Kapitel 38: 1

1.6K 119 10
                                    

,,Verdammt Melina!",schrie er mich an.
,,Was machst du noch hier!",schrie ich zurück, brach aber zeitgleich zusammen.

Es tat unglaublich weh.
Warum genau weiß ich nicht.
Ich hatte geplant zu sterben.
Aber mein Plan ging nicht auf.
Ich wollte mir das Leben nehmen.
Ich wollte sterben.
Aber ich wurde aufgehalten.
Ich wollte nicht aufgehalten werden.
Ich musste es durchziehen.
Jetzt.

Ich griff wieder nach der Dose und kippte sie so schnell ich konnte in meinen Mund.
Schluckte sie alle runter und lief ins Bad.

Jan lief mir hinterher.
Er versuchte die Tür aufzubrechen.
Aber ich hatte abgeschlossen.

Ich weinte und versuchte den Rest meiner Kraft für ein paar Wörter zu benutzen.

,,Es tut mir so leid.",schrie ich.
,,Melina!",bekam ich wie schon zahlreich zuvor zu hören.
,,Mach auf!",schrie er.
,,Melina bitte!",schrie er.
,,Melina wir kriegen das hin! Mach auf!",schrie er.
,,Es tut mir so leid!",schrie ich nochmal, aber meine Stimme brach ab.

Ich stütze mich am Waschbecken ab.
Meine Knochen fühlten sich weich an.
Mein Kopf schwer.
Meine Augen ebenfalls.
Ich hörte Jan rufen.
Aber ich konnte nicht mehr genau verstehen was er sagte.

Ich guckte in den Spiegel.
War es richtig das hier zu tun?

Will ich jetzt sterben?

Mein letzter Gedanke war aber eher etwas anderes.

Es war kein richtig oder falsch.
Kein ich werde sie alle so vermissen.

Es war etwas komplett anderes.

Es war ein leises aber doch triumphierendes Ja.
Welches aber nicht meinerseits kam.

Truth | Melina SophieWhere stories live. Discover now