Ein Plan

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Elionor biss sich verzweifelt auf die Unterlippe, bei dem Versuch einen guten Plan zu finden.
Anscheinend hatte Ferus den gleichen Gedanken, denn er meinte: "Wir brauchen einen Plan."
"Das hast du gut bemerkt", erwiderte Elionor, allerdings klang es nur halb so ironisch, wie sie erwartet hatte. Sie war zu angespannt.
"Ok, ich bin offen für Ideen", sagte sie dann und blickte die anderen an, die aber nur mit den Schultern zuckten. Einige Minuten sahen sich alle an und waren in ihren eigenen Gedanken versunken, bemüht einen Plan zu finden.

"Ok, ich glaube ich hab eine Idee", sagte Ferus schließlich und fuhr fort, als ihn alle auffordernd ansahen. "Wenn Konrad noch nicht weiß, dass wir da sind, können wir den Überraschungseffekt nützen."
Er schilderte ihnen den Plan, den er sich ausgedachte hatte, in allen Einzelheiten.

Elionor hörte genau zu und war sofort einverstanden. Sie war noch nie ein großer Anhänger von Plänen gewesen, da ihre bis jetzt nie funktioniert hatten. Irgenwann hatte sie aufgehört Pläne zu machen, doch diese Situation verlangte einen Plan, egal ob er funktionierte oder nicht. In Elionors Augen war ein Plan dazu da um sich besser zu fühlen, da man wusste, oder dachte zu wissen, was man tun soll.
Lima schien nicht ganz so begeistert, da er ihrer Meinung nach zu gefährlich war, aber es war der Beste den sie finden konnten.
"Und wenn Konrad weiß, daß wir da sind?", fragte Lima mit besorgtem Unterton in der Stimme.

"Dann haben wir sowieso ein Problem. Aber seit wann hast du dieses undrachenhafte Verhalten?", antwortete Ferus und lächelte leicht.
"Los jetzt. Wir haben nicht ewig Zeit, wenn wir vor der Dunkelheit weg sein wollen", unterbrach das Mädchen die beiden.

Sie schlichen unauffällig, so hofften sie wenigstens, auf den kleinen Platz, um den die Hütten standen. Auf Ferus' Handzeichen verteilten sie sich und gingen zu den abgemachten Positionen.
Die Ansammlung von Hütten war nicht besonders groß und so leicht überschaubar. Um besser zu sehen stellte Elionor sich auf die Zehenspitzen, doch konnte sie keine Wachen oder ähnliches erblicken.
Sie rannte zu einer Hütte, duckte sich unter ein Fenster und wartete einige Momente. Doch alles war still, der Raum musste leer sein.
Langsam sah sie zu dem Fenster auf, es hatte keine Scheibe, ediglich ein ausgefranster Vorhang mit Blumenmuster trennte den Raum von der Außenwelt.
Vorsichtig hob Elionor einen Zipfel an und blickte ins Zimmer. So wie sie vermutet hatte war es menschenleer.

Elionor kletterte durch das Fenster und landete in einem nicht sonderlich aufgeräumten Zimmer. Schnell musterte sie ihre Umgebung, ein Bett, das überhäuft mit Kleidung war, stand in einer Ecke, ein Schreibtisch stand an der Wand gegenüber. Zettel, die nach Plänen und Landkarten aussahen, und einige Kleidungsstücke lagen verstreut am Boden oder am Tisch.
Vorsichtig kämpfte Elionor sich durch das Chaos zu der Tür, die hoffendlich aus dem Raum führte.
Sie drückte die Türklinke hinunter, hielt allerdings aprupt inne, als sie lautstarkes Fluchen hörte. Panisch sah das Mädchen sich um, konnte aber niemand sehen.
Es dauerte eine Weile, bis sie begriffen hatte, dass sich die Person auf der anderes Seite der Tür befand.

Rückwärts wich sie von der Tür zurück, stolperte jedoch über ein Schmetterlingsnetz, dass an einem Bücherstapel lehnte. Zusammen mit dem Netz und jede Menge Nachschlagewerken landete Elionor unsanft auf dem Boden.
Genervt warf sie das Buch, das auf ihrem Kopf lag, gegen die nächstbeste Wand. Sie wollte gerade schimpfend aufstehen und gegen einige Sachen treten, da fiel ihr ein, dass irgendwer vor der Tür stand, von dem sie eigendlich nicht erwischt werden wollte. Und wenn dieser Jemand nicht taub war, hatte er sie gehört.
Augenblicklich hielt Elionor in der Bewegung inne und lauschte, ob die Person noch immer auf der anderen Seite der Tür war. Kurz war nichts zu hören, dann vernahm sie schwere Schritte, die zu ihrem Entsetzten lauer wurden, als würde der Jemand dem Zimmer nähern, in dem sie war.
Vor Schreckt blieb das Mädchen still stehen und kam zu spät auf die Idee sich zu verstecken.

Mit einem Ruck öffnete sich die Tür und ein Mann blickte in den Raum. Auch wenn Elionor seinen Mund hinter dem dichten Bart nicht sehen konnte, schloss sie aus dem Ausdruck des restlichen Gesichtes, dass er nicht sonderlich erfreut war, was auch verständlich war. 
Elionor war klar, dass sie nicht hier sein sollte und das sie hier nicht besonders erwünscht war.

Ja, ich weiß wann Montag ist und dass mittlerweile Samstag ist. Es tut mir auch wirklich schrecklich Leid, dass ich erst jetzt mit dem Kapitel fertig bin, aber es ging sich nicht anders aus.
Dazu bin ich draufgekommen, wie schrecklich die ersten paar Kapitel geschrieben sind, sodass ich diese jetzt unbedingt überarbeiten muss. Es tut mir wirklich Leid.
Über eure Meinungen zu dem Kapitel würde ich mich sehr freuen.

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