. Wo sie den her hatte wussten weder er noch Lima.

"Wir müssen weiter nach Süden!", rief sie und schaute auf das Gerät.
Lima machte eine Kurve und Ferus hielt sich noch fester. Da hörte er ein Lachen und drehte sich um. Elionor schaute ihn an und lachte.

"Man könnte meinen du willst Lima erwürgen, so fest wie du sie hältst „, kicherte sie.
Ferus schaute beleidigt drein und lockerte seinen Griff, doch als Lima noch eine Kurve machte klammerte er sich noch fester als vorher. Erneut kicherte Elionor leise hinter ihm. Sie war aufgestanden und suchte den Horizont nach irgendetwas ab. Dann blickte sie erneut auf die Karte und dann auf den Kompass. Sie schüttelte den Kopf und ging ein paar Schritte zurück. Doch als sie wieder nichts entdeckte setzte sie sich wieder hin.

Stundenlang, tagelang flogen sie über den Wolken um nicht gesehen zu werden.
"Ich glaub kaum, dass wir irgendwas finden werden. Das wird Konrad auch nicht. Der ganze Aufwand ist umsonst", nörgeln Ferus, der noch immer in die Alpen fliegen wollte.
"Hör zu, wenn wir im Himalaja nichts finden, dann können wir ja gern zu den Alpen fliegen. Aber ich glaub kaum, dass wir das müssen", sagte Elionor und blickte wieder auf die Karte.

Zu Mittag landeten sie in einer flachen Gegend. Sie hatten nichts mehr zu essen und trinken. Es würde ein bisschen schwer werden, da sie keine Fremdsprachen konnten. Nach kurzer Zeit fanden sie eine Höhle in der Nähe eines Dorfes. Sie versteckten Lima in der Höhle, da sie nicht wollten, dass sie jemand sah. Sie hielten es so für sicherer. Dann machten sich die Zwei auf den Weg ins Dorf. Es war ein schönes kleines Dorf mit dicht aneinander gebauten Häusern. Kleine Gärten waren vor den Häuschen angelegt in denen fremde Pflanzen und lustige Skulpturen waren. Die Straßen waren nicht besonders breit und viele Leute waren unterwegs. Elionor kämpfte sich einen Weg durch die Menge. Sie hatte kein bestimmtes Ziel, sie wollte sich einfach umsehen.

Sie gelangte auf einen runden Platz mit einem Brunnen. Leute liefen geschäftig hin und her und Kinder spielten Fangen.
Elionor schlenderte über den Platz und lauschte der fremdartigen Sprache.
"Ist doch schön hier, nicht Ferus", meinte Elionor und drehte sich um. Doch Ferus war nicht da.
"Ferus! Ferus!", schrie Elionor, doch er war nicht da. Das Mädchen bekam Panik, wie sollte sie ihn in dem Gedränge finden. Sie ging den Weg noch mal zurück, um zu schauen ob er dort war. Doch sie konnte ihn nicht finden. Sie lief die Straßen der Stadt ab, doch vergebens.

"Aus! Nein! Au", hörte Elionor Schreie. Das könnte doch bloß Ferus sein. Wer sonst sprach hier eine Sprache, die sie verstand. Sie bog um die Ecke, aber da war kein Ferus. Elionor war verwirrt, da sie doch eindeutig deutsche Wörter gehört hatte. Ein deutlich jüngeres Mädchen als sie stand in der Gasse und hatte einen Hund an der Leine. Sie sagte: „Nein, Bella. Nein."
Elionor wollte jubeln vor Freude. Sie hatte jemanden gefunden der Deutsch sprach!

"Entschuldigung, ich bin auf einer Reise und habe meinen... ähm... Bruder verloren. Hast du ihn gesehen. Wir wollten hier her kommen um etwas zu essen zu kaufen, doch wir können nur Deutsch", redete Elionor auf das fremde Mädchen ein.
Sie lächelte und kraulen ihren Hund hinter den Ohren.
"Tut mir leid, deinen Bruder habe ich nicht gesehen. Aber etwas zu essen kannst du gern haben", meinte sie freundlich.

Jemand bog um die Ecke eines gelben Hauses. Es war Ferus.
"Ist da dein Bruder? „, fragte das Mädchen. Elionor lächelte und nickte, dann ging sie einige Schritt auf Ferus, der ihr, ebenfalls erleichtert, entgegen kam, zu. Sie hatte keine Zeit ihn zu fragen, wo er war, denn das Mädchen redete schon weiter.
„Ich bin Riki. Kommt rein meine Mama kocht gerade", verkündete sie lächelnd.
Sie stellten sich vor und folgten dem Mädchen in das gelbe Haus. Beim Hineingehen erzählte Elionor Ferus was passiert war. Rikis Mutter gab ihnen etwas zu essen und fragte sie über ihre Reise aus. Elionor erzählte ihr sie seien mit ihren Eltern auf den Weg zu einem Dorf am Rande des Himalajas und ihre Eltern seien irgendwo in der Stadt. Ferus saß still daneben und aß seinen Reis.

"Mein Vater kommt aus Deutschland. Aber meine Mutter von da. Wir leben zwar in Dresden aber in den Ferien sind wir oft hier", erklärt Riki und lächelte ihre Mutter an. Als alle fertig waren mit essen, verabschiedeten und bedankten sich die beiden für das Essen. Riki und ihre Mutter bestanden darauf ihnen noch ein Proviant zu geben und dann machten sich die Reisenden wieder auf ihren Weg.

"Du warst einfach weg. Ich hab dich überall gesucht. Du musst wirklich auf mich warten. Du kannst nicht irgendwo hin laufen und ich hab keine Ahnung wo du bist", beschwerte sich Ferus bei Elionor als sie zurück zu Lima gingen.
"Mhhm... Aber du könntest genauso mehr aufpassen. Ich bin nicht schnell gegangen, du hättest nur mir folgen müssen", protestierte Elionor.
"Nein ich bin nicht schuld, tu nicht o als wäre ich schuld. Du... „, regte sich Ferus auf doch Elionor hielt ihm den Mund zu und zeigte mit einer Hand auf einen Mann der gerade ein Haus verließ.

"Bin auf den Weg dorthin. Ziemlich wichtig", rief Konrad Williston.
Die beiden versteckten sich und hofften, dass Konrad sie nicht sah.
"Er weiß also, dass ein Stein im Himalaja liegt. Er ist auch auf dem Weg dorthin", sagte Elionor als Konrad weg war.
Ferus nickte stumm. Sie mussten vor ihm dort sein, das war beiden klar.
Sie rannten los, denn sie mussten so schnell wie möglich zu Lima um weiter zu fliegen.

Hi,
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Ich freue mich wirklich und hoffe, dass euch die Geschichte weiter gefällt :)
Wenn ihr Ideen oder Wünsche habt, wie es weiter gehen soll oder was noch vorkommen soll, könnt ihr mir das gerne in die Kommentare schreiben. Darüber würde ich mir sehr freuen :)

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