3 anfield.

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ROBERT

„Der Traum ist der beste Beweis dafür, dass wir nicht so fest 

in unsere Haut eingeschlossen sind, als es scheint. "

[ Robin]



Seit ich wusste, dass ich in sechs Wochen ein Probetraining hatte, fing ich wieder regelmäßig an zu trainieren. Ich ging morgens laufen, machte Übungen und versuchte mich möglichst in Bestform zu bringen. 

„Ich weiß gar nicht, wieso du dir das antust, wir werden eh nicht fetter und deine Kondition ist noch genauso krank, wie immer", teilte Robin mir mit, wenn er sich mit fettigen Brathähnchen vollstopfte und ich mich an einen Ernährungsplan hielt. Dazu trank er Bier und es fehlte nur noch, dass er sich wie ein Pascha an den Eiern kratzte.

Zu unserem Glück war Harry wieder viel unterwegs, auch wenn mir das nicht gefiel. Er sollte sich ausruhen, wirklich durchatmen und nicht seine chronische Erschöpfung weiter nähren. Bei Liam und Niall rannte ich wieder erfolgreich gegen eine Wand.

(„Mach dich locker, Robbie. Wir behalten Harry im Auge, hör auf herum zu nerven!") Ich nervte nicht, ich war nur aufmerksam. Leider schlug sich selbst Robin auf die Seite der anderen beiden, ganz nach dem Motto ich würde mir bald noch die Schuld dafür geben, dass es im Weltraum keinen Sauerstoff gab und das ich die Welt vor sämtlichen Todsünden und den apokalyptischen Reiter retten wollte.

Am Morgen, bevor es los ging, war ich nervös, denn ich würde nicht unter den Augen eines mir bekannten Trainers spielen. Robin hatte in Blogs gelesen, dass Jürgen Klopp anwesend sein würde. Bei Coach Owen wusste ich, worauf ich achten sollte, aber bei Klopp lagen die Dinge ganz anders.

Ich machte das Essen für den langen Tag fertig und packte es in Tupperware. Nudelsalat, Sandwiches und ein paar andere Dinge.

Gähnend schlurfte Harry in die Küche: „Heute ist der große Tag, nicht?" Ich blickte auf die Uhr, es war halb sieben. Wieso war er schon wach, oder gar hier? Immerhin hatte er die halbe Nacht im Studio verbracht.

„Wann müssen wir los?", fragte er als er sich seinen Kaffee machte. Ich blinzelte: „Was?"

Harry drehte sich um und setzte sich auf die Arbeitsfläche, dann grinste er angeschlagen: „Das lasse ich mir doch um nichts in der Welt entgehen. Ich muss immerhin ewig warten, bis ich dich auf diesem Niveau spielen sehen werde."

„Achtzehn Jahre, wobei, er ist mit fünfzehn schon ziemlich gut", mischte sich Robin ein und warf die Sporttasche in den Flur. Er war voller Vorfreude. „So oder so, am Anfang fliegt er eher auf die Fresse, als das er den Ball sinnvoll durch die Gegend kickt."

„Schwachsinn!", hielt ich dagegen und verschränkte die Arme vorder Brust. „Ich war immer sehr motiviert."

Harrys Blick ging von mir zu Robin und der zuckte mit den Schultern, dann zählte er auf: „Drei Fensterscheiben, vier Kübel, eine kleine versehentliche Delle in Dads Auto-"

„Das war kein Versehen", erklärte ich und Robin biss in ein belegtes Sandwich und sprach mit vollen Mund: „Weisch isch. Hascht nur deinen Bomber-Schusch übsch, ne?"

Damals war ich dreizehn gewesen und verdammt wütend auf Dad. Er konnte froh sein, dass ich seinen Flügel immer in Ruhe gelassen hatte. Irgendwann musste man Aggressionen eben heraus lassen. Und das passende Opfer war sein dummes Auto.

Um kurz nach sieben standen wir alle draußen an einer Busstadion. Ich bepackt mit Tüten, Robin mit Wasserflaschen und Harry so müde, dass er alle paar Sekunden gähnte wie ein Bär. Es war ein Wunder, dass uns noch keine Horde Fans nieder gerannt hatte.

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