Kapitel 26: Cold

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte lag Shirin noch neben mir und schlief.
Ich stand auf und duschte kurz.

Als ich wieder im Zimmer war saß Shirin auf dem Bett.
,,Morgen",sagte sie leise.
,,morgen",antwortete ich.

Ich setzte mich neben sie und eine komische Stille herrschte.

,,Was macht ihr heute..",fragte ich.
,,Wir gehen zum Strand, hat Dagi dir das nicht gesagt?",fragte sie zurück.
,,Nein.",sagte ich.

Hah schon vergessen.

,,Achso. Aber du kommst mit oder?",frage Shirin.
,,Ehm.. Ja.",sagte ich leise.
,,Guut.",sagte Shirin und Stand auf.

Wir machten uns weiter fertig, ich zog mir einen Grauen Pullover und eine Schwarze Hose an.

Nachdem ich meine Haare zu einem Dutt band, ging zurück ins Zimmer, Shirin war bereits angezogen.

,,Äh Melina bist du dir sicher das..",sagte sie und deutete auf mich.
,,Jaja das ist nicht warm.",sagte ich und biss mir auf die Lippen.
,,Melina ich mach mir sorgen.",sagte sie.
,,Warum?",fragte ich.
,,Melina.. Ich hab Angst das du.. depressiv bist.",sagte sie und nahm meine Hand.

Ich zog sie schnell wieder weg.

,,Was denkst du von mir?!",sagte ich laut.
,,Sorry..",sagte sie.

,,Ist.. Ist ok. Mir geht's einfach nicht so gut momentan.",sagte ich und beruhigte mich wieder.

Shirin umarmte mich feste.

,,Und jetzt zieh dich um.",sagte sie.

Ich holte ein Shirt aus dem Schrank und hielt es hoch.

,,Ist das ok? ",fragte ich.

Sie nickte.

Ich ging ins Bad und zog mir das shirt an.
Ich meine es war nicht lange her das ich meine Arme gesehen hatte,
clean [vom ritzen] war ich immerhin erst seid einem halben Tag.

Ich stützte mich am Waschbecken ab
Und schaute in den Spiegel.

So kannst du nicht rausgehen.

Nein das kann ich wirklich nicht.
Mit etwas Make-up überdeckte ich jegliche blaue Flecken und Narben.

Die blauen Flecken waren verschwunden,
die Narben waren noch da.
Aber das muss ja niemand sehen.

Shirin und ich gingen runter zu den anderen.
Wie gebannt schauten sie auf meine Arme. Erwarten sie das da jetzt Milliarden Narben sind?

Ich versuchte so gut wie möglich meinen linken Arm zu verstecken.

-
Als wir am Strand waren gingen sofort alle ins Wasser.
Ich setzte mich auf einen der Steine.

,,Kommst du nicht rein?",fragte Dagi.

Ich schüttelte den Kopf.

-
Irgendwann, als keiner mehr in meiner Nähe war, begann ich nachzudenken.

,,Wie hast du es nur geschafft mich so einzuschränken..",sagte ich leise.

Ich redete mit keiner anderen Person als mir selbst.

. Eingeschränkt habe ich die nie. Das warst du ganz allein. Ich habe dir nie gesagt das du keine Shirts tragen darfst. Ich habe dir einen Weg gezeigt um aus diesem Leben zu gehen. Den Schmerz zu übertönen.
Ich habe dich nicht gezwungen.
das warst du.
Aber ich bin froh, dich leiden sehen zu dürfen.

Ich wollte nicht. Aber ich fing an zu weinen.
Was ist aus meinem leben geworden.
Ich habe dieses Leben mal geliebt.
Ich war seid langem nicht mehr zufrieden damit..
Aber ich war glücklich zu leben.
Bis sich ein Gedanken immer mehr und mehr in mir fest gesetzt hatte.

Der Gedanke das ich das Leben nicht mehr so wert war.

Der Gedanke das ich sterben soll.

Und dieser Gedanke hat mich so eingeschränkt das ich sterben will.

Ich will nicht mehr denken.
Gefangen sein in mir selbst.
Mich hassen für das was ich bin.

Ich will nicht mehr.

Was willst du nicht mehr?

Sagte die Stimme die mich zu all dem brachte.

sterben? STERBEN willst du?!

,,ich.. Ich.."

Sag es.

,,Ich will sterben."

Truth | Melina SophieWhere stories live. Discover now