Kapitel 28: past.

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Langsam ging ich zurück zum Hotel.

Mir war kalt.
Aber nicht so kalt.

Ich weiß nichtmal ob mein Herz es war das kalt war.

Oder ob es daran lag das ich durchnässt war.

Ich weiß nichts mehr.

Und die Blicke auf mir störten mich nicht.
Die Blicke auf meine blauen Flecken.
Die Blicke auf meinen Narben.

Haben die noch nie einen kaputten Menschen gesehen?

Sicher haben die das, aber noch nie ein hässliches Alien.

Warum ist diese Welt so grausam.

Ich drückte auf den Aufzugs Knopf.

Die Tür öffnete sich und ich konnte mich gerade Wegs im Aufzugs Spiegel sehen.

Meine blauen nassen Haare.
Mein durchnässtes Shirt.
Meine nasse Hose.

Meine blauen und vernarbten Arme.

Und das was ich am meisten sah.

Das war nicht mehr ich.

Vielleicht mein Körper.
Meine Haare.

Aber das Innere war nicht mehr vorhanden.

Ersetzt durch Kälte.

Durch mich.

Ersetzt durch Schmerz.

-
Und die Aufzug Tür schloss sich.

Und ich ging die Stufen bis in den 5. Stock hoch.

Schloss mein Zimmer auf und ging ins Bad.

Zog die nassen Sachen aus und zog mir andere an.

Setzte mich auf das Bett.
Stand wieder auf.

Lief im Raum herum.
Bleib vor dem Spiegel stehen, wollte mich aber nicht sehen.

Dann setzte ich mich zurück auf das Bett.
.

Kennt ihr das Gefühl die Augen offen zu haben und doch zu schlafen?

Zu atmen und doch tot zu sein?

-

Ich nahm mein Handy was neben mir auf dem blauen Bettbezug lag.

Meine Hand zitterte jedoch so stark das ich die ganze Zeit meinen Code falsch eingab.

Ich stand auf und schloss das Fenster,
Zog einen Pullover an und drehte die Heizung auf.

Als es wieder einigermaßen ging checkte ich Facebook und Twitter und guckte mir auf Instagram die Bilder meiner Freunde, ohne mich, an.

Wertlos..

Sang die Stimme in meinem Kopf.

-
Es wurde dunkler und dunkler.

Die Sonne war gerade dabei hinter den Palmen zu verschwinden als Shirin ins Zimmer kam.

,,Alter was ist es hier so warm?!",sagte sie direkt und öffnete das Fenster.

,,Melina wir haben 34 Grad und du drehst die Heizung auf geht's noch?",fragte sie.

Ich antwortete erstmal nicht.

,,Zieht die sich noch n Pullover an.",sagte Shirin und verschwand im Bad.

Langsam kühlte sich der Raum wieder ab und mir wurde wieder kalt.

Aber ich ließ das einfach über mich ergehen ich könnte ja jetzt schlecht wieder die Heizung aufdrehen.

Also holte ich schnell 2 Schlaftabletten aus der kleinen Dose und schluckte sie runter.

Ohne wäre ich die ganze Nacht Gedanken verloren wach geblieben.

Shirin setzte sich auf das Bett
Und schaute zu mir.

,,du zitterst..",sagte sie.
,,Geht schon.",gähnte ich.

Langsam fingen die Tabletten an zu wirken.

,,Melina?",fragte sie.

Langsam erschienen auch meine erhofften schwarzem punkte vor meinem Augen.

,,Meli..",und schwarz.

-
,,Wach auf!",sagte Shirin und ich machte meine Augen auf.

Um mich herum. Und ich selbst.
Nass.

Sie hatte mir eiskaltes Wasser ins Gesicht geschüttet.

,,Shirin was soll das?",sagte ich.
,,Du bist weggekippt, ich hatte Angst.",sagte sie.
,,Ich war einfach nur müde.",sagte ich.

,,Und was ist das dann?",frage sie und hielt meine Dose mit den Schlaftabletten vor meinem Augen.
,,Nichts.",sagte ich und riss sie ihr aus der Hand.
,,Rede doch mit mir!",sagte sie.
,,Es ist alles okay! Ich konnte nur nicht schlafen!",protestierte ich.
,,Mh klar!",sagte sie.
,,Was willst du eigentlich?!",fragte ich.

,,Hör auf damit! Ich will die alte Melina zurück ! Es fuckt einfach nur noch ab!"

Autsch

Opfer! Nichtmal deine beste Freundin kann dich leiden.

Langsam stiegen mir Tränen in die Augen.

Ich stand auf und ging ins Bad.

,,Melina es....",fing Shirin an.
,,Halt einfach die fresse und geh! Such dir ne Beste Freundin die besser ist als ich! Die dich nicht so sehr ABFUCKT!",sagte ich und unterdrückte die Tränen.

Es hat so wehgetan. Von meiner besten Freundin als Fehler gesehen zu werden.

Die Zimmertür knallte.

Verabschiede dich.
-
Ich holte eine kleine Schachtel hervor und öffnete sie, in der Hoffnung der Inhalt könnte mir jeglichen Schmerz entnehmen.

1. schnitt.
2. schnitt

So schnell könnte es vorbei sein.

All diese Schmerzen.

3. schnitt.

,,auf die Vergangenheit.",flüsterte ich und das Blut fing an meine Arme zu verzieren.

Truth | Melina SophieWhere stories live. Discover now