Eine Wendung im Plan

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„Ihr entkommt uns nicht. Ich habe das so lange geplant. Ihr werdet meinen Plan nicht zerstören!", schrie Konrad sie an, das Gesicht rot vor Zorn.
Elionor kam auf einmal ein erschreckender Gedanke, sie versuchte ihn zu verwerfen, doch er hatte sich bereits in ihrem Gehirn festgesetzt. „Was meinst... hast du... ich meine... meine Mutter", stotterte sie, unfähig einen ganzen Satz zu formen, doch Konrad schien sie zu verstehen.

„Aha, hat dir doch wer erzählt was Sache ist", kurz schmunzelte er sie nur an. „Du dachtest doch nicht ernsthaft, dass ich mich ohne Grund in diesem langweilige Dorf angesiedelt habe", er lachte auf, „Nein, ich hatte immer die Hoffnung, dass deine Mutter zurück kehren würde. Allerdings hatte es doch etwas Gutes; ich konnte mir Unterstützung suchen."
Elionor betrachtete die Männer und ihr fiel Konrads Verein ein. Niemand wusste genau, was die Mitglieder taten, doch manchmal sah man sie mit Schwertern kämpfen und bezeichnete sie als verrückt.
Während Elionor zu durcheinander war, behielt Ferus seinen kühlen Kopf. „Woher wusstest du, dass Elionors Mutter ein Drachenkind ist?", fragte er.

„Das war nicht schwer. Als ich noch in dem kleinen Dorf wohnte, war deine Mutter noch bei den Drachen. Eine junge Frau, die ständig auftauchte und immer wieder im Wald verschwand. Ich hatte die Aufzeichnungen der Drachen und so fand ich auch über die Drachenkinder heraus. Deine Mutter wollte schon immer lieber ein Mensch sein, als ein Drache", erläuterte Konrad und hob plötzlich den Arm.
Einen kurzen Augenblick wunderte Elionor sich, was das bedeuten sollte und als sie bemerkte, dass es ein Zeichen war, war es bereits zu spät. Zwei Arme schlangen sich fest um sie, einer um ihre Brust und Arme, der andere um ihren Hals, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Ein kurzer Blick zur Seite reichte um zu bemerken, dass es Ferus nicht besser erging.

Konrad Williston kam lächeln auf sie zu, doch es war kein Lächeln von der netten Sorte. Eher eines, wenn man wusste, man hatte gewonnen, wenn die eigene Falle zugeschnappt hatte und nichts einen mehr aufhalten konnte. „So, und jetzt gebt mir die Steine und die Aufzeichnungen", schnurrt er, als wäre alles von Anfang an so geplant worden.

„Irgendeinen genialen Plan, wie wir lebend hier raus kommen?", fragte Ferus Elionor so leise, dass sie ihn gerade noch verstand. Elionor wirkte, als wäre sie in ihren Gedanken versunken, doch Ferus' Stimme holte sie in die Realität zurück. Zu seiner großen Verwunderung bejahte Elionor seine Frage: „Zufälligerweise schon." Ferus schaute sie verwundert an, doch sie machte keine Anstalten ihm ihre Idee zu erzählen. Stattdessen blickte sie Konrad fest an und sagte mit fester Stimme: „Nein, die musst du dir erst holen."

„Spinnst du! Wir sitzen sowas von in der Falle, wir haben überhaupt keine Chance!" schreit Ferus sie entsetzt an und versuchte sich zu befreien, doch die Arme das Mannes hinter ihm schlangen sich nur noch enger um ihn.
„Vertrau mir", verlangte Elionor und sah Ferus mit einem nicht zu deutenden Blick an. Sie konnte genau hören, wie Ferus „Sowas von Drache" murmelte, ignorierte es aber mit einem Lächeln auf den Lippen.

Als Konrad auf sie zugehen wollte um sich die Aufzeichnungen zu holen, unterbrach ihn Elionor. „Ich wäre an deiner Stelle vorsichtig, da oben ist Besuch für dich."

Alle blickten auf, als sie Flügelschläge hörten und Elionor quickte erfreut auf, als sie Lima erkannte, die im nächsten Moment neben ihnen landete. Doch sie war nicht alleine, wie Elionor und Ferus überrascht feststellen mussten. Neben ihr landeten weitere Drachen und es dauerte einen Moment bis Elionor einen von ihnen als Teraloy enttarnte. Der Drache wirkte verändert und nach einem weiteren Augenblick erkannte sie die wieder völlig normalen Augen.

„Lima, pass-", wollte Ferus, der noch nicht bemerkt hatte, dass die Drachen normal waren, sie warnen, doch Elionor unterbrach ihn.
„Wie hast du das geschafft?", rief sie freudig und vergaß, dass der Mann sie noch immer fest hielt.
Doch er sah, wie alle anderen überrascht die Drachen an und so nütze das Mädchen seine Chance. Es trat dem Mann kräftig gegen das Schienbein und wand sich aus seinem Griff. Die Wache war noch etwas perplex, weshalb die Gegenangriffe ausblieben. Kaum hatte Elionor sich befreit, tat es ihr Ferus gleich und gemeinsam flüchteten sie zu Lima, die sie freudig an stupste. Ferus hatte noch immer etwas Respekt vor den anderen Drachen, doch er merkte schnell, dass sie ihnen nichts taten.

Dann wandten sich alle Blicke an Konrad und jeder überlegte für sich, wie man ihn zu Nichte machen konnte. Dieser schien sich seiner heiklen Lage immer mehr bewusst zu werden. Drachen und ihr Temperament sollte man nicht unterschätzen, denn niemand wollte einen wütenden Drachen am Hals haben, schon gar nicht den mehrerer Drachen.

Unauffällig schlich der Mann immer weiter zurück, gefolgt von seinen Männern. Doch die Drachen reagierten schnell.
Im Nu hatten sie die Männer eingekesselt, so wie diese vorher Elionor und Ferus. So verhinderten sie, deren Entkommen während die Drachen weiter über das kommendes Schicksal Konrads und seiner Gefolgsleute berieten.

Ich kann gar nicht sagen wie unheimlich Leid es mir tut, dass ich über so lange Zeit nicht zum Schreiben gekommen bin und dieses Kapitel auch nicht lang ist. Ich habe nicht mal eine gute Ausrede, mir hat einfach schlichtweg die Zeit gefehlt, teilweise auch die Motivation. Doch manchmal wollte ich auch wirklich weiter schreiben und fand einfach keine Zeit.
Vielleicht hatte diese Pause aber auch was Gutes, denn jetzt weiß ich endgültig wie Drachenkind endet. (Ich habe ja leider ohne jeden Plan angefangen diese Geschichte zu schreiben)
Ich bedanke mich bei allen Lesern, die trotz der langen Pause noch immer 'Drachenkind' lesen, denn ohne euch hätte ich wahrscheinlich nur halbherzig versucht ein kleinwenig Zeit für diese Geschichte zu finden.
Ich hoffe ihr lest trotz der Pause noch weiter...

DrachenkindWhere stories live. Discover now