Kapitel 35: Aufgeben.

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Das Blut tropfte auf den Waschbecken Rand.
Ich wusch meinen Arm ab und spürte die tiefen Schnitte.
Ich sah meinen Arm an.

Schon armselig..

Ich zog meinen Ärmel runter und ging aus dem Bad.
Ich musste etwas raus.

Ich hatte keine Lust von irgendwem erkannt zu werden, also zog ich mir meine Kapuze an.
Ich ging raus und mir fiel auf das es schon fast dunkel war.
Ich lief einfach irgendwo lang, ich verschwand unter der Masse.
Und egal wie viele Mädchen an mir vorbei liefen, erkennen tat mich keine.
Vielleicht liegt das daran das ich mich so verändert hatte.
Oder ich bin einfach unsichtbar.

Irgendwann setzte ich mich weit weg von Leuten auf eine Bank.
Es war ziemlich kalt,ich hatte nichtmals eine Jacke mit.
Aber besser man findet mich nicht.
Ich zog meine Beine and mich.
Ich weiß nicht was mich dazu gebracht hatte, aber ich wünsche es wäre nie passiert.

Jetzt werde ich irgendwann sterben, allein, weil meine Freunde aufgegeben haben.
Ich werde irgendwo liegen und jemand wird mich finden.
Sie haben keine Ahnung wieso, nehmen es aber hin.
Meine Eltern werden kommen, mein Bruder.
Ein paar andere meiner Familie.
Aber im Endeffekt werde ich in der Zeitung und Bravo und im Internet,
Die erfolgreiche YouTuberin die Selbstmord begangen hat sein.
Ein paar Fans werden trauern, die Gang wird trauern.
Aber alles vergeht.
Irgendwann ist jeder tot, dann bin ich nur eine unter Milliarden Leichen, wie jede. vergessen.
Diese Welt ist so groß, wenn ich sterbe fällt das vielleicht in Deutschland auf.
Aber das war es auch.
Und niemand kann mir sagen das sie immer an mich denken werden.
Ich meine sie tuen es jetzt nichtmal.
-
Es war vollkommen dunkel.
Ich zitterte, es war unerträglich kalt.
Ich zog es aber nicht in Erwägung aufzustehen und zu gehen.
Soll ich doch hier sterben..

Mein Handy vibrierte, zum 5. mal.
Ich sah auf den display.
Shirin.
Ich wartete bis es aufhörte zu klingeln.
5 entgangene Anrufe.

Ich guckte nach wer mich angerufen hatte.
2x Shirin.
1x Dagi.
2x Ramona.

Anscheinend denken die ich Bring mich jetzt um.
Aber ich sitze hier nur und erfriere.

Mein Handy war leer und ging aus.

-
Es fing an zu regnen.
Ein paar Tränen tropften ebenfalls runter.
Ich habe mir alles kaputt gemacht.
Nie wieder wird mein Leben wie zuvor.
Es ist meine Schuld.
Ich hasse es.

Truth | Melina SophieWhere stories live. Discover now