Kapitel 21 - Der Halloweenball

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Der Oktober verging wie im Flug und dann war es auch schon der 31. Der Halloweenball der Malfoys stand bevor. Um ja einen perfekten Eindruck zu hinterlassen, hatte Amena eine Schneiderin in ihr Haus gerufen um ihren ganzen Stolz, ihr Püppchen, passend einzukleiden. Die Schneiderin war eine dürre, hochgewachsene Frau mit einem grauen Dutt und einem strengen Blick.

„Eine attraktive Tochter habt ihr, Mrs. Black", gurrte Madame Guria und fing an, Maße zu nehmen. Amena stolzierte um die beiden herum und spielte ein wenig mit dem blonden Haar ihrer Tochter.

„Da habt ihr wohl Recht, Madame. Sie ist eine außergewöhnliche Hexe. So schlau, elegant und vor allem... gefolgsam." Ein fieses Grinsen huschte kurz über Amenas Gesicht, ehe sie sich umdrehte und die Stoffe begutachtete.

„Was denkt ihr, welche Farben stehen meiner lieben Talia am besten? Ich möchte, dass sie heute Abend einen perfekten Auftritt liefert. Sie soll zeigen, was für eine hervorragende Mutter ich bin." Madame Guria wandte sich nun ebenfalls den Stoffen zu und musterte einige der Rollen.

„Ich denke wir werden uns für ein kühles Flieder entscheiden. Der Rock wird gerüscht sein, das Oberteil wird Schulterfrei sein und ohne Träger. An der linken Seite werde ich eine Schleife anbringen und die Haare sollte sie dann am besten offen, über die Schulter fallend tragen." Amena musterte den Stoff, den Madame Guria hochhielt und nickte dann.

„Perfekt! Ich werde sie dann alleine lassen", in die Hände klatschend drehte Amena sich zu ihr um. „Du wirst schön brav auf Madame hören. Du willst doch ebenso einen perfekten Abend erleben, oder?", Amenas Augen blitzten auf und sie nickte kurz. „Ja, Mutter." Dann nickte Amena und verließ den Raum.

„Dann wollen wir mal!", rief Madame Guria aus und lachte erfreut auf. Sie zückte ihren Zauberstab und Talia verschwand in einem Sturm aus Nadeln und Stoffen.

*

Der Ballsaal im Hause der Malfoys war riesig. Vermutlich hatte man ihn mit einigen Zaubern noch vergrößert, denn Talia war sich sicher, dass der Innenraum nicht zur Länge der Fassade passte. Der Saal war langezogen und die Decke hoch, das Parkett glänzte im Schein der Kronleuchter und durch die Fensterfront zu ihrer linken hatte man einen guten Ausblick auf die vernebelten Gärten. Auf der Rechte Seite zog sich ein Balkon entlang, darunter waren ein Buffet aufgebaut und kleine Sitzecken. In der Mitte des Raumes, vor den hohen Fenstern, spielte ein kleines Orchester und die Tanzfläche war dauerhaft gefüllt. Fast eingeschüchtert stand das junge Mädchen mit dem aschblonden Haar und dem Traum aus Fliederfarbenden Tüllstoff am Buffet und klammerte sich an einen Becher warmen Tees. Den hatte ihr ein Hauself gebracht, denn ausschließlich alle Getränke die ausgegeben wurden, waren alkoholisch. Ihre braunen Augen huschten über die Menge, sie versuchte ihre Mutter und dessen Mann auszumachen. Doch sie konnte sie nicht entdecken. Der Halloweenball der Malfoys, ein hoch angesehenes Event wo sich viele Persönlichkeiten trafen. Wenn sie sich nicht geirrt hatte, hatte Talia sogar kurz den Zaubereiminister ausmachen können, der eine traditionelle afrikanische Robe trug. Er hatte sich mit dem Gastgeber, Draco Malfoy unterhalten und Amena hatte einen kleinen Bogen um die beiden gemacht, während ihr Mann Immanuel direkt auf die beiden zugesteuert war.

„Ich werde mich nun mit ein paar alten Freundinnen treffen. Du benimmst dich ordentlich, wie es sich für meine Tochter gehört. Lasse dir von einem Hauselfen etwas Alkoholfreies geben, wirklich unerhört dass es so nichts gibt. Einige haben jüngere Familienmitglieder mitgebracht. Von den Malfoys hätte ich tatsächlich besseres erwartet." Sie hatte stumm genickt und dann war Amena in der Menge verschwunden. Irgendwann wurde es ihr dann zu langweilig, sie drängte sich an den tanzenden Menschen vorbei und wandte sich dann zu einer Tür, die in den Garten führte. Vor der großen Glasfront befand sich eine Terasse, Talia ließ sich auf einer der Brüstungen nieder und klammerte ihre Hände um die warme Tasse. Der warme Dampf ihres Getränkes vermischte sich schnell mit dem zarten Nebel, der beeindruckend im Schein des Mondes leuchtete.

Definitiv nicht Harry Potter! (2)Where stories live. Discover now